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Sprengel, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Sprengels · Nominativ Plural: Sprengel
Aussprache 
Worttrennung Spren-gel
Wortbildung  mit ›Sprengel‹ als Letztglied: Gerichtssprengel · Kirchensprengel · Schulsprengel · Verwaltungssprengel
eWDG

Bedeutungen

1.
Religion Amtsbereich
a)
veraltend Amtsbereich eines Pfarrers in ländlichen Gebieten; Pfarrei; Kirchensprengel; Kirchspiel
b)
Amtsbereich eines Bischofs; Diözese
Amtsbereich eines Superintendenten, Generalsuperintendenten
2.
österreichisch, veraltend Verwaltungsbezirk (einer Behörde); Amtsbereich; Dienstbereich
Beispiele:
die Sprengel der einzelnen Landeskirchen
er sei der faulste Richter im ganzen Sprengel [ Federm.in: Österr. Erzähler2,327]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Sprengel m. ‘Amtsbereich eines Geistlichen’. Mhd. mnd. sprengel ‘Büschel’, besonders ‘Weihwedel’ ist eine mit dem mask. Suffix germ. -ila- gebildete Gerätebezeichnung zu dem unter sprengen ‘spritzen’ (s. d.) behandelten Verb und bezeichnet zunächst das ‘Gerät zum Verspritzen des (Weih)wassers’. Bereits im 15. Jh. wird das Wort im Nd. auf den Amtsbezirk des Geistlichen (Bischofs) übertragen, steht also für den Bezirk, den der Geistliche mit dem Weihwasserwedel geweiht hat und der unter seiner Weihe steht (vgl. mnd. sprengelbischop ‘Weihbischof’). Luther greift den Ausdruck in dieser Verwendung auf, der später auch auf weltliche Obrigkeitsbezirke ausgedehnt wird (18. Jh.), vgl. Gerichtssprengel ‘Gerichtsbezirk’ (Anfang 19. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Typische Verbindungen zu ›Sprengel‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Sprengel‹.

Verwendungsbeispiele für ›Sprengel‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Der Sprengel steht auf gegen die eine, die einförmige Welt. [Die Zeit, 03.01.1997, Nr. 2]
Heute blicken wir wieder mal über den Rand unseres Sprengels hinaus. [Süddeutsche Zeitung, 03.01.2003]
In diesem Raum entstanden nach und nach selbständige kirchliche Sprengel. [o. A.: Die Kirche in der Gegenwart. In: Jedin, Hubert (Hg.) Handbuch der Kirchengeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1971], S. 9656]
Alle hockten sie auf ihrem Sprengel, waren stolz auf ihre Region. [Die Zeit, 05.12.2007, Nr. 49]
Was habe ich mit Ihrem Sprengel, mit Ihren verlorenen Söhnen und Töchtern und dergleichen zu tun? [Hauptmann, Gerhart: Die Ratten, Berlin: S. Fischer 1942 [1911], S. 624]
Zitationshilfe
„Sprengel“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Sprengel>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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Wortverlaufskurve 1600−1999
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