Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Stab, der

Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Stab(e)s · Nominativ Plural: Stäbe
Aussprache  [ʃtaːp]
eWDG

Bedeutung

länglicher, runder, gerader, glatter Gegenstand aus verschiedenem Material, Stock
siehe auch Stäbchen
Beispiele:
ein Stab aus Holz, Eisen, Glas
die eisernen Stäbe des Geländers, Käfigs
die Stäbe des Gitters
der Stab des Hirten, Wanderers
der Dirigent hob seinen Stab (= Taktstock)
Sportbeim Stabhochsprung werden Stäbe aus Glasfiber benutzt
Sie … griff nach einem Stabe, als sie sich von dem schweren Ledersessel aufhob [ C. Hauptm.Einhart2,173]
bildlich
Beispiel:
gehobenden Stab über jmdn., etw. brechen (= jmds. Handlungsweise, etw. verurteilen)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Stab · Stabreim · staben
Stab m. ‘dünne Stange, runder, glatter Stock’, ahd. stab (8. Jh.), mhd. stap (md. auch staf) ‘Stab, Stock, Stütze’, auch ‘Pilger-, Hirten-, Bischofsstab, Kreuz, Maßstab’, asächs. mnd. mnl. nl. staf, afries. stef, aengl. stæf, auch ‘Buchstabe’, engl. staff ‘Stab, Stecken, Stock, Knüppel, Stütze’, anord. stafr ‘Stab, Stock, Pfeiler, Formular, Buchstabe, Rune’, schwed. stav ‘Stab, Stock’ (germ. *staba-), daneben anord. stafir, got. stabim, Dativ Plur. zu *stafs ‘Buchstabe’ (germ. *stabi-), sowie ahd. stabēn ‘starr, steif sein bzw. werden’, gistabēn ‘erstarren’ (9. Jh.) vergleichen sich mit aind. stabhnā́ti ‘befestigt, stützt’, (Nasal aufweisendem) stambha- ‘Pfosten, Pfeiler, Säule’ und setzen eine auf bh endende Form der in verschiedenen Varianten auftretenden Wurzel ie. *stē̌b(h)-, *stəb(h)-, *step-, nasaliert *stemb(h)-, *stemp- ‘Pfosten, Pfeiler, Stamm, Baumstamm’ sowie ‘stützen, versteifen, festhalten, anhalten, (auf)stampfen, treten, beschimpfen, staunen’ voraus, während lit. stem̃bti ‘widerstreben, Widerstand leisten’, stãbas, lett. stabs ‘Pfeiler, Säule’ auf eine Wurzelsilbe mit auslautendem b oder bh zurückgehen können. Ob die genannten Ansätze als Erweiterungen der Wurzel ie. *stā-, *stə- ‘stehen, stellen’ anzusehen sind, bleibt zweifelhaft. Als zugehörig gelten Staffel, stampfen, Stapel, Stapfe, Stempel, Stufe, Stummel, stumpf, Stumpen (s. d.). Stab als Kennzeichen der Macht und Befehlsgewalt (vgl. Bischofsstab, Marschallstab) wird im militärischen Bereich im 17. Jh. auf die ‘Gesamtheit der höheren Offiziere eines Heeres’ und von da auch auf einen ‘Kreis von verantwortlichen Mitarbeitern’ übertragen. Formelhaftes über jmdn. den Stab brechen ‘ein hartes Urteil fällen’ (18. Jh.) entstammt der mittelalterlichen Gerichtsbarkeit, wo bei Todesurteilen der Stab des Richters über dem Haupt des Verurteilten zerbrochen wird. Die alte Bedeutung ‘Rune, Buchstabe’ geht vom senkrechten Hauptstrich (Stab) des Runen- oder Schriftzeichens aus (s. Buchstabe). – Stabreim m. ‘gleicher Anlaut mehrerer Wörter oder betonter Silben, Alliteration’ (Mitte 19. Jh., entsprechend dän. stavrim), nach der Verslehre des Isländers Snorri Sturluson (um 1220), in der anord. stafr ‘Buchstabe, Laut’ auch den sich wiederholenden, den alliterierenden Anlaut bezeichnet. Dazu staben Vb. ‘Stabreim aufweisen’ (20. Jh.).

