Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Stipendium, das

Grammatik Substantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Stipendiums · Nominativ Plural: Stipendien
Aussprache 
Worttrennung Sti-pen-di-um
Wortbildung  mit ›Stipendium‹ als Erstglied: Stipendienantrag · Stipendienempfänger · Stipendienfonds · Stipendienordnung · Stipendienverwaltung · Stipendist
 ·  mit ›Stipendium‹ als Letztglied: Auslandsstipendium · Forschungsstipendium · Grundstipendium · Leistungsstipendium · Mess-Stipendium · Messstipendium
Herkunft aus stī̌pendiumlat ‘Steuer, Tribut, Kontribution, Zoll, Sold, Löhnung’, stī̌pendiumspätlat auch ‘Einkünfte’, stī̌pendiummlat ‘(finanzielle) Unterstützung’ < stipslat ‘Beitrag an Geld, Gabe, Spende, Almosen, Ertrag, Gewinn’ + penderelat ‘(ab)wägen, erwägen, beurteilen, schätzen, (be)zahlen, leisten’ (Pensum)
eWDG

Bedeutung

Geldunterstützung, Studienbeihilfe für Schüler, Studierende, für wissenschaftlichen oder künstlerischen Nachwuchs aus staatlichen oder privaten Mitteln
Beispiele:
ein staatliches Stipendium erhalten
in der DDR ist die Gewährung eines Stipendiums und die Höhe des Geldbetrags gesetzlich geregelt
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A2.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Stipendium · Stipendiat
Stipendium n. ‘Geldunterstützung’ (besonders für Schüler und Studierende), Übernahme (um 1500) von lat. stī̌pendium ‘Steuer, Tribut, Kontribution, Zoll, Sold, Löhnung’, auch (spätlat.) ‘Einkünfte’, (mlat.) ‘(finanzielle) Unterstützung’; aus *stip(i)pendium, zu lat. stips (Genitiv stipis) ‘Beitrag an Geld, Gabe, Spende, Almosen, Ertrag, Gewinn’ und lat. pendere ‘(ab)wägen, erwägen, beurteilen, schätzen, (be)zahlen, leisten’ (s. Pensum). Der Ausdruck bezeichnet anfangs das ‘Einkommen, Gehalt eines (Universitäts)lehrers’, dann (bereits im 16. Jh.) die ‘finanzielle Unterstützung’ (für Schüler, Studenten, Wissenschaftler, Künstler), verallgemeinert die ‘Unterhaltszahlung, (Geld)stiftung’ sowie das ‘Wohnheim für bedürftige Schüler, Alumnat’. Neben den lat. Plural Stipendia tritt seit dem Ende des 17. Jhs. die dt. Pluralform Stipendien. Stipendiat m. ‘Empfänger einer finanziellen Förderung’ (17. Jh.), lat. stipendiātus ‘wer Unterstützung erhält, wer besoldet ist’, Part. Perf. von lat. stipendiārī ‘besoldet werden, Unterhalt empfangen’.

Typische Verbindungen zu ›Stipendium‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Stipendium‹.

Austauschdienst Begabtenförderungswerk Forschungsrat Friedrich-ebert-stiftung Genuß Hermann-lenz-stiftung Hertie-stiftung Nationalfonds Orchesterakademie Studienstiftung Vergabe ausschreiben begehrt bewerben dotieren dotiert einjährig ergattern erhalten ermöglichen finanzieren gewähren grosszügigen millionenschwer monatlich stiften vergeben Übersetzerfonds

Verwendungsbeispiele für ›Stipendium‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Bei dreitausend Mark, mehr als das Stipendium eines Jahres, hörte ich auf zu zählen! [Schulze, Ingo: Neue Leben, Berlin: Berlin Verlag 2005, S. 401]
Dann setzte sich sein Lehrer bei einem einflussreichen Schriftsteller dafür ein, ihm ein Stipendium zu gewähren. [Die Zeit, 13.04.2000, Nr. 16]
Zwar fließt – anders als bei einem Stipendium – nur einmal Geld. [Die Zeit, 13.01.2000, Nr. 3]
Die ersten dreißig Studenten ziehen im August auf dem Campus ein, alle mit einem Stipendium aus der Wirtschaft. [Die Zeit, 02.06.1999, Nr. 23]
Man hofft, eines Tages auch einmal Stipendien vergeben zu können. [Die Zeit, 04.06.1998, Nr. 24]
Zitationshilfe
„Stipendium“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Stipendium>.

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