Stelze
f.
einfache, aus einem Rundholz besehende Beinprothese,
‘Holzbein, -fuß’,
dann
(16. Jh.)
auch
(fast nur im Plur.)
‘Stangen mit Trittklotz’,
mit denen man erhöht und andere überragend gehen kann,
ahd.
stelza
(Hs. 12. Jh.),
mhd.
stelze
‘Holzbein, Krücke, Schemel, womit sich ein Krüppel fortbewegt’,
mnd.
mnl.
stelte,
nl.
stelt
sowie
(als
jō-Stamm)
mengl.
stilte,
engl.
stilt
und (ablautend)
schwed.
stylta,
dän.
stylte
‘Stelze’
führen im Sinne von
‘Stütze, Pfahl’
auf
ie.
*steld-,
eine Dentalerweiterung von unter
Stall1
(s. d.)
angeführtem
ie.
*stel-
‘stellen, aufstellen; stehend, unbeweglich, steif; Ständer, Pfosten, Stamm’.
auf stelzen (‘auf Holzbeinen, auf Krücken’)
gēn
(15. Jh.),
‘sich aufgeblasen benehmen und bewegen’
(16. Jh.),
‘unechte Größe vortäuschen’
(17. Jh.),
‘sich schwülstig ausdrücken’
(Anfang 18. Jh.).
stelzen
Vb.
‘auf einem Holzbein, auf Krücken gehen, hinken’
(15. Jh.),
‘auf Gehstelzen schreiten’
(18. Jh.),
‘mit langen, steifen Schritten gehen’,
übertragen
‘sich steif und stolz bewegen’
(19. Jh.).
Stelzfuß
m.
‘Holzbein, Träger eines Holzbeines’
(17. Jh.,
mhd.
stelzervuoʒ),
‘verkrüppelter, mißgestalteter Fuß’
(18. Jh.).