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Tabernakel, das oder der

Grammatik Substantiv (Neutrum, Maskulinum) · Genitiv Singular: Tabernakels · Nominativ Plural: Tabernakel
Aussprache 
Worttrennung Ta-ber-na-kel
Herkunft zu tabernāculumlat ‘Hütte, Zelt, Beobachtungszelt der Auguren’ < tabernalat ‘Hütte, Laden, (Schau-)Bude, Gasthaus’
Duden, GWDS, 1999

Bedeutungen

1.
katholische Kirche kunstvoll gestalteter Schrein in der Kirche (besonders auf dem Altar), worin die geweihten Hostien aufbewahrt werden
2.
Architektur Baldachin
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Tabernakel n. m. ‘kunstvoll gestaltetes Schutzdach über Heiligenstatuen, Altären, Grabmälern’, besonders ‘Schrein zur Aufbewahrung der geweihten Hostien, Sakramentshäuschen, Ziborium’ in katholischen Gotteshäusern. Mhd. tabernakel m. ‘Zelt, Hütte’ (nhd. bis 18. Jh.), auch (nach kirchenlat. tabernāculum bei den Kirchenvätern, entsprechend Vulgata 2. Mos. 26,1) ‘das heilige Zelt, Stiftshütte’ (Aufbewahrungsort der Bundeslade), dann (seit 14. Jh.) im oben genannten Sinne. Entlehnung, wohl (nach Ausweis des maskulinen Genus im Mhd.) über afrz. (frz.) tabernacle m., aus lat. tabernāculum n. ‘Hütte, Zelt, Beobachtungszelt der Auguren’ (zum kirchenlat. Gebrauch s. oben), einer Ableitung von lat. taberna f. ‘Hütte, Laden, (Schau)bude, Gasthaus’; mit Dissimilation gebildet zu lat. trabs f. ‘Balken, Baum(stamm), Dach, Haus’.

Typische Verbindungen zu ›Tabernakel‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Tabernakel‹.

Verwendungsbeispiele für ›Tabernakel‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Aber dort schraubt einer goldene Engel an die Ecken eines silbernen Tabernakels. [Die Welt, 18.12.2000]
Und mechanisch, mit zitternden Händen nahm er den Mahlkelch der Sterbenden aus dem Tabernakel. [Ganghofer, Ludwig: Der Dorfapostel, Stuttgart: Adolf Bonz 1917 [1900], S. 305]
Danach würden die kirchlichen Gegenstände wie der Beichtstuhl, das Tabernakel und der sakrale Altar aus der Kirche herausgeholt. [Der Tagesspiegel, 12.08.2003]
Nach der katholischen Glaubenslehre ist im Tabernakel – einem kunstvoll gestalteten kleinen Schrein auf dem Hauptaltar – Christus ständig in der Hostie zugegen. [Giesder, Gabriele: Gutes Benehmen, Düsseldorf: Econ-Taschenbuch-Verl. 1991 [1986], S. 198]
In allen anderen Fällen kniet man mit einem Knie nieder, und zwar vor den Altären, welche Tabernakel enthalten, gewöhnlich also vor dem Hochaltar. [o. A. [Tante Lisbeth]: Anstandsbüchlein für junge Mädchen. In: Zillig, Werner (Hg.) Gutes Benehmen, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1908], S. 15860]
Zitationshilfe
„Tabernakel“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Tabernakel>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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