Suff, der
Bedeutungsübersicht
- [salopp, abwertend] ...
- 1. Trunksucht
- 2. das unmäßige Trinken alkoholischer Getränke
- 3. ⟨im Suff⟩ im betrunkenen Zustand
eWDG
Bedeutung
salopp, abwertend
1.
2.
3.
⟨im Suff⟩im betrunkenen Zustand
Beispiele:
das hat er im Suff gesagt, geredet, getan
er ist im Suff hingefallen, die Treppe hinuntergestürzt
im Suff hat er eine Prügelei angefangen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
saufen · supfen · süpfeln · Säufer · Sauferei · Saufaus · besaufen · besoffen · versaufen · versoffen · ersaufen · ersäufen · Suff · süffig · süffeln
saufen Vb. ‘trinken’ (vom Vieh), ‘unmäßig trinken, Alkohol zu sich nehmen’ (derb), ahd. sūfan (9. Jh.), mhd. sūfen ‘schlürfen, trinken’, mnd. mnl. sūpen, nl. zuipen, aengl. sūpan, engl. to sup, anord. sūpa, schwed. supa (germ. *sūpan). Herkunft ungesichert. Das Verb kann mit den unter Suppe und seufzen (s. d.) genannten Formen sowie mit aind. sū́paḥ ‘Brühe, Suppe’ und aslaw. sъsati, russ. sosát’ (сосать) ‘saugen’ an eine mit Labial erweiterte (ie. *seub-, *sūb- bzw. *seup-, *sūp-) lautmalende Wurzel ie. *seu-, *seu̯ə-, *sū- ‘tropfen lassen, schlürfen, saugen’ angeschlossen werden (wozu auch mit Guttural erweitertes saugen, s. d.). Die alte Bedeutung ‘schlürfen’ (vgl. noch engl. to sup ‘schlürfen, in kleinen Schlucken trinken, nippen’) entwickelt sich im 16. Jh. zu ‘hastig und viel, maßlos trinken’ (besonders Alkohol). Als Intensivum abgeleitet supfen Vb. ‘schlürfend trinken’ (15. Jh.), süpfeln Vb. (16. Jh.). Säufer m. ‘wer sich (regelmäßig) betrinkt’ (16. Jh.). Sauferei f. ‘Trinkgelage’ (15. Jh.). Saufaus m. ‘Trunkenbold’, imperativischer Satzname (Hans Sauffauß, 1595), nd. Sūpūt. besaufen Vb. (reflexiv) ‘sich betrinken’, dazu besoffen Part.adj. ‘betrunken’ (16. Jh.). versaufen Vb. ‘versinken, ertrinken’, mhd. versūfen; dagegen ahd. firsūfan ‘(gierig) hinunterschlürfen’ (8. Jh.); dann ‘mit Trinken durchbringen’ (15. Jh.), dazu versoffen Part.adj. ‘durch Saufen heruntergekommen, dem Alkohol ergeben’ (16. Jh.). ersaufen Vb. ‘in der Flut umkommen, ertrinken’ (16. Jh.); vgl. mhd. ersoffen ‘betrunken’, ahd. irsūfan ‘(gierig) hinunterschlürfen’ (8. Jh.). Dazu im 16. Jh. das umgelautete Kausativum ersäufen Vb. ‘versenken, ertränken’, mhd. ersoufen; dafür ahd. bisoufen (um 800). Suff m. (mit der Nebenform Soff, s. Gesöff) ‘Trunksucht, Alkoholrausch, Betrunkenheit’ (17. Jh.). süffig Adj. ‘angenehm, leicht zu trinken, wohlschmeckend’ (19. Jh.), älter ‘trunkliebend, dem Trinken ergeben’ (16. Jh.). süffeln Vb. ‘mit Genuß trinken’ (19. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Alkoholexzess ·
Alkoholgelage ·
Gelage ·
Rauschtrinken ·
Saufexzess ·
Suff ·
Trinkgelage ·
Zecherei ·
Zechgelage ·
wüstes Gelage ●
Binge-Drinking engl. ·
(das) Kneipen fachspr., burschenschaftlich, Jargon ·
Bacchanal geh. ·
Besäufnis ugs. ·
Druckbetankung ugs., fig. ·
Kampftrinken (neudeutsch) ugs. ·
Kneipabend fachspr., burschenschaftlich, Jargon ·
Komasaufen ugs. ·
Komatrinken (neudeutsch) ugs. ·
Konvivium geh., lat. ·
Sauferei ugs. ·
Saufgelage ugs. ·
Sauforgie ugs. ·
Sturztrunk geh., veraltet ·
Symposion (Antike) geh.
Unterbegriffe |
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Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›Suff‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Suff‹.
Verwendungsbeispiele für ›Suff‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Der jüngste Sohn stirbt, darauf ergibt sich der Vater dem Suff.
[Fath, Rolf: Werke – D. In: Reclams Opernlexikon, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1998], S. 1024]
Gegen halb zehn zog der Suff im Lokal gewaltig an.
[Die Zeit, 27.09.2010, Nr. 39]
Bestimmt haben die Nachbarn gehört, wie er hingefallen ist im Suff.
[Die Zeit, 13.11.2002, Nr. 46]
Aber satt ist am Ende doch niemand, und der Suff hält bekanntlich nicht lange vor.
[Die Zeit, 25.10.2000, Nr. 43]
Im Suff haben wir Autos geknackt, nur für den Kick.
[Süddeutsche Zeitung, 28.03.2003]
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