räumlich abgegrenzter, oft mit einem Namen belegter Teil einer Stadt mit stadträumlichen, architektonischen, sozialen o. ä. Merkmalen, die ihn von anderen Bereichen der Stadt unterscheiden
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: ein ärmliches, belebtes, benachteiligtes, heruntergekommenes, nobles Stadtviertel; ein christliches, jüdisches, schwarzes, weißes Stadtviertel; die angrenzenden, umliegenden Stadtviertel
als Akkusativobjekt: ein Stadtviertel abriegeln, absperren, beschießen, bombardieren, durchkämmen
in Präpositionalgruppe/-objekt: die Aufwertung von, Mieterhöhungen in, Wohnhäuser in Stadtvierteln
hat Präpositionalgruppe/-objekt: ein Stadtviertel mit [hohem] Ausländeranteil
Beispiele:
Während die alten Stadtviertel gewachsene
soziale Gebilde sind, fehlt den neuen Millionensiedlungen am Stadtrand jede
Struktur – sie sind städtebaulicher Wildwuchs. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.04.2000]
Explodierende Mieten und Immobilienpreise, die Gentrifizierung
ganzer Stadtviertel, bei der die angestammten
Bewohner verdrängt werden – hier schlummert enormer sozialer Sprengstoff. [Süddeutsche Zeitung, 21.09.2018]
1880 wohnten 230, 1900 schon 3000 Menschen in Milbertshofen. Am Ende
war das spätere Stadtviertel Münchens kurzzeitig
sogar eine eigene Stadt, ehe diese am 1. April 1913 eingemeindet
wurde. [Süddeutsche Zeitung, 23.04.1999]
Architektonisch bedeutsam ist das barocke
[Kopenhagener]
Stadtviertel Amalienborg mit einem der schönsten
Stadtplätze. [Olbrich, Harald (Hg.): Lexikon der Kunst. Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1992], S. 16431]
Der ärztliche Sonntagsdienst, der heute in Moabit und im
Hansaviertel in Kraft tritt, soll nach Beendigung der nötigen Vorarbeiten
als bald auch auf die übrigen Stadtviertel Berlins,
sowie auf die Vororte ausgedehnt werden. [Berliner Tageblatt (Abend-Ausgabe), 02.03.1913]