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Steiß, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Steißes · Nominativ Plural: Steiße
Aussprache 
Wortbildung  mit ›Steiß‹ als Erstglied: Steißbein · Steißfleck · Steißgeburt · Steißlage · Steißpauker · Steißtrommler
 ·  mit ›Steiß‹ als Letztglied: Fettsteiß

Bedeutungsübersicht

  1. 1. [salopp] Gesäß
  2. 2. [Jägersprache] die Schwanzfedern bei Federwild mit kleinem Schwanz
eWDG

Bedeutungen

1.
salopp Gesäß
Beispiel:
Er setzte sich mit seinem fetten Steiß zwischen seine beiden Gäste [ U. BecherMänner25]
2.
Jägersprache die Schwanzfedern bei Federwild mit kleinem Schwanz
Beispiel:
die Schnepfe spreizte den Steiß
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Steiß · Steißbein
Steiß m. ‘Hintern’, jägersprachlich ‘kurze Schwanzfedern bei Federwild’, ahd. stiuʒ (Hs. 12. Jh.), mhd. stiuʒ, stouʒ, frühnhd. steuß, mnd. stǖt, mnl. stuut, stuyt, nl. stuit ‘Hintern’, anord. stūtr ‘junger Ochse, Horn, Stumpf’ (nach den abgestumpften Hörnern benannt), schwed. stut ‘junger Ochse’ stellt sich wohl als ‘abgestumpftes (Hinter)teil’ wie Stutzen m., stutzen Vb. (s. d.) ablautend zu den unter stoßen (s. d.) behandelten Wortformen und damit zu einer Dentalerweiterung der Wurzel ie. *(s)teu- ‘stoßen, schlagen’. Seit dem 17. Jh. setzt sich die entrundete md. Form gegen hd. (obd.) Steuß durch. – Steißbein n. ‘aus Wirbeln zusammengewachsener Endknochen der Wirbelsäule’ (18. Jh.), anfangs vereinzelt auch Steußbein. Zu Bein ‘Knochen’, s. d.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Anatomie
Gesäß · Hinterteil · Steiß  ●  Kehrseite scherzhaft · verlängerter Rücken euphemistisch · (das) hintere Ende (von jemandem) geh. · Allerwertester ugs. · Arsch derb · Clunium fachspr., lat. · Fott ugs., rheinisch · Fudi ugs., schweiz. · Futt ugs., rheinisch · Füdli ugs., schweiz. · Glutealregion fachspr., lat. · Hinterbacken ugs. · Hintern ugs. · Kiste ugs. · Nates fachspr., anatomisch, lat. · Po ugs. · Pobacken ugs. · Podex ugs. · Popo ugs. · Pöter ugs. · Regio glutea fachspr., lat. · Regio glutealis fachspr., lat. · Schinken ugs. · Sitzfleisch ugs. · vier Buchstaben ugs.
Oberbegriffe
Assoziationen
  • attraktives Hinterteil · schöner Hintern  ●  Knackarsch ugs.
  • (einen) dicken Hintern (haben)  ●  (einen) Hintern wie ein Brauereipferd (haben) ugs., variabel
  • Bein · Lauf (Wildtiere)  ●  Fuß österr., süddt. · Kackstelze(n) derb · Pinn(e) ugs., norddeutsch · hintere Extremität fachspr. · untere Extremität fachspr.
  • Fettsteiß · Steatopygie

Typische Verbindungen zu ›Steiß‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Steiß‹.

Unterschwanzdecke

Verwendungsbeispiele für ›Steiß‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Er sei bei der Jagd auf den Steiß gefallen, hieß es. [Süddeutsche Zeitung, 19.11.1996]
Er hüpft auf und ab, hin und her, tätowiert ist er bis zum Steiß. [Süddeutsche Zeitung, 21.12.1999]
Das große Tattoo am Steiß ist ein japanisches Zeichen für Baum. [Bild, 06.08.2004]
Wie ich Ihnen schon sagte, wenn Sie etwas runzeln wollen, runzeln Sie Ihren Steiß, nicht ihre Stirn! [Der Tagesspiegel, 22.05.1999]
Die streckt ihm lang die Zunge raus und marschiert, mit dem Steiß wackelnd. [Döblin, Alfred: Berlin Alexanderplatz, Olten: Walter 1961 [1929], S. 254]
Zitationshilfe
„Steiß“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Stei%C3%9F>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

Wortverlaufskurve

Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

Geografische Verteilung

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