Strand
m.
‘vom Meer bespülter Küstenstreifen, Sandstreifen am Meer’,
mhd.
strant,
von Seeleuten der Ostsee
(Ende 13. Jh.)
aus dem
Skandinav. entlehnt,
zuerst in der Literatur des Deutschen Ordens,
also im Nordosten des
dt. Sprachgebietes
und von da nach Westen vordringend,
vgl.
mnd.
mnl.
strant,
nl.
strand,
dann (17. Jh.) auch bei
obd. Autoren.
Anord.
strǫnd
‘Strand, Küste’,
schwed.
strand
(
germ.
*stranda-,
*strandu-)
und
(ablautend)
anord.
strind
‘Kante, Seite, Rand’
stellen sich als
‘ausgebreiteter Streifen’
zu der unter
streuen
(s. d.)
angeführten Wurzel
ie.
*ster(ə)-
‘ausbreiten, (aus)streuen’.
de Vries
Nl.
708
möchte lieber von einer Bedeutung
‘Trennlinie’
(zwischen Wasser und Land)
ausgehen
und daher an die Wurzelbedeutung
‘Streifen, Strich’
(s.
Strahl,
streichen,
Strich,
Streifen)
anknüpfen.
Auch
aengl.
engl.
(älter)
strand
stammen wohl aus dem
Skandinav.
Dem
Dt. eigene, ältere Bezeichnungen sind
Gestade
und
Ufer
(s. d.).
–
stranden
Vb.
‘auf den Strand oder eine Untiefe geraten’
(15. Jh.),
‘scheitern, Mißerfolg haben’
(17. Jh.).
Strandgut
n.
‘am Strand angespülte (vornehmlich aus einem Schiffbruch stammende) und daher herrenlose Gegenstände’
(17. Jh.),
übertragen
‘herrenlos Zurückgebliebenes’
(19. Jh.).