sperren
Vb.
‘schließen, den Zugang verhindern, auseinanderspreizen’,
reflexiv
‘sich widersetzen’,
ahd.
sperren
(11. Jh.;
vgl.
bisperren
‘verschließen’,
intsperren
‘öffnen’,
beide bereits 9. Jh.),
mhd.
sperren
‘mit Dachbalken versehen, (durch einen vorgeschobenen Sparren oder Riegel) ein-, zu-, verschließen, verhindern, auseinanderspreizen, ausdehnen, sich widersetzen’,
mnd.
spēren,
sperren,
mnl.
nl.
sperren
‘verschließen, ausdehnen’,
anord.
sperra
‘mit Dachsparren versehen, spreizen, verhindern’,
schwed.
spärra
‘verschließen’
sind zu dem unter
↗
Sparren
(s. d.)
dargestellten Substantiv gebildet.
Aus der Bedeutung
‘mit Sparren versehen’
entwickelt sich einerseits
‘(mit Sparren) verschließen’,
woraus
‘verhindern’,
und andererseits
‘(durch Sparren) auseinanderspreizen’,
woraus
‘ausdehnen’
und
(reflexiv)
‘widerstreben, sich widersetzen’.
Sperre
f.
‘das Absperren, Verschließen, Vorrichtung zum Abschließen, Riegel, Barrikade’,
mhd.
sperre
‘Klammer, Riegel, Schloß (eines Buches)’.
sperrig
Adj.
‘auseinandergespreizt und dadurch viel Raum einnehmend’
(16. Jh.),
spätmhd.
sperric
‘was gesperrt, mit Beschlag belegt werden kann’,
auch
‘widersetzlich, widerstrebend’.
sperrweit
Adj.
‘auseinandergespreizt, ganz offen’
(17. Jh.),
geläufiger
sperrangelweit
Adj.
(18. Jh.),
Kontamination aus
sperrweit
und
angelweit
‘ganz offen, so weit, wie es die Türangeln gestatten’
(17. Jh.).
Sperrholz
n.
Holz zum Absperren, Dachsparrenholz
(17. Jh.),
aus mehreren so übereinandergeleimten Platten gefügtes Holz,
daß sich ihre Faserrichtung kreuzt
und ein Verziehen des Holzes verhindert (gesperrt) wird
(19. Jh.).
Sperrsitz
m.
‘Sitzplatz im Zuschauerraum eines Theaters oder Kinos’,
der ursprünglich Abonnenten vorbehalten
und für andere Besucher gesperrt war
(19. Jh.).