jmd., der jmdn. tauft
Täufer, der
Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Täufers · Nominativ Plural: Täufer
Aussprache
Worttrennung Täu-fer
Wortbildung
mit ›Täufer‹ als Erstglied:
Täufertum
·
mit ›Täufer‹ als Letztglied:
Wiedertäufer
Duden, GWDS, 1999
Bedeutungen
1.
2.
Wiedertäufer
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
taufen · Taufe · Täufer · Täufling · Taufname
taufen
Vb.
‘an jmdm. die christliche Taufe vollziehen’
(durch Besprengen des Kopfes mit geweihtem Wasser,
anfangs, verschiedentlich noch heute,
durch Eintauchen des ganzen Körpers in Wasser),
‘einen Namen geben’.
Das gemeingerm. Verb
ahd.
toufen
(um 800),
mhd.
toufen,
töufen
‘untertauchen, taufen’,
asächs.
dōpian,
mnd.
dȫpen
‘tauchen, taufen’,
mnl.
dōpen,
nl.
dopen,
aengl.
dēopian
‘untertauchen’,
schwed.
döpa
‘taufen’,
got.
daupjan
‘eintauchen, taufen’
ist (ablautendes) Faktitivum
(eigentlich
‘tief machen’,
d. h.
‘ein-, untertauchen’)
zu dem unter
tief
(s. d.)
behandelten Adjektiv.
Die Verwendung des Verbs im christlichen Sinne geht von
got.
daupjan
aus,
womit
Wulfila
griech.
baptízein
(βαπτίζειν)
‘wiederholt ein-, untertauchen’,
kirchensprachlich
‘taufen’
wiedergibt,
Erweiterung von
griech.
báptein
(βάπτειν)
‘untertauchen’;
vgl.
spätlat.
baptizāre
‘beträufeln’,
kirchenlat.
‘taufen’.
Durch gotische Arianer oder griechische Kaufleute
dringt das got. Verb donauaufwärts
(5. Jh.) ins Bair.,
von wo aus es sich im Kontinentalgerm. weiter verbreitet.
Ihm stehen eigene Bezeichnungen in
aengl.
fulwian
‘taufen’
und
anord.
skīra
‘reinigen, taufen’
gegenüber.
Taufe
f.
‘Sakrament zur Aufnahme des Täuflings in die Gemeinschaft der Christen, feierliche Namensgebung’,
ahd.
toufī
(8. Jh.),
touf
(9. Jh.),
toufa
(bair.
11. Jh.),
mhd.
touf(e),
asächs.
dōpi,
mnd.
dȫpe,
mnl.
dōpe,
nl.
doop,
got.
daupeins;
nach
griech.
(kirchensprachlich)
báptisma
(βάπτισμα)
‘Taufe’.
Täufer
m.
‘wer tauft’,
ahd.
toufāri
(9. Jh.),
mhd.
toufære,
toufer.
Täufling
m.
‘wer getauft wird’
(16. Jh.).
Taufname
m.
‘in der Taufe gegebener Name, Vorname’,
mhd.
toufname.
Thesaurus
Religion
Synonymgruppe
Typische Verbindungen zu ›Täufer‹ (berechnet)
Enthauptung
Figur
Geburt
Geschichte
Gruppe
Haupt
Jünger
Kirche
Kirchengemeinde
Kopf
Königreich
Leben
Mutter
Pfarrgemeinde
Predigt
Tag
Wirken
gew
münsterischen
oberdeutsch
schließen
taufen
zürcher
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Täufer‹.
Verwendungsbeispiele für ›Täufer‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Verfolgung beantworteten die Täufer mit einer großen Bereitschaft zum Leiden.
[Iserloh, Erwin u. a.: Reformation, katholische Reform und Gegenreformation. In: Jedin, Hubert (Hg.) Handbuch der Kirchengeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1967], S. 7061]
Der Täufer aber kniete auf dem Tische und betete mit geschlossenen Augen.
[Kolbenheyer, Erwin Guido: Das Gestirn des Paracelsus, München: J.F. Lehmanns 1964 [1921], S. 631]
Und auch die anderen Täufer umdrängten die von Gott in das Sterben Geworfene.
[Kolbenheyer, Erwin Guido: Das dritte Reich des Paracelsus, München: J. F. Lehmanns 1964 [1925], S. 658]
Natürlich haben die Täufer die Bezeichnung als »Sekte« stets abgelehnt.
[Weber, Max: Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus. In: Weber, Marianne (Hg.) Gesammelte Aufsätze zur Religionssoziologie, Bd. I, Tübingen: Mohr 1920 [1920], S. 144]
Hoch auf ihrem Haupte trug sie auf goldenem Teller den Kopf des Täufers.
[Berliner Tageblatt (Abend-Ausgabe), 02.03.1912]
Zitationshilfe
„Täufer“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/T%C3%A4ufer>.
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