Streß
m.
‘(gesundheitsschädigende) Überbeanspruchung des menschlichen Organismus durch große physische und psychische Belastungen’,
Übernahme (50er Jahre 20. Jh.) von gleichbed.
amerik.-engl.
stress,
das zuerst 1936 von dem kanadischen Physiologen
H. Selye
als medizinischer Terminus im oben angegebenen Sinne verwendet wird.
Engl.
stress
‘Nachdruck, Gewicht, Beanspruchung, Belastung, Spannung’
geht entweder als Kürzung von
engl.
distress
‘Qual, Schmerz, Kummer, Not, Erschöpfung’
auf
afrz.
destrece
‘Bedrängnis, Angst, Not’
(
vlat.
*districtia
‘Enge’,
abgeleitet von
lat.
districtus,
Part. Perf. zu
lat.
distringere
‘auseinanderziehen, -dehnen, von allen Seiten zusammenschnüren, einengen’)
oder auf
afrz.
estrece
‘Enge, Druck, Bedrückung’
(zu
afrz.
estrecier
‘enger machen, zusammenziehen’,
dieses aus gleichbed.
vlat.
*strictiāre,
abgeleitet von
lat.
strictus
‘dicht, straff, stramm, eng’,
Part.adj. zu
lat.
stringere
‘schnüren, zusammenbinden, (ab)streifen’)
zurück.
Davon abgeleitet
stressen
Vb.
‘sehr anstrengen, erschöpfen, überbeanspruchen’
und
(umgangssprachlich)
stressig
Adj.
‘sehr anstrengend, belastend’
(beide 20. Jh.).