Ursache eines Ärgernisses, des Missfallens; Anlass für (wiederkehrende) Diskussionen, Auseinandersetzungen o. Ä.
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: der eigentliche, ständige, ewige, besondere Stein des
Anstoßes
als Akkusativobjekt: im Bild den Stein des Anstoßes beseitigen, entfernen, aus dem Weg räumen
Beispiele:
Änderungen an der Abseitsregel haben
[…] im Fußball Tradition. 1990 beschloss
das International Football Association Board (Ifab), dass Spieler auf
gleicher Höhe mit ihren Kontrahenten nicht mehr im Abseits stehen. Es war
der Stein des Anstoßes, der Auslöser unzähliger
Diskussionen und Schmähungen. [Hamburger Abendblatt, 03.01.2020]
»Die Laubbläser sind immer wieder Stein des
Anstoßes. Wir setzen zwar auf große Motoren, um mit
niedriger Drehzahl arbeiten zu können, aber wir wissen auch, dass sie
relativ viel Krach machen. Deswegen begrenzen wir den Einsatz der Laubbläser
sehr«, versichert S[…]. [Rhein-Zeitung, 16.07.2019]
Es wächst das Interesse daran, nicht nur sich
selbst[,] sondern auch unseren Planeten
gesund zu erhalten […]. Eine hervorragende Entwicklung, die schon viele
kleine und große Steine des Anstoßes ins Rollen
brachte. [Nachhaltiges Gesundes Frühstück, 23.03.2018, aufgerufen am 20.08.2020]
Eine Gardinenstange war Stein des Anstoßes
für einen Streit zwischen einem Paar, der völlig aus dem Ruder lief. [Mittelbayerische, 02.04.2016]
Der Unternehmer hat mehrere Auflagen zu erfüllen, sonst droht ihm
[…]
der Entzug der Betriebserlaubnis. […] Der ganze Hof ist voll gestellt
[sic!]
– der in Säcken verpackte Abfall ist seit Langem Stein des
Anstoßes. [Leipziger Volkszeitung, 07.11.2014]
Nicht die Diskrepanz zwischen Umfrage‑ und Abstimmungsergebnissen ist
ein Stein des Anstosses, sondern die Verheimlichung
zentraler Information über das Zustandekommen der Ergebnisse. [Neue Zürcher Zeitung, 26.11.2010]
Nach dem Schlichtungsversuch fallen sich die Streithähne noch lange
nicht als Freunde in die Arme. Aber im Gespräch ließen sich viele
Steine des Anstoßes aus dem Weg räumen, bevor der
Gang zum Gericht unabwendbar ist. [Leipziger Volkszeitung, 26.02.1997]