Typische Verbindungen zu ›Stab‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Stab‹.

Brigade Chef Heeresgruppe Hoheitsträger Infanteriebrigade Militärbezirk Okw Ortsgruppenleiter Polizeipräsident Reichsführer Reichsführers-ss Sa-führung Seekriegsleitung Sekretäriats Sicherheitsausschuß Territorialregion Us-streitkräfte Vorübergehen brechen gebogen gebrechen gekrümmt gleichgestellt goldgeknauften weitergeben weiterreichen zylindrisch übergeben

Verwendungsbeispiele für ›Stab‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Der mittlere Stab sorgt am großen Fenster für strammen Sitz. [o. A.: Das Buch vom Wohnen, Hamburg: Orbis GmbH 1977, S. 197]
Dabei schlägt die den Stab übernehmende Hand den Stab förmlich aus der Hand. [Hoke, Ralph Johann u. Schmith, Otto: Grundlagen und Methodik der Leichtathletik, Leipzig: Barth 1937, S. 60]
Der Stab von Begriffen, welcher dem Darstellen einer Idee dient, vergegenwärtigt sie als Konfiguration von jenen. [Benjamin, Walter: Ursprung des deutschen Trauerspiels. In: Tiedemann, Rolf u. Schweppenhäuser, Hermann (Hgg.) Gesammelte Schriften, Bd. 1,1, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1980 [1928], S. 205]
Hier sind Stäbe, über die man große Ringe werfen muß. [C’t, 1996, Nr. 12]
Der große redaktionelle Stab stellt jedoch sicher, daß sie bei Bekanntwerden schnell korrigiert werden. [C’t, 1996, Nr. 9]
Zitationshilfe
„Stab“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Stab#1>.

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Stab, der

Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Stab(e)s · Nominativ Plural: Stäbe
Aussprache  [ʃtaːp]
eWDG

