Tanne
f.
immergrüne Gattung der Kieferngewächse,
landschaftlich auch
‘Fichte’
und allgemein
‘Nadelbaum’,
ahd.
tanna
‘Nadelbaum’
(9. Jh.),
mhd.
tanne,
auch
‘Mastbaum’,
asächs.
danna,
mnd.
mnl.
danne
(aus
germ.
*danwō)
stellen sich zu
asächs.
dennia,
nl.
den
(aus
germ.
*danniō).
Herkunft unsicher.
Vergleichbar sind
aind.
dhánuḥ
und
(bei abweichendem Anlaut)
awest.
θanvan-,
θanvar-
‘Bogen’,
wenn man annimmt,
daß dieser Bezeichnung für ein hölzernes Gerät ein Baumname
(
ie.
*dʰanu-
oder
*dʰonu-)
zugrunde liegt.
Oder man sieht in dem Namen eine Ableitung von
germ.
*dan-
‘Wald, Gehölz’,
das weiterlebt in
Tann
m.
‘Nadelwald, Hain’,
ahd.
tan-
(in
tanesil
‘Wild-, Waldesel’,
Hs. 12. Jh.),
mhd.
tan,
mnd.
dan,
wozu
mnd.
denne
f.
‘Waldtal, Niederung’
und
außergerm. wohl
aind.
dhánu-
‘Sandbank, Insel’,
dhánvan-
n.
‘trockenes Land, Wüste’,
aus
ie.
*dʰanue,
*dʰanu-
(s.
↗
Tenne).
Da der Name für Tanne nur im
Kontinentalwestgerm. begegnet
und der Baum in Mitteleuropa heimisch ist,
kann darin freilich auch ein
vorie. Substratwort vermutet werden
(vgl.
de Vries
Nl.
111).
Tannenbaum
m.
Tannebaum
(17. Jh.),
mhd.
tanboum.
tannen
Adj.
‘aus Tannenholz bestehend’
(Anfang 18. Jh.),
zuvor
frühnhd.
tennen,
mhd.
tennīn.
Rottanne
f.
‘Fichte’
(16. Jh.),
benannt nach der anfängs rötlichen
(später grau-weißen)
Rinde.