Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Taille, die

Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Taille · Nominativ Plural: Taillen
Aussprache 
Worttrennung Tail-le
Wortbildung  mit ›Taille‹ als Erstglied: Taillenhöhe · Taillenweite · taillenbetont · tailleneng · taillenkurz · taillenlos · taillieren
 ·  mit ›Taille‹ als Letztglied: Schneppentaille · Wespentaille
Herkunft aus gleichbedeutend taillefrz
eWDG

Bedeutungen

1.
schmalste Stelle des menschlichen, besonders weiblichen Körpers zwischen Brust und Hüfte (und an Kleidungsstücken der weiblichen Oberbekleidung)
Beispiele:
eine schmale, zierliche, umfangreiche Taille
sie hat eine schlanke Taille
die Taille an dem Kleid ist sehr betont
eine Jacke auf Taille (= enganliegend) arbeiten
der Anzug sitzt auf Taille
das Kleid wird in der Taille durch einen Gürtel zusammengehalten
er legte den Arm um ihre Taille
2.
veraltend enganliegendes Oberteil eines Kleides, Mieder
Beispiele:
eine enge, geschnürte Taille
die Taille anlegen, aufknöpfen
sie legte die rotsamtene verschossene Taille ab [ BrochEsch46]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Taille · tailliert · Tailleur
Taille f. ‘schmalste Stelle des Körpers zwischen Brust und Hüfte, Gürtelgegend’, auch historische Bezeichnung für eine vom 15. Jh. bis zur französischen Revolution von der königlichen Staatskasse in Frankreich erhobene Steuer; in beiden Verwendungen Übernahme (Mitte 18. Jh.) von gleichbed. frz. taille, das schon zuvor (Mitte 17. Jh.) in dem heute nicht mehr üblichen Sinne ‘Größe, Form, Gestalt, Wuchs, Statur’ (besonders von Frauen) entlehnt wird, aus dem sich im Dt. (Ende 18. Jh.) die Bedeutung ‘enganliegendes Leibchen, Mieder’ entwickelt. Afrz. frz. taille ‘das Schneiden, Zuschnitt, Form, Gestalt, Wuchs, Schneide, Kerbholz, Steuer’ (frz. auch ‘Oberkörper, Gürtelgegend’) ist Verbalsubstantiv zu afrz. taillier, frz. tailler ‘(zer)schneiden, zerlegen, zuschneiden’, aus spätlat. tāliāre ‘spalten, schneiden’, einer Ableitung von lat. tālea ‘Stäbchen, Setzling, jedes abgeschnittene stabförmige Stück’ (s. auch Detail, Teller). – tailliert Part.adj. ‘auf Taille gearbeitet’ (1. Hälfte 20. Jh.), älter ‘wohlgeformt, gut geschnitten’ (2. Hälfte 18. Jh.), frz. taillé ‘geschnitten, geformt’, Part. Perf. von frz. tailler (s. oben). Tailleur n. ‘tailliertes Jackenkleid, Schneiderkostüm’ (1. Hälfte 20. Jh.), nach gleichbed. frz. (costume) tailleur, zu frz. tailleur, afrz. tailleor ‘Schneider’; vgl. engl. tailor-made (costume).

Thesaurus

Synonymgruppe
Gürtellinie · Gürtelumfang · Körpermitte  ●  Taille franz.
Unterbegriffe
  • Wespentaille · extrem schmale Taille · sehr schlanke Taille

Typische Verbindungen zu ›Taille‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Taille‹.

Bein Höhe Hüfte Rock Schulter Ursprung ausgeschnitten betonen betont dünn eingeschnürt eng enggeschnürt erhöht geschnitten geschnürt lose schlank schmal zart

Verwendungsbeispiele für ›Taille‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Er muß im letzten Moment wieder ihre Taille gefaßt haben. [Kuckart, Judith: Lenas Liebe, Köln: DuMont Literatur und Kunst Verlag 2002, S. 293]
Ich wickelte mir seinen linken Arm mehrmals um die Taille. [Morgner, Irmtraud: Rumba auf einen Herbst, Hamburg u. a.: Luchterhand 1992 [1965], S. 317]
Überdies hat er mindestens zehn Kilo zuviel um die Taille. [Die Zeit, 21.10.1994, Nr. 43]
Wenn sie gehen, hauen sie ihre Hacken aufs Pflaster, in der Taille schaukelt ein Messer im Takt. [Die Zeit, 15.11.1991, Nr. 47]
Aber manchmal wußte sie nicht gleich, wohin sie gehörten, so dünn war ihre Taille. [Renn, Ludwig [d. i. Vieth v. Golßenau, Arnold Friedrich]: Krieg – Nachkrieg, Berlin: Aufbau-Verl. 1951 [1930], S. 966]
Zitationshilfe
„Taille“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Taille>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

Wortverlaufskurve

Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

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