Bedeutung

Gruppe von verantwortlichen Mitarbeitern (um eine leitende Persönlichkeit)
a)
im zivilen Bereich meist für besondere Aufgaben zusammengestellt
Beispiele:
ein Stab von Mitarbeitern, Sachverständigen
der technische, kaufmännische Stab des Betriebes
ein ganzer Stab von Wissenschaftlern, Technikern und Ärzten wurde mit diesem Forschungsauftrag betraut
b)
Militär Führungsorgan eines Kommandeurs vom Bataillon aufwärts
Beispiele:
er war Unteroffizier, Hauptmann im Stab
Hinten bei den höheren Stäben wissen sie doch nicht, wie's vorn steht [ RennKrieg310]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Stab · Stabreim · staben
Stab m. ‘dünne Stange, runder, glatter Stock’, ahd. stab (8. Jh.), mhd. stap (md. auch staf) ‘Stab, Stock, Stütze’, auch ‘Pilger-, Hirten-, Bischofsstab, Kreuz, Maßstab’, asächs. mnd. mnl. nl. staf, afries. stef, aengl. stæf, auch ‘Buchstabe’, engl. staff ‘Stab, Stecken, Stock, Knüppel, Stütze’, anord. stafr ‘Stab, Stock, Pfeiler, Formular, Buchstabe, Rune’, schwed. stav ‘Stab, Stock’ (germ. *staba-), daneben anord. stafir, got. stabim, Dativ Plur. zu *stafs ‘Buchstabe’ (germ. *stabi-), sowie ahd. stabēn ‘starr, steif sein bzw. werden’, gistabēn ‘erstarren’ (9. Jh.) vergleichen sich mit aind. stabhnā́ti ‘befestigt, stützt’, (Nasal aufweisendem) stambha- ‘Pfosten, Pfeiler, Säule’ und setzen eine auf bh endende Form der in verschiedenen Varianten auftretenden Wurzel ie. *stē̌b(h)-, *stəb(h)-, *step-, nasaliert *stemb(h)-, *stemp- ‘Pfosten, Pfeiler, Stamm, Baumstamm’ sowie ‘stützen, versteifen, festhalten, anhalten, (auf)stampfen, treten, beschimpfen, staunen’ voraus, während lit. stem̃bti ‘widerstreben, Widerstand leisten’, stãbas, lett. stabs ‘Pfeiler, Säule’ auf eine Wurzelsilbe mit auslautendem b oder bh zurückgehen können. Ob die genannten Ansätze als Erweiterungen der Wurzel ie. *stā-, *stə- ‘stehen, stellen’ anzusehen sind, bleibt zweifelhaft. Als zugehörig gelten Staffel, stampfen, Stapel, Stapfe, Stempel, Stufe, Stummel, stumpf, Stumpen (s. d.). Stab als Kennzeichen der Macht und Befehlsgewalt (vgl. Bischofsstab, Marschallstab) wird im militärischen Bereich im 17. Jh. auf die ‘Gesamtheit der höheren Offiziere eines Heeres’ und von da auch auf einen ‘Kreis von verantwortlichen Mitarbeitern’ übertragen. Formelhaftes über jmdn. den Stab brechen ‘ein hartes Urteil fällen’ (18. Jh.) entstammt der mittelalterlichen Gerichtsbarkeit, wo bei Todesurteilen der Stab des Richters über dem Haupt des Verurteilten zerbrochen wird. Die alte Bedeutung ‘Rune, Buchstabe’ geht vom senkrechten Hauptstrich (Stab) des Runen- oder Schriftzeichens aus (s. Buchstabe). – Stabreim m. ‘gleicher Anlaut mehrerer Wörter oder betonter Silben, Alliteration’ (Mitte 19. Jh., entsprechend dän. stavrim), nach der Verslehre des Isländers Snorri Sturluson (um 1220), in der anord. stafr ‘Buchstabe, Laut’ auch den sich wiederholenden, den alliterierenden Anlaut bezeichnet. Dazu staben Vb. ‘Stabreim aufweisen’ (20. Jh.).

Typische Verbindungen zu ›Stab‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Stab‹.

Brigade Chef Heeresgruppe Hoheitsträger Infanteriebrigade Militärbezirk Okw Ortsgruppenleiter Polizeipräsident Reichsführer Reichsführers-ss Sa-führung Seekriegsleitung Sekretäriats Sicherheitsausschuß Territorialregion Us-streitkräfte Vorübergehen brechen gebogen gebrechen gekrümmt gleichgestellt goldgeknauften weitergeben weiterreichen zylindrisch übergeben

Verwendungsbeispiele für ›Stab‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Der mittlere Stab sorgt am großen Fenster für strammen Sitz. [o. A.: Das Buch vom Wohnen, Hamburg: Orbis GmbH 1977, S. 197]
Dabei schlägt die den Stab übernehmende Hand den Stab förmlich aus der Hand. [Hoke, Ralph Johann u. Schmith, Otto: Grundlagen und Methodik der Leichtathletik, Leipzig: Barth 1937, S. 60]
Der Stab von Begriffen, welcher dem Darstellen einer Idee dient, vergegenwärtigt sie als Konfiguration von jenen. [Benjamin, Walter: Ursprung des deutschen Trauerspiels. In: Tiedemann, Rolf u. Schweppenhäuser, Hermann (Hgg.) Gesammelte Schriften, Bd. 1,1, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1980 [1928], S. 205]
Hier sind Stäbe, über die man große Ringe werfen muß. [C’t, 1996, Nr. 12]
Der große redaktionelle Stab stellt jedoch sicher, daß sie bei Bekanntwerden schnell korrigiert werden. [C’t, 1996, Nr. 9]
Zitationshilfe
„Stab“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Stab#2>.

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