in ganz Deutschland verbreitete winzige Nagetiergattung, deren Unterarten sich von verschiedenen Sorten Gestein ernähren
Der wissenschaftliche Name lautet nach der
Erstbeschreibung 1983 Petrophaga lorioti. Die Größe schwankt zwischen 0,3 und
3 mm. Die
Gemeine
Steinlaus ist als Schädling an Gebäuden bei humorlosen Menschen
gefürchtet.
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: die Gemeine Steinlaus
Beispiele:
Loriots »Steinlaus« steht im Fachlexikon –
obwohl es sie gar nicht gibt. Für einen Sketch in der Rolle des (realen)
Prof. Bernhard Grzimek erfand Loriot »Petrophaga lorioti« – die Steinlaus.
Das kleine Fantasie‑Tierchen, das angeblich Betonwände und Ziegelsteine
frisst, fand 1983 aus einer Bierlaune der Redakteure heraus als fingierter
Lexikonartikel Eingang in das berühmteste medizinische Wörterbuch, den
Pschyrembel. [Bild, 22.08.2016]
Vor einer Infektion mit Petrophaga lorioti müssen Sie sich nicht
fürchten – die Steinlaus ruft vor allem Schmunzeln
hervor. [Der Spiegel, 29.06.2013 (online)]
In Deutschland ist es eine Ameisensackspinne, die sich rühmen darf,
einen großen Namen zu tragen. Die gerade mal zwei Millimeter große Otacilia
Loriot wurde nach dem verstorbenen Humoristen benannt, was schon insofern
eine schöne Geste ist, als dieser sich einst selbst für die bedrohte
Steinlaus eingesetzt hat. [Süddeutsche Zeitung, 17.10.2012]
Wenn ein Tier den Titel »unterschätzt« verdient hat, dann Petrophaga
lorioti, der Nager im Insektengewand, besser bekannt als die Gemeine
Steinlaus. [Die Zeit, 22.08.2012]
In der neuesten (255.) Auflage des angesehenen »Klinischen
Wörterbuchs« von Willibald Pschyrembel […] wird, unter dem Stichwort
»Steinlaus«, die ganze Familie der Lapivoren
vorgestellt. »Von zunehmendem medizinischen Interesse«, heißt es da, seien
in jüngster Zeit die Nieren‑, Gallen‑ und Speichelsteinläuse, wenn auch ein
»therapeutischer Einsatz nach heutigem Wissen« nicht in Frage komme. Zur
Diskussion steht lediglich eine Ansiedlung der
Steinläuse an der Berliner Mauer. [Der Spiegel, 16.12.1985]