Stößel, der
GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Stößels · Nominativ Plural: Stößel
Aussprache
Worttrennung Stö-ßel (computergeneriert)
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
Stab mit verdicktem und abgerundetem unteren Ende, der besonders zum Stoßen im Mörser dient
2.
Technik Teil der Steuerung eines Verbrennungsmotors, der die Bewegung der Nockenwelle auf das Ventil überträgt
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
stoßen · Stoß · Stößel · abstoßen · abstoßend · anstoßen · Anstoß · anstößig · verstoßen · Verstoß · vorstoßen · Vorstoß
stoßen Vb. ‘mit kurzer, heftiger Bewegung an etw. anprallen, etw. mit heftigem Druck in eine Richtung bewegen’. Das stark flektierende Verb ahd. stōʒan (um 800), mhd. stōʒen, asächs. stōtan, mnd. mnl. stōten, nl. stoten, got. stautan (germ. *stautan) und schwach flektierendes anord. stauta führen mit den außergerm. Verwandten aind. tudáti ‘stößt, schlägt, sticht’, air. dotuit ‘fällt’, lat. tundere ‘stoßen, schlagen’, studēre ‘betreiben, streben, trachten’ auf mit Dental weitergebildetes ie. *(s)teud- der nur in Erweiterungen auftretenden Wurzel ie. *(s)teu- ‘stoßen, schlagen’ (s. Stief-, Stock, Stubbe, Stück). – Stoß m. ‘kurzer, heftiger Anprall, ruckartige gezielte Bewegung’, ahd. (8. Jh.), mhd. stōʒ ‘Stoß, Stich, Streit’ (germ. *stauti-); auch ‘aufgeschichteter, zusammengestoßener Haufen’ (15. Jh.). Dazu die Wendung sich einen Stoß geben ‘sich ermuntern, aufraffen’ (19. Jh.), älter seinem Herzen einen Stoß geben (18. Jh.), seiner Seele einen Stoß tun (17. Jh.). Stößel m. ‘Werkzeug zum Zerkleinern und Zerstampfen’, ahd. stōʒil (Hs. 12. Jh.), mhd. stœʒel, mit dem Suffix germ. -ila- gebildete Gerätebezeichnung. abstoßen Vb. ‘durch einen Stoß entfernen, absondern, lostrennen, etw. ausscheiden, sich einer Sache oder Person entledigen, zurückweisen’, ahd. abastōʒan ‘herabstoßen, seines Amtes entheben, vertreiben, verdrängen’ (um 1000), mhd. abestōʒen ‘herabstoßen, entfernen, abladen, brechen, absegeln, von der rechten Fährte abweichen’; abstoßend Part.adj. ‘Abneigung, Widerwillen hervorrufend, ekelerregend’ (Ende 18. Jh.). anstoßen Vb. ‘an etw. stoßen, Gläser klingen lassen, Ärgernis verursachen’, ahd. anastōʒan ‘an etw. stoßen, anstürmen, anschlagen’ (9. Jh.), mhd. anestōʒen ‘in See stechen, anzünden, befallen’; Anstoß m. ‘erster, auslösender Stoß, Anprall, Ärgernis’, ahd. anastōʒ ‘Stoß, Anprall, Antrieb’ (11. Jh.), mhd. anstōʒ ‘Angriff, Anfechtung’; anstößig Adj. ‘angrenzend’ (15. Jh.), ‘Ärgernis erregend’ (16. Jh.). verstoßen Vb. ‘jmdn. von sich stoßen, abweisen, sich vergehen, zuwiderhandeln’, ahd. firstōʒan ‘vertreiben, ablehnen, Anstoß nehmen’ (9. Jh.), mhd. verstōʒen ‘stoßen, aus der Richtung bringen, vertreiben, entfernen, sich irren, verirren’; Verstoß m. ‘Verletzung einer Bestimmung, Versehen, Fehler’ (17. Jh.), älter (vereinzelt) ‘Mittel zum Verstopfen von Öffnungen’ (16. Jh.). vorstoßen Vb. ‘nach vorn stoßen’ (15. Jh.), militärisch ‘vordringen, plötzlich angreifen’ (19. Jh.), ahd. furistōʒan ‘in Bewegung setzen, nach vorn stoßen’ (11. Jh.); Vorstoß m. ‘Angriff’ (19. Jh.), älter ‘Hervortretendes’ an Kleidungsstücken, Bauwerken (17. Jh.), ‘das Nachvorngestoßene’, z. B. ‘das Wachs, womit die Bienen den Stock für den Winter verschließen’ (16. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Technik
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Anatomie
Glied ·
Penis ·
Prachtexemplar ·
männliches Glied ●
(jemandes) bestes Stück verhüllend ·
Phallulat Wortschöpfung ·
Schaft fig. ·
gutes Stück verhüllend ·
Bolzen derb ·
Dödel ugs. ·
Kindermacher ugs. ·
Lurch ugs. ·
Lörres ugs., rheinisch ·
Lümmel ugs. ·
Phallus fachspr. ·
Piephahn ugs. ·
Piepmatz ugs. ·
Pillemann ugs., rheinisch ·
Pillemännchen ugs., rheinisch, verniedlichend ·
Pillermann ugs. ·
Pimmel derb ·
Pimmelmann derb ·
Prengel ugs., ruhrdt. ·
Pullermann derb ·
Riemen vulg. ·
Rohr ugs. ·
Rute derb ·
Schniedel ugs. ·
Schniedelwutz ugs., verniedlichend ·
Schwanz derb ·
Schwengel ugs. ·
Schwert ugs. ·
Stößel ugs. ·
Zauberstab ugs. ·
Zipfel derb ·
Zumpferl ugs., österr.
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Unterbegriffe |
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Typische Verbindungen zu ›Stößel‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Stößel‹.
Verwendungsbeispiele für ›Stößel‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Die meisten sind zu flach, und der Stößel besitzt nicht genügend Masse zum Malmen.
[Der Tagesspiegel, 07.12.2000]
In Chemnitz entwickelte sich der unternehmende Verlag der Stößel, seit 1698.
[Goldfriedrich, Johann: Geschichte des Deutschen Buchhandels vom Westfälischen Frieden bis zum Beginn der klassischen Litteraturperiode. In: Lehmstedt, Mark (Hg.) Geschichte des deutschen Buchwesens, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1908], S. 27348]
Sie fassen den großen Stößel mit beiden Händen und lassen ihn unermüdlich in den hölzernen Mörser sausen.
[Die Zeit, 05.03.2007, Nr. 10]
Dann greift er zum Stößel und stampft das Ganze fleißig.
[Bild, 03.04.2002]
Zwei Stunden lang wird der Inhalt mit einem hölzernen Stößel durchgeschlagen, ehe er, warm verpackt, in einer Ecke des Zeltes leise vor sich hingären darf.
[Der Tagesspiegel, 08.10.1999]
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