Station
f.
‘Standort, Aufenthaltsort, Haltestelle öffentlicher Verkehrsmittel, Krankenhausabteilung’,
frühnhd.
statze,
statziān,
stacion,
station,
in allen Verwendungen zu verschiedener Zeit
(seit dem 15. Jh.)
entlehnt aus
lat.
statio
(Genitiv
statiōnis)
‘das Stehen, Stillstehen, Standort, Aufenthalt’,
mlat. auch
‘Verkaufsbude, -stand, Apotheke’;
zu
lat.
stāre
(
statum)
‘stehen’.
Zuerst
(
mhd. frühnhd.)
‘Verkaufsbude’,
danach
‘das Anhalten auf einem Wege, das Verweilen’,
z. B. vor den festgelegten Stellen des Kreuzwegs,
vor Heiligenbildern bei Prozessionen (15. Jh.),
überhaupt
‘Ort, wo haltgemacht wird’,
z. B.
‘Anlegeplatz für Schiffe’
(1. Hälfte 16. Jh.),
‘(Post)haltestelle’
(18. Jh.),
‘die Stelle, die jmd. innehat, Posten, Amt (im Staatsdienst), Dienststelle’
(17. Jh.),
‘Standort und Unterkunft für Personal und Einrichtung’
(vgl.
Gendarmeriestation,
meteorologische,
zoologische Station),
auch
‘Krankenhausabteilung’
(19. Jh.).
In festen Wendungen
freie Station
‘kostenlose Unterkunft und Verpflegung’
(17. Jh.),
Station machen
‘eine Rast machen, eine Reise unterbrechen’
(19. Jh.).
stationär
Adj.
‘ortsfest, ortsgebunden, unverändert’
(Anfang 19. Jh.),
z. B.
stationäre Behandlung
(im Krankenhaus,
im Unterschied zur
ambulanten Behandlung),
auch
‘eine Krankenhausabteilung, den Aufenthalt daselbst betreffend’
(1. Hälfte 20. Jh.);
nach gleichbed.
afrz.
frz.
stationnaire,
spätlat.
statiōnārius
‘stillstehend, zum Standort gehörend’.
stationieren
Vb.
militärisch
‘Truppen an einen bestimmten Ort legen’
(18. Jh.),
zuvor
(im Anschluß an die frühen Verwendungen von
Station)
‘mit Reliquien durchs Land ziehen, um sie gegen Geld zur Schau zu stellen oder zu verkaufen’
(16. Jh.).