in Amerika beheimateter, auffällig gefärbter Marder mit langem, buschigem Schwanz, der aus Drüsen am After ein widerlich riechendes Sekret auf seine Angreifer verspritzt, Skunk
Stinktier, das
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
2.
salopp, derb übler, gemeiner Kerl
Beispiel:
so ein Stinktier!
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
stinken · erstinken · erstunken und erlogen · Stunk · Stinktier
stinken
Vb.
‘üblen Geruch von sich geben, unangenehm riechen’,
ahd.
stinkan
‘Geruch von sich geben, duften, riechen’,
auch
‘nach Fäulnis, übel riechen’
(um 800),
mhd.
stinken
‘(üblen) Geruch von sich geben, durch den Geruchssinn wahrnehmen’,
mnd.
mnl.
nl.
stinken
‘üblen Geruch verbreiten’,
aengl.
stincan
‘springen, hüpfen, stieben, Geruch verbreiten und wahrnehmen’,
engl.
to stink
‘üblen Geruch verbreiten’,
anord.
støkkva
‘springen, bersten, (be)spritzen, fliehen’,
norw.
støkke
‘erschrecken’,
got.
stigqan
‘zusammenstoßen’
(germ.
*stenkwan).
Herkunft ungewiß.
Mit Ablautentgleisung zu den unter
Stock
und
Stück
(s. d.)
angeführten Formen zur Wurzelerweiterung
ie.
*(s)teug-
‘stoßen, schlagen’
()?
Lautlich stehen nahe
lat.
1, 1032stinguere
‘auslöschen’,
exstinguere
‘auslöschen, austrocknen, vernichten’,
intransitiv
‘ausgehen (vom Feuer)’,
lit.
stìgti
‘entbehren’,
vielleicht auch
aind.
táṅgati
‘strauchelt, zittert’
und
tyájati
‘gibt auf, läßt im Stich’
(vgl.
).
Die Bedeutungsentwicklung dürfte dann ausgehen von
‘stoßen’,
woraus über
‘spritzen, stieben’
im Westgerm.
‘ausdünsten, Geruch verbreiten’.
472
erstinken
Vb.
‘anfangen zu stinken, verfaulen’,
mhd.
erstinken,
ahd.
irstinkan
‘stark duften’
(um 1000).
Dazu die Wendung
erstunken und erlogen
Part. Prät.
‘erdichtet, nicht der Wahrheit entsprechend, gelogen’
(16. Jh.).
Stunk
m.
‘Zänkerei, Streit’,
späte Ablautbildung
(Ende 19. Jh.,
südwestd.,
md.,
berlin.)
zu
stinken
und
Stank
(s.
Gestank),
nach Vorbildern wie
trinken,
Trank,
Trunk.
Unabhängig davon
asächs.
stunk
‘Gestank, Geruch’.
Vgl.
Stunk machen
‘Streit, Ärger anfangen’.
Stinktier
n.
Marderart,
die Angreifer mit einem übelriechenden Drüsensekret bespritzt
(18. Jh.).
Thesaurus
Zoologie
Synonymgruppe
Oberbegriffe |
|
Assoziationen |
|
Verwendungsbeispiele für ›Stinktier‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Sie sieht aus wie ein zerzaustes Stinktier und kann auch fast so streng miefen.
[Die Zeit, 30.07.2001, Nr. 31]
Das ist das Stinktier, sagte man mir und bekreuzigte sich.
[Francke, Alexander: Fünf Wochen im Osten der Vereinigten Staaten und Kanadas, Bern: A. Francke 1913, S. 60]
Seit Tagen krabbeln durstige Stinktiere auf der Suche nach Wasser durch die Stadt.
[Bild, 08.09.2000]
Das Stinktier macht einen akrobatischen Handstand und versprüht ein übelriechendes Sekret.
[Die Welt, 23.04.2002]
Es ist wichtig, dass man sein persönliches und berufliches Umfeld durchkämmt und diese Stinktiere identifiziert.
[Die Zeit, 05.03.2009, Nr. 11]
Zitationshilfe
„Stinktier“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Stinktier>.
alphabetisch vorangehend | alphabetisch nachfolgend |
---|---|
Stinkstiefel Stinkpeter Stinknase Stinkmorchel Stinkmolch |
Stinkwanze Stinkwut Stinkwut im Bauch Stino Stint |
Weitere Wörterbücher
- Deutsches Wörterbuch (¹DWB)
- Deutsches Wörterbuch, Neubearbeitung (²DWB)
- Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG)
Belege in Korpora
Referenzkorpora
Metakorpora
Zeitungskorpora
Webkorpora
Spezialkorpora