a)
oft abwertend Person, die tachiniert (a)
siehe auch Faulpelz, Drückeberger
Beispiele:
Folgt man der Volksmeinung, dann handelt es sich bei unseren Politikern um Tagediebe und Tachinierer. [Neue Vorarlberger Tageszeitung, 11.07.2003]
Vorbei sind die Zeiten der Nachtschwärmer und Tachinierer. Viele Spieler haben ein klares Ziel: Sie alle wollen in die Fußstapfen von Sadio Mané, der in Liverpool zum hoch bezahlten Superstar gereift ist. [Kurier, 14.04.2018]
Der überwiegende Teil der Österreicher sah in den »Zivis der ersten Stunde« Schwächlinge und Tachinierer. [Kurier, 10.03.2014]
Groß im Kommen ist zurzeit die Prokrastination, das krankhafte Aufschieben unangenehmer Dinge. 25 Prozent der Bevölkerung sollen betroffen sein und können jetzt offen dazu stehen: »Ich bin Prokrastinierer« klingt deutlich behandlungswürdiger als »Ich bin Tachinierer«. [Kurier, 13.07.2007]
Ein WK‑Präsident (= Wirtschaftskammerpräsident), der »Jugendliche pauschal als Tachinierer beschimpft«, müsse »Konsequenzen ziehen«, verlangte der Grün‑Politiker. [Kurier, 26.01.2004]
b)
abwertend Person, die tachiniert (b)
Beispiele:
Wieder einmal werden die Mindestsicherungsbezieher und Arbeitslose unter Generalverdacht des Missbrauches (Tachinierer) gestellt. [Kleine Zeitung, 28.07.2015]
»Ich habe dem Krankenhaus auch mitgeteilt, dass ich es klagen werde, weil mein Sohn nicht richtig behandelt wurde. Man hat ihn stattdessen als Tachinierer hingestellt, obwohl er 20 Jahre lang nie im Krankenstand war«, sagt der erboste Vater. [NÖ Nachrichten, 15.06.2022]
Bei einem Verhältnis von 1:6 – offene Stellen zu Arbeitssuchenden – so zu tun, als wären die, die arbeitslos sind, alle Tachinierer, das halte ich für eine Katastrophe. [OÖ Nachrichten, 11.05.2021]
Drei Wochen Kur – ist das nicht nur etwas für Kranke oder für »Tachinierer«, die sich auf Kosten der Kasse eine faule Zeit machen wollen, wie ein Vorurteil oft lautet? [Kurier, 04.03.2021]
»Leider wird man in unserer Gesellschaft mit Depressionen nicht als krank angesehen, sondern als faul und Tachinierer«, schreibt eine zweifache Mutter aus dem Bezirk Murau, die anonym bleiben will. [Kleine Zeitung, 07.02.2020]