Statist
m.
‘Staatsmann, (weltkluger oder intriganter) Politiker’
(17. Jh.,
wohl nach voraufgehenden
engl.
statist,
ital.
statista),
anfangs
(in Anlehnung an
Staat,
s. d.)
auch in der Schreibweise
Staatist.
In der Bühnensprache
‘Darsteller einer stummen, gleichsam stehenden (nicht agierenden) Rolle’
(18. Jh.).
In beiden Verwendungen gebildet zu
lat.
status
‘das Stehen, Stand’
(auch
‘Zustand, Lage, Stellung, Wohlstand, Gesellschaftsform’,
s.
Status),
zu
lat.
stāre
(
statum)
‘stehen’.
Übertragen
(Anfang 19. Jh.)
‘unbeteiligter Zuschauer, Rand-, Nebenfigur, unbedeutende Person’.
Zu
Statist
‘Staatsmann’
wird
(2. Hälfte 17. Jh.)
nlat.
Statistica
‘Staatslehre, Staatswissenschaft’
gebildet
(vgl.
ital.
statistica,
17. Jh.),
das bald
(Anfang 18. Jh.)
in der Form
Statistik
f.
für
‘Beschreibung eines Staates, eines Landes’
und
(2. Hälfte 18. Jh.)
die
‘Wissenschaft von der Erfassung, Erforschung und Beschreibung von Massenerscheinungen in Natur und Gesellschaft’
und die
‘graphische oder tabellarische Darstellung solcher Ergebnisse’
bezeichnet;
heute auch die
‘Zusammenstellung, Darstellung der Ergebnisse von Massenuntersuchungen oder Befragungen’
(20. Jh.).
Statistiker
m.
‘Staatswissenschaftler, Staatenkenner’,
dann
‘Fachmann der Statistik’
(18. Jh.).
statistisch
Adj.
‘die Statistik betreffend, durch Zahlen belegt’
(Ende 18. Jh.),
zuvor
‘Staatsverhältnisse betreffend’
(Mitte 17. Jh.).