Gesamtheit der Normen des öffentlichen Rechts (1), welche die Grundlagen des Staates¹ (1), seinen Aufbau und seine Organisation sowie die grundsätzliche Rechtsstellung der Bürger im Staat regeln, und die sich damit beschäftigende Rechtsdisziplin
siehe auch Verfassungsrecht (1, 2), Staatslehre
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: das deutsche, allgemeine, konstitutionelle, geltende Staatsrecht
als Akkusativobjekt: Staatsrecht studieren, lehren
in Präpositionalgruppe/-objekt: ein Professor, ein Institut, ein Lehrstuhl für Staatsrecht
in Koordination: Staatsrecht und Völkerrecht
Beispiele:
Das Staatsrecht regelt in einem Einheitsstaat
wie der DDR die Beziehungen zwischen den Staatsorganen und staatlichen
Institutionen, die Organisation, die Leitungsstruktur und den
Leitungsmechanismus des Staates sowie die grundsätzliche Stellung der Bürger
im Staat. In einem Bundesstaat wie der westdeutschen Bundesrepublik regelt
das Staatsrecht darüber hinaus die Beziehungen
zwischen dem Gesamtstaat und seinen nicht souveränen Gliedern. [Der Spiegel, 12.05.1969]
Im Gemeinderat pochte Bürgermeisterin Marlene
G[…] am Dienstag auf das
»Konnexitätsprinzip«. Dieser Grundsatz des
Staatsrechts bedeutet praktisch: Wer anschafft,
zahlt. [Münchner Merkur, 09.07.2021]
Es ging [in dem Seminar für die neuen Abgeordneten] um Staatsrecht, den
Gang der Gesetzgebung, die verfassungsrechtliche Stellung der Abgeordneten,
ihre Antragsrechte. [Welt am Sonntag, 01.10.2017]
Im Staatsrecht gibt es die Regel, dass ein
Eingriff in ein Grundrecht eine rechtliche Grundlage braucht. Zusätzlich
müssen ein öffentliches Interesse und die Verhältnismässigkeit gegeben
sein. [Basler Zeitung, 17.12.2007]
Das Staatsrecht der Bundesrepublik kennt den
Bundesrat als Organ der Mitwirkung der Länder an der Politik des Bundes. Die
Ministerpräsidentenkonferenz hat den Status einer Lobby; auch wenn sich alle
16 Ministerpräsidenten eingehakt zum Gruppenbild versammeln, wird aus ihnen
noch kein Staatsorgan. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26.04.1993]
Während die Normen des Staatsrechts von einem
Staat im Wege der Gesetzgebung erlassen werden, entstehen die Normen des
Völkerrechts erst dann, wenn mindestens zwei Staaten zueinander
rechtsverbindliche Beziehungen aufgenommen haben. [Berliner Zeitung, 03.01.1959]
Fast alle Staaten der Erde haben die Konvention
unterzeichnet. Damit verpflichten sich die Länder, ihre
Staatsrechte an die Vorgaben anzupassen und die
Kinderinteressen wahrzunehmen. [Weltkindertag am 20. September, 10.09.2008, aufgerufen am 01.09.2020] ungewöhnl. Pl.