Spezies
f.
‘besondere Art, Sorte, Gestalt, Erscheinung(sform)’,
in der Biologie die wichtigste Ordnungseinheit
im System der Tiere und Pflanzen
für die Gesamtheit aller Einzelwesen,
die in wesentlichen Merkmalen übereinstimmen
und fruchtbare Nachkommen erzeugen.
Spätmhd.
specien,
frühnhd.
species
Plur.
‘(orientalische) Gewürze, Drogen, Kräuter, Arznei, Spezerei’
ist entweder über
ital.
spezie
‘Gewürz, Droge’
oder direkt entlehnt aus
lat.
speciēs
‘das Sehen, der Anblick, Gesicht, Gestalt, äußere Erscheinung, Ideal, Bild, Statue, Art, Fall, einzelnes Stück’,
daher im Plural
‘einzelne Dinge, die verbunden sind’,
also auch
spätlat.
‘Waren, Gewürze, Drogen’
und dgl.
(s.
Spezerei);
zu
lat.
specere
‘sehen’.
Auf erneuter Entlehnung
(16. Jh.)
des
lat. Substantivs
beruht die heute übliche Bedeutung
‘durch bestimmte Merkmale sich auszeichnende Art, Erscheinungsform, Typus’.
Vgl. ältere Verwendungen des Wortes,
und zwar
(pluralisch)
als Bezeichnung für die Grundrechnungsarten
(15. Jh.)
und
(singularisch)
für
‘geprägtes Geldstück’
im Unterschied zum Papiergeld
(Anfang 17. Jh.)
mit den Komposita
Speciesgeld,
-dukaten,
-gulden,
-taler.
spezifisch
Adj.
‘der besonderen Art, Beschaffenheit, Eigentümlichkeit gemäß’
(um 1700),
spätlat.
specificus
‘von besonderer Art, eigentümlich’;
vereinzelt auch
spezifik
(18. Jh.)
unter Einfluß von
mfrz.
frz.
spécifique.
spezifizieren
Vb.
‘einzeln anführen, auf Grund eigentümlicher Merkmale unterscheiden, aufgliedern, genau in seine Bestandteile zerlegen’
(15. Jh.),
spätlat.
specificāre
‘der Art nach unterscheiden’,
mlat.
‘besonders bezeichnen’.
Spezifikum
n.
‘Besonderheit, entscheidendes Merkmal’
(19. Jh.),
‘gezielt wirkende Medizin’
(16. Jh.),
Substantivierung der neutralen Form von
spätlat.
specificus
(s. oben).