Strebepfeiler, der
eWDG
Bedeutung
siehe auch Strebebogen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
streben · Strebe · verstreben · Strebebogen · Strebepfeiler · Streber · strebsam · widerstreben
streben Vb. ‘auf eine körperliche oder geistige Vorwärtsbewegung gerichtet sein, seine Bemühungen auf etw. richten, wonach trachten’. Das nur im Dt. und Nl. bezeugte schwache Verb ahd. streben, strebōn ‘sich regen, bewegen’ (11. Jh.), mhd. streben (md. auch streven) ‘sich heftig bewegen, zappeln, Widerstand leisten, sich aufrichten, abmühen, kämpfen, starren, steif sein, strotzen’, mnd. strēven ‘zappeln, sich bewegen, sich bemühen, starr in eine Richtung weisen, sich auflehnen’, mnl. strēven ‘nach etw. trachten, sich widersetzen’, nl. streven steht deverbativ neben einem resthaft belegten gleichbed. stark flektierenden Verb mhd. *strīben (vgl. bezeugtes strep, gestreben) und wahrscheinlich nl. (älter) strijven ‘streben, streiten’. Verwandt ist das Adjektiv mnd. strif ‘angespannt, steif, starr’, stref ‘straffgespannt, fest angezogen (von Sehnen), starr, steif’. Vergleichbar ist griech. striphnós (στριφνός) ‘dicht, fest, hart’, so daß auf eine Labialerweiterung ie. *strē̌ibh- der unter starren (s. d.) dargestellten Wurzel ie. *(s)ter(ə)-, *(s)trē- ‘starr, steif sein’ zurückgegangen werden kann. Möglicherweise sind im Verb streben zwei ursprünglich getrennte, wenn auch zu einer Wurzel gehörende Bildungen zusammengefallen, die sich in älterer Zeit nach ihren Bedeutungen trennen lassen; einmal ‘starren, steif sein, emporragen’ (bis 15. Jh.), dem Adjektiv mnd. strif, stref (s. oben) nahestehend, zum anderen ‘(sich) regen, bewegen’ auf ein ursprünglich räumliches Ziel zu, auch gegen Widerstand, bereits früh (mhd. beginnend) übertragen auf Gedanken und willensbestimmte Handlungen. – Strebe f. ‘Stützpfeiler, Querbalken’ (16. Jh.), anfangs ‘schräge Neigung von Wand- und Mauerflächen’; vgl. mhd. widerstrebe ‘Widerstand’. verstreben Vb. ‘mit Stützbalken versehen’ (19. Jh.), von Strebe abgeleitet. Unabhängig davon mhd. verstreben ‘strebend überwinden’. Strebebogen m. ‘bogenförmige Stütze’ (16. Jh.), in gotischen Kirchen ‘frei schwebender Bogen, der den Schub vom Mittelschiff zu den Strebepfeilern des Seitenschiffs herableitet’ (19. Jh.). Strebepfeiler m. ‘Stützpfeiler’ (15. Jh.). Streber m. ‘wer sich um ein Ziel bemüht’ (18. Jh.), meist abschätzig ‘Ehrgeizling’, vor allem in der Schülersprache (19. Jh.), älter ‘(Wider)streiter’ (16. Jh.). strebsam Adj. ‘beharrlich und fleißig ein Ziel verfolgend’ (Anfang 19. Jh.). zielstrebig Adj. ‘sich um ein bestimmtes Ziel bemühend, zweckgerichtet’ (19. Jh.). widerstreben Vb. ‘Widerstand leisten, sich sträuben, zuwider sein’, mhd. widerstreben.
Typische Verbindungen zu ›Strebepfeiler‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Strebepfeiler‹.
Dachfries
Fiale
Kaffgesims
Maßwerkfenster
Rundbogenfenster
Spitzbogenfenster
Strebebogen
abgeschrägt
abgesetzt
abgestuft
abgetreppt
angefügt
auftragend
ausladend
dreikantig
dreistufig
eingezogen
einstufig
gestuft
getreppt
gliedern
rechteckig
schräggestellt
stützen
stützend
vorspringend
wuchtig
zweistufig
übergiebelte
Verwendungsbeispiele für ›Strebepfeiler‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Aber zwischen den Fenstern ist die Kuppel im unteren Drittel durch massive Strebepfeiler stabilisiert.
[Süddeutsche Zeitung, 16.09.2004]
Nur diesem Zweck dienen die Strebepfeiler an der Westseite des Hauses.
[Der Tagesspiegel, 02.05.2001]
Mit der Energie eines weisen Alten wuchtet er Strebepfeiler und Kuppelbögen.
[Süddeutsche Zeitung, 17.06.1999]
Sondern viele kleinere Kreuze, die wie dekorative Elemente zwischen den Strebepfeilern des hohen weißen Raumes aufgereiht sind, stören das gewohnte hierarchische Verhältnis.
[Die Zeit, 02.10.1987, Nr. 41]
Das Schiff ist nach spätantiker Weise außen durch große, die Fenster umfassende Rundbogennischen gegliedert und weist nach innen gezogene Strebepfeiler auf.
[o. A.: Lexikon der Kunst – A. In: Olbrich, Harald (Hg.), Lexikon der Kunst, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1987], S. 6353]
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