Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Striptease, der oder das

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum, Neutrum) · Genitiv Singular: Striptease · Nominativ Plural: Striptease · wird selten im Plural verwendet
Aussprache [ˈstʀɪptiːs]
Worttrennung Strip-tease
Wortbildung  mit ›Striptease‹ als Erstglied: Striptease-Lokal · Striptease-Mädchen · Striptease-Tänzer · Striptease-Tänzerin · Stripteaselokal · Stripteasemädchen · Stripteasetänzer · Stripteasetänzerin
Herkunft aus gleichbedeutend stripteaseamerik-engl < to stripengl ‘abziehen, abstreifen, ausziehen, entkleiden’ + teaseengl ‘Neckerei’
ZDL-Vollartikel

Bedeutung

(meist mit einer tänzerischen Darbietung vor Publikum verbundenes) vollständiges Entkleiden
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: ein unfreiwilliger Striptease
als Akkusativobjekt: einen Striptease hinlegen, tanzen
Beispiele:
Und dann, als er nicht mehr weiterwusste, hat er auf der Bühne einen Striptease hingelegt und stand am Ende ganz nackt da. [Welt am Sonntag, 16.02.2020]
Auch im November: Comedy, Artistik, Erotik, Vergnügen und Burlesque. Hier gehts nicht um den einfachen Striptease, hier geht es um die verführerische Kunst des Entkleidens – als Inspiration und Unterhaltung. [Halloweenfieber in Berlin, 04.08.2020, aufgerufen am 31.08.2020]
Den Schlusspunkt auf dem Laufsteg setzte die Burlesque‑Tänzerin Dita von Teese in einem kunstvoll konstruierten Korsett und Strapsen – und einem Striptease. [Der Spiegel, 08.07.2010 (online)]
Als die Heldin gegen Ende in einem billigen Schuppen Striptease tanzen muß, zündet ein irrer Zuschauer auch noch ihr Haar an. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 01.09.2001]
Und sobald die Schamschwelle überschritten wurde, als zum Beispiel in den 80er Jahren bei Betriebsfesten Striptease vorgegaukelt wurde, empfanden das insbesondere junge Leute nicht nur als peinlich, sondern sie haben sich davon abgewendet. [Engler, Wolfgang: Die Ostdeutschen, Berlin: Aufbau-Taschenbuch-Verl. 2000 [1999], S. 269]
Der Maler Schulze‑Naumburg wünschte einen anregenderen Striptease: Blöd und ohne Scham entkleiden sie sich, ohne Anmut stehen sie da. Selten verirrt sich einmal ein hübscheres Exemplar darunter, eine Schönheit nie. Mit Recht empfinden Frauen viele Aktdarstellungen als sexistisch: auf den Bildern erscheinen Sexualobjekte, weil die Modelle es tatsächlich waren. [konkret, 2000 [1982]]
übertragen das Offenlegen, Bekanntgeben persönlicher, intimer oder vertraulicher Informationen
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: ein finanzieller Striptease
Beispiele:
Striptease bei der Selbstauskunft [Überschrift] Keine Offenheit, keine Wohnung: Seit Neuestem müssen Mietinteressenten auch die Kontaktdaten zum Vorvermieter preisgeben. [Die Welt, 02.09.2019]
Mit dem Beschluss zur Offenlegung von Stresstest‑Ergebnissen will die EU ihre Banken zum Striptease zwingen: Bei den Prüfungen wird anhand von Krisenszenarien durchgespielt, wie gut gerade systemrelevante europäische Finanzinstitute für Belastungen gerüstet sind. [Neue Zürcher Zeitung, 08.07.2010]
Finanzieller Striptease [Überschrift] Die Hamburger Morgenpost schreibt über die Fragebögen zu Hartz IV: Heute gehen die Fragebögen an alle Arbeitslosen heraus, die von den Änderungen durch die Hartz‑IV‑Reform betroffen sind. Einen regelrechten finanziellen Striptease müssen die Männer und Frauen hinlegen. [Süddeutsche Zeitung, 20.07.2004]
Um heimelige, gesellige Stimmung bemüht, sprach der Hausherr […] seine Gäste mit Vornamen an und ermunterte sie mit freundlichen, aber gezielten Fragen, Auskünfte zur Person zu geben, um sie möglichst bis an die Grenze des seelischen Striptease zu entblättern […]. [Der Spiegel, 17.09.1973]
Da sind die Bilder der Mary Lou. […] Sie spricht willig, fast gierig darauf, der Kamera alles anzuvertrauen, was in ihr an Überdruß und Unlust an der Lust brodelt. »Sie trinkt und hat viele Männer«, heißt es von ihr. Wir glauben es, aber was soll dieser Striptease der Seele? Ihre Rede stockt, die Lippe zittert, das Auge wird feucht. Hinreißend könnte dies sein, wenn es das Spiel einer Tragödin wäre. Als bare Realität aber macht es den zum Zusehen Gezwungenen traurig. [Die Zeit, 03.11.1961]

letzte Änderung:

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Striptease m. n. ‘tänzerisch umrahmte Entkleidungsszene’ (in Nachtlokalen), Übernahme (nach 1945) von gleichbed. amerik.-engl. striptease; aus engl. to strip ‘abziehen, abstreifen, ausziehen, entkleiden’, aengl. bestrīpan ‘abziehen, abstreifen, plündern’, das zu ie. *streub- (ablautend neben ie. *streib-) gehört, Labialerweiterung der unter Streifen (s. d.) genannten Wurzel, und engl. to tease ‘necken, hänseln, Wolle kämmen’, Subst. ‘Neckerei’, vgl. aengl. tǣsan ‘Wolle kämmen, zupfen’, verwandt mit ahd. zeisan (9. Jh.), mhd. frühnhd. zeisen ‘(auseinander)zupfen’ (s. zausen).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Entkleidung · Entkleidungsnummer · Strip · Striptease · Tabledance
Oberbegriffe

Typische Verbindungen zu ›Striptease‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Striptease‹.

Zitationshilfe
„Striptease“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Striptease>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

Wortverlaufskurve

Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

Geografische Verteilung

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