Stiel
m.
‘Pflanzenstengel, länglicher, stabförmiger Teil eines Gerätes als Griff zum Anfassen’,
ahd.
(8. Jh.),
mhd.
asächs.
stil,
mnd.
stēl,
vereinzelt
stil
‘Pflanzenstiel, Stengel, Griff’
ist wohl entlehnt aus
lat.
stilus
‘spitzer Pfahl’
(im Krieg zum Stechen und Werfen, in der Landwirtschaft zum Auflockern),
‘Stiel, Stengel, Griffel zum Schreiben, Schreibart’
(s.
Stil).
Dieses Lehnwort scheint sich
mit einem semantisch entsprechenden Substantiv
germ. Herkunft
mnl.
stēle,
nl.
steel,
aengl.
stela
‘Stiel, Stengel’,
(mit anderer Stammbildung)
anord.
stjǫlr
‘Steiß’
vermischt zu haben,
das mit
griech.
steleá,
steleós
(
στελεά,
στελεός)
‘Stiel einer Axt, einer Hacke, eines Hammers’,
stélechos
(
στέλεχος)
‘Stammende an der Wurzel eines Baumes, Strunk, Klotz, Stamm, Ast’,
armen.
stełn
‘Stamm, Schaft, Stengel, Zweig’
und den ablautenden unter
Stollen
(s. d.)
genannten Formen zu der unter
stellen
(s. d.)
angeführten Wurzel gehört.