Streicher, der
GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Streichers · Nominativ Plural: Streicher
Aussprache
Worttrennung Strei-cher
Wortbildung
mit ›Streicher‹ als Erstglied:
Streicherchor · Streicherklang
·
mit ›Streicher‹ als Letztglied:
Stadtstreicher
eWDG
Bedeutung
Spieler eines Streichinstrumentes
Beispiele:
das Orchester bestand nur aus Streichern und Holzbläsern
ein Konzert für drei Streicher und Schlagzeug
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
streichen · Streicher · Streichholz · abstreichen · Abstrich · anstreichen · Anstreicher · Anstrich · verstreichen
streichen Vb. ‘sich fortbewegen, gehen, (mit der Hand) etw. streifend berühren, über etw. hinstreifen, (be)schmieren, durch streichende Bewegung entfernen, einen Strich ziehen’, ahd. strīhhan (8. Jh.), mhd. strīchen ‘Striche machen, streichend bewegen, glätten, bestreichen, schärfen, streichend berühren, schlagen, sich rasch bewegen, herumstreifen’, mnd. mnl. strīken, nl. strijken, afries. strīka, aengl. strīcan, engl. to strike (germ. *strīkan), daneben anord. strӯkja, strӯkva (germ. *streukan) sowie (ablautend) schwach flektierendes ahd. streihhōn ‘streicheln’ (um 1000), mhd. streichen (s. streicheln) führen mit dem zugehörigen, unter Strich (s. d.) behandelten Abstraktum und lat. (mit n-Infix) stringere ‘schnüren, zusammenbinden, (ab)streifen’, striga ‘Strich, Schwaden, Zeltreihe, Längsfurche’, strigilis ‘Schabeisen’, aslaw. strišti, russ. strič’ (стричь) ‘scheren’ auf ie. *streig-, eine durch Guttural erweiterte Form der Wurzel ie. *ster- ‘Streifen, Strich, Strähne, Strahl’, in Erweiterungen auch ‘über etw. hinwegstreifen, -streichen’, wohl eine semantische Variante der unter streuen (s. d.) angegebenen Wurzel ie. *ster(ə)- ‘ausbreiten, (aus)streuen’. – Streicher m. ‘Landstreicher, Vagabund’ (16. Jh.; s. Landstreicher), ‘Maler’ (17. Jh.; s. unten Anstreicher), ‘Spieler eines Streichinstruments’ (1. Hälfte 20. Jh.), mhd. strīcher als Bezeichnung für unterschiedliche Handwerker. Streichholz n. ‘Zündholz’ (19. Jh.), älter Bezeichnung für unterschiedliche Geräte, z. B. zum Abstreichen gefüllter Gefäße (15. Jh.). abstreichen Vb. ‘durch streichende Bewegung entfernen, sich entfernen, herumstreifen, beschmieren, streichend berühren, durch einen Strich tilgen’, mhd. abestrīchen ‘beseitigen, abwischen, forteilen’; Abstrich m. ‘Abzug’ (17. Jh.), ‘abwärtsgehender Schriftstrich’ (19. Jh.), in der Medizin ‘Entnahme von Haut, Schleimhaut’ zu Untersuchungen (19. Jh.), mhd. abestrich ‘Tilgung’. anstreichen Vb. ‘mit Farbe bedecken, mit einem Strich versehen, bezeichnen’, mhd. anestrīchen ‘bedecken, beschmieren (mit Salbe), sich putzen’; Anstreicher m. ‘Maler, Tüncher’ (18. Jh.), bei Kepler für Tangente im Sinne von ‘Berührer, berührende Linie’ (17. Jh.); Anstrich m. ‘aufgemalte Farbe, Tünche, Salbe’ (16. Jh.), mhd. anstrich ‘auf den Geigenbogen gestrichenes Harz, Kolophonium’. verstreichen Vb. ‘verschmieren, breitstreichen, durch Streichen aufbrauchen, vergehen (von der Zeit)’, ahd. firstrīhhan ‘tilgen’ (8. Jh.), mhd. verstrīchen ‘ver-, überstreichen, verschmieren, ausstreichen, sich bewegen, sich schnell oder heimlich davonmachen, vergehen’.
Typische Verbindungen zu ›Streicher‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Streicher‹.
Akkord
Blech
Blechbläser
Bläser
Cembalo
Fagott
Flöte
Harfe
Holzbläser
Horn
Klang
Klarinette
Klavier
Oboe
Pauke
Percussion
Perkussion
Piano
Posaune
Schlagwerk
Schlagzeug
Tonhalle-Orchester
Tremolo
Trompete
angeklagte
flirrend
gedämpft
philharmonisch
solistisch
sordiniert
Verwendungsbeispiele für ›Streicher‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Im dritten Satz (Ein Tanz) umgeht sie sogar die Streicher.
[Die Zeit, 02.09.2002, Nr. 35]
Diese Streicher tragen mich einfach davon, das ist himmlisch schön.
[Die Welt, 26.08.2005]
Es raunt in den tiefen Streichern, es tönt das Horn.
[Die Welt, 21.10.1999]
Nur zu ihm waren alle zwanzig Streicher aufgeboten, und es dauerte auch am längsten.
[Die Welt, 22.04.1999]
Herr Streicher ist in seinem Bett liegengeblieben und war in dieser Nacht nicht weg.
[o. A.: Einhundertsechzehnter Tag. Montag, 29. April 1946. In: Der Nürnberger Prozeß, Berlin: Directmedia Publ. 1999 [1946], S. 19249]
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