Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Streichholz, das

Grammatik Substantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Streichholzes · Nominativ Plural: Streichhölzer
Aussprache  [ˈʃtʀaɪ̯çhɔlʦ]
Worttrennung Streich-holz
Wortzerlegung streichen Holz
Wortbildung  mit ›Streichholz‹ als Erstglied: Streichholzheftchen · Streichholzlänge · Streichholzschachtel
ZDL-Vollartikel

Bedeutung

Brennendes Streichholz
Brennendes Streichholz
(Maja Dumat, CC BY 2.0)
Reibefläche an einer Streichholzschachtel
Reibefläche an einer Streichholzschachtel
(Rüdiger Müller, CC BY-SA 4.0)
Stäbchen aus Holz oder Pappe mit leicht entzündbarer Masse an einem Ende, das sich durch Reiben an einer rauen Fläche, meist einer an der Packung befindlichen speziellen Reibfläche entzünden lässt
Synonym zu Zündholz
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: ein aufflammendes, brennendes, glimmendes, abgebranntes Streichholz
als Akkusativobjekt: ein Streichholz anzünden, entzünden, anreißen, wegwerfen
in Präpositionalgruppe/-objekt: mit Streichhölzern hantieren, spielen, zündeln; eine Schachtel mit Streichhölzern; etw. [z. B. ein Gebäude] aus Streichhölzern nachbauen
in Koordination: Kerzen, Zigaretten und Streichhölzer
als Aktivsubjekt: ein Streichholz flammt auf, brennt
als Genitivattribut: der Schein, das Licht eines Streichholzes
in vergleichender Wort-/Nominalgruppe: umknicken wie Streichhölzer
Beispiele:
Energisch streicht die junge, zierliche Frau das Streichholz über die Reibefläche, zündet sich die Zigarette an, nimmt einen tiefen Zug. [Bild am Sonntag, 15.06.1997]
Im ersten Stock war ein dunkles Zimmer, er nahm ein Streichholz, zündete eine Kerze an[…]. [Knef, Hildegard: Der geschenkte Gaul. Berlin: Ullstein 1999 [1970], S. 104]
Die Preise für Kreugers [des Monopolinhabers] Zündwaren stiegen an. Millionen Verbraucher zahlten fortan [ab 1930] überhöhte Preise für ihre Streichhölzer, die zu dieser Zeit einer der meistgenutzten Alltagsgegenstände waren – unverzichtbar in jedem Haushalt. [Der Spiegel, 09.08.2013 (online)]
vergleichendWie Streichhölzer knickten Strommasten reihenweise um, als vor zwei Wochen der erste Schneesturm über den Westen der Republik hinwegfegte. [Bild, 12.12.2005]
Er zündet ein Streichholz an und hält es in das ausströmende Gas. Mit einer Stichflamme[…] nimmt der Herd bullernd den Betrieb auf. [Der Spiegel, 07.01.2005 (online)]
Als ich zurückgekommen bin, sagt sie, war das einzige, was ich in meinem Haus noch fand, eine Kerze und eine Schachtel Streichhölzer. [Schrott, Raoul: Tristan da Cunha oder die Hälfte der Erde. Hanser 2003, S. 302]

letzte Änderung:

Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

streichen · Streicher · Streichholz · abstreichen · Abstrich · anstreichen · Anstreicher · Anstrich · verstreichen
streichen Vb. ‘sich fortbewegen, gehen, (mit der Hand) etw. streifend berühren, über etw. hinstreifen, (be)schmieren, durch streichende Bewegung entfernen, einen Strich ziehen’, ahd. strīhhan (8. Jh.), mhd. strīchen ‘Striche machen, streichend bewegen, glätten, bestreichen, schärfen, streichend berühren, schlagen, sich rasch bewegen, herumstreifen’, mnd. mnl. strīken, nl. strijken, afries. strīka, aengl. strīcan, engl. to strike (germ. *strīkan), daneben anord. strӯkja, strӯkva (germ. *streukan) sowie (ablautend) schwach flektierendes ahd. streihhōn ‘streicheln’ (um 1000), mhd. streichen (s. streicheln) führen mit dem zugehörigen, unter Strich (s. d.) behandelten Abstraktum und lat. (mit n-Infix) stringere ‘schnüren, zusammenbinden, (ab)streifen’, striga ‘Strich, Schwaden, Zeltreihe, Längsfurche’, strigilis ‘Schabeisen’, aslaw. strišti, russ. strič’ (стричь) ‘scheren’ auf ie. *streig-, eine durch Guttural erweiterte Form der Wurzel ie. *ster- ‘Streifen, Strich, Strähne, Strahl’, in Erweiterungen auch ‘über etw. hinwegstreifen, -streichen’, wohl eine semantische Variante der unter streuen (s. d.) angegebenen Wurzel ie. *ster(ə)- ‘ausbreiten, (aus)streuen’. – Streicher m. ‘Landstreicher, Vagabund’ (16. Jh.; s. Landstreicher), ‘Maler’ (17. Jh.; s. unten Anstreicher), ‘Spieler eines Streichinstruments’ (1. Hälfte 20. Jh.), mhd. strīcher als Bezeichnung für unterschiedliche Handwerker. Streichholz n. ‘Zündholz’ (19. Jh.), älter Bezeichnung für unterschiedliche Geräte, z. B. zum Abstreichen gefüllter Gefäße (15. Jh.). abstreichen Vb. ‘durch streichende Bewegung entfernen, sich entfernen, herumstreifen, beschmieren, streichend berühren, durch einen Strich tilgen’, mhd. abestrīchen ‘beseitigen, abwischen, forteilen’; Abstrich m. ‘Abzug’ (17. Jh.), ‘abwärtsgehender Schriftstrich’ (19. Jh.), in der Medizin ‘Entnahme von Haut, Schleimhaut’ zu Untersuchungen (19. Jh.), mhd. abestrich ‘Tilgung’. anstreichen Vb. ‘mit Farbe bedecken, mit einem Strich versehen, bezeichnen’, mhd. anestrīchen ‘bedecken, beschmieren (mit Salbe), sich putzen’; Anstreicher m. ‘Maler, Tüncher’ (18. Jh.), bei Kepler für Tangente im Sinne von ‘Berührer, berührende Linie’ (17. Jh.); Anstrich m. ‘aufgemalte Farbe, Tünche, Salbe’ (16. Jh.), mhd. anstrich ‘auf den Geigenbogen gestrichenes Harz, Kolophonium’. verstreichen Vb. ‘verschmieren, breitstreichen, durch Streichen aufbrauchen, vergehen (von der Zeit)’, ahd. firstrīhhan ‘tilgen’ (8. Jh.), mhd. verstrīchen ‘ver-, überstreichen, verschmieren, ausstreichen, sich bewegen, sich schnell oder heimlich davonmachen, vergehen’.

Thesaurus

Technik
Synonymgruppe
Schwedenholz  veraltet · Schwefelholz  veraltet · Schwefelhölzchen  veraltet · Streichholz  Hauptform · Zündholz  Hauptform
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Streichholz‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Streichholz‹.

Zitationshilfe
„Streichholz“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Streichholz>.

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