Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Stiel, der

Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Stiel(e)s · Nominativ Plural: Stiele
Aussprache 
Wortbildung  mit ›Stiel‹ als Erstglied: Stielauge · Stielbesen · Stielbonbon · Stielbrille · Stielbürste · Stieleiche · Stielfäule · Stielgemüse · Stielglas · Stielhandgranate · Stielkamm · Stielpfanne · Stielstich
 ·  mit ›Stiel‹ als Letztglied: Axtstiel · Beilstiel · Besenstiel · Birnenstiel · Blattstiel · Blumenstiel · Blütenstiel · Federstiel · Hammerstiel · Holzstiel · Krautstiel · Löffelstiel · Pappenstiel · Peitschenstiel · Pfannenstiel · Pflaumenstiel · Pinselstiel · Schaufelstiel · Spatenstiel
 ·  mit ›Stiel‹ als Binnenglied: hochstielig · kurzstielig · langstielig
 ·  mit ›Stiel‹ als Grundform: stielen
Mehrwortausdrücke  mit Stumpf und Stiel
eWDG

Bedeutungen

1.
biegsamer Teil krautiger Pflanzen, der die Blätter und Blüten trägt, Stängel
Beispiele:
lange, kurze, dünne, starke, kräftige Stiele
der Stiel einer Blume, Blüte, Frucht, eines Blattes, Pilzes
diese Rosen haben lange, kurze Stiele
die Beeren von den Stielen abstreifen
die Pflaumen hängen an dünnen Stielen
übertragen
Beispiel:
umgangssprachlichetw. mit Stumpf und Stiel (= ganz und gar) ausrotten, niederbrennen
2.
dünner, gerader oder leicht gebogener Stab, Griff an Geräten, Werkzeugen
Beispiele:
der Stiel des Hammers, Löffels, Besens, der Axt, Hacke, Peitsche, Pfanne
einen Stiel befestigen, anbringen
Teil des Glases über dem Fuß
Beispiel:
ein Weinglas mit geschliffenem Stiel
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Stiel m. ‘Pflanzenstengel, länglicher, stabförmiger Teil eines Gerätes als Griff zum Anfassen’, ahd. (8. Jh.), mhd. asächs. stil, mnd. stēl, vereinzelt stil ‘Pflanzenstiel, Stengel, Griff’ ist wohl entlehnt aus lat. stilus ‘spitzer Pfahl’ (im Krieg zum Stechen und Werfen, in der Landwirtschaft zum Auflockern), ‘Stiel, Stengel, Griffel zum Schreiben, Schreibart’ (s. Stil). Dieses Lehnwort scheint sich mit einem semantisch entsprechenden Substantiv germ. Herkunft mnl. stēle, nl. steel, aengl. stela ‘Stiel, Stengel’, (mit anderer Stammbildung) anord. stjǫlr ‘Steiß’ vermischt zu haben, das mit griech. steleá, steleós (στελεά, στελεός) ‘Stiel einer Axt, einer Hacke, eines Hammers’, stélechos (στέλεχος) ‘Stammende an der Wurzel eines Baumes, Strunk, Klotz, Stamm, Ast’, armen. stełn ‘Stamm, Schaft, Stengel, Zweig’ und den ablautenden unter Stollen (s. d.) genannten Formen zu der unter stellen (s. d.) angeführten Wurzel gehört.

Thesaurus

Botanik
Synonymgruppe
Halm · Schaft · Stiel · Stängel
Oberbegriffe
Assoziationen
Botanik
Synonymgruppe
Blattstiel · Blütenstiel · Stiel

Typische Verbindungen zu ›Stiel‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Stiel‹.

Blättchen Einzelblüte Fiederblatt Fiederblättchen Hut Lamelle Maronenröhrling Pylone Samenblase Spermathek behaart bräunlich farblos faserig gelblich genatterten hohl hyalin keulenförmig keulige mittellang ringlos rinnigen schleimig vollfleischig weißlich zurückgebogen zylindrisch

Verwendungsbeispiele für ›Stiel‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Nach einigen Minuten kommen sie wieder, mit einem Eis am Stiel. [konkret, 1987]
Was könnte man mit einem Eis am Stiel, das immerzu gefroren ist, nicht alles anstellen? [Die Zeit, 28.08.2012, Nr. 34]
Auch die Stiele schneide ich, wo sie deutlich zu erkennen sind, heraus. [Die Zeit, 04.12.2006, Nr. 49]
Die gesamte Haut ziehe ich mit einem scharfen Messer ab, auch die Stiele wandern in den Abfall. [Die Zeit, 12.08.1996, Nr. 33]
Der Stiel ist mehr oder weniger lang, je nach Stärke des Übertritts. [Janusch, Antonie: Unser Schneiderbuch, Leipzig: Verlag für d. Frau 1979 [1965], S. 69]
Zitationshilfe
„Stiel“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Stiel>.

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