Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Suffragette, die

Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Suffragette · Nominativ Plural: Suffragetten
Aussprache  [zʊfʀaˈgɛtə]
Worttrennung Suf-fra-get-te · Suff-ra-get-te
Herkunft aus gleichbedeutend suffragetteengl < suffrageengl ‘Wahl-, Stimmrecht’
eWDG und ZDL

Bedeutung

historisch Vertreterin der Bewegung für die Rechte, besonders das Stimmrecht der Frau, in England und Amerika (2) zu Beginn des 20. Jahrhunderts
Beispiele:ZDL
Die Suffragetten […] haben viel bewirkt im teils gewaltlosen, teils militanten Kampf um Gleichberechtigung und für das Recht, zu wählen und gewählt zu werden – auch wenn hierzulande einigen, und zwar Männern wie Frauen, der Begriff bislang nicht allzu viel gesagt haben mag. [Frankfurter Rundschau, 26.11.2018]
Die Autorin stellt in kurzweiligen Porträts einige der bayerischen Suffragetten vor – Literatinnen, Schauspielerinnen, Designerinnen, Wissenschaftlerinnen, Politikerinnen oder auch Wirtinnen. [Münchner Merkur, 12.10.2022]
Zweifellos muss die 1858 in der Grafschaft Kent geborene Ethel Smyth eine ebenso schillernde, kosmopolitische wie umtriebige Figur gewesen sein, die als Komponistin, Dirigentin, Literatin und Suffragette ihren Weg suchte. [Berliner Morgenpost, 21.09.2022]
Mit Blick auf die britischen Suffragetten wurde in der deutschen Frauenbewegung ab 1900 heftig über radikale Aktionen gestritten, und es gab erstmals Demonstrationen von Frauen in der Öffentlichkeit. [Frankfurter Rundschau, 06.02.2021]
[…] Suffragetten sind komische Tanten mit komischen Hüten. Oder? Wer weiß schon, daß Suffragetten nicht nur für das Frauenwahlrecht, sondern für die Gleichheit der Geschlechter und soziale und politische Gerechtigkeit überhaupt gekämpft haben? Daß sie um die Jahrhundertwende in England zum Beispiel eine Massenbewegung mit über einer Million Anhängerinnen waren, die mit viel Phantasie und Gewalt, wenn es sein mußte, auf die Straße gingen? Einige ließen dabei ihr Leben, sie wurden zu Tode gefoltert. Englische Historiker nennen die Suffragetten heute die »politisch verfolgteste Gruppe ihrer Zeit«. [Schwarzer, Alice: Der »kleine Unterschied« und seine großen Folgen. Frankfurt a. M.: Fischer-Taschenbuch-Verl. 1977 [1975], S. 248]
Die Suffragetten können infolge der feindseligen Haltung des englischen Publikums überhaupt keine öffentlichen Veranstaltungen mehr organisieren. [Vossische Zeitung (Abend-Ausgabe), 03.03.1913]

letzte Änderung:

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Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Suffragette f. ‘Kämpferin für das Frauenwahlrecht’ (in England und den USA), ‘Frauenrechtlerin’, Übernahme (Anfang 20. Jh.) von engl. suffragette, abgeleitet von engl. suffrage ‘Wahl-, Stimmrecht’, entlehnt aus lat. suffrāgium n. ‘Abstimmung, Stimmrecht’.

Thesaurus

Synonymgruppe
(eine) Frauenbewegte · Frauenrechtlerin · frauenbewegte Frau  ●  Feministin  Hauptform · Flintenweib  abwertend, veraltet, salopp · Blaustrumpf  geh., historisch · Emanze  ugs., abwertend · Suffragette  fachspr., historisch

Typische Verbindungen zu ›Suffragette‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Suffragette‹.

Zitationshilfe
„Suffragette“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Suffragette>.

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