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Tasche
f.
‘tragbarer Behälter’
(in der Hand, an Riemen oder Bändern über der Schulter,
an der Kleidung befestigt oder auch in die Kleidung eingearbeitet).
Die Herkunft des ursprünglich
nur im
Dt. und
Nl. begegnenden Substantivs
ahd.
tasca
‘Ranzen, Säckchen’
(9. Jh.),
mhd.
tasche,
tesche,
asächs.
dasga,
mnd.
taske,
tasche
(woraus vermutlich
anord.
schwed.
taska,
dän.
taske),
mnl.
tassce,
tessce,
nl.
tas
ist nicht geklärt.
Ein Versuch,
das Wort als Entlehnung aus einer Rückbildung
vlat.
*tasca
‘aufgetragenes Pensum’,
lat.
*taxa
von
lat.
taxāre
‘prüfend berühren, antasten’
(s.
↗
taxieren)
zu erklären,
wird von
FEW
17, 323,
das für
afrz.
tasche,
taisse,
tasse
‘Beutel, Tasche’
Entlehnung aus dem
Germ.
(ohne nähere Angaben)
annimmt,
als semantisch unwahrscheinlich abgelehnt.
Geht man von
germ. Herkunft des Wortes aus,
so kann am ehesten eine Anknüpfung an
nd.
tasen
‘pflücken, rupfen’
versucht werden,
so daß sich Verwandtschaft mit der unter
↗
zausen
(s. d.)
dargestellten Wortgruppe ergäbe,
vielleicht im Sinne von
‘aus Bastfasern geflochtener Behälter’.
Vgl.
de Vries
Nl.
724.
Taschenbuch
n.
‘jährlich erscheinendes Buch unterhaltender und belehrender Art in Taschenformat, Almanach, Notizbuch’
(18. Jh.),
‘billiges Reihenbuch’
(19. Jh.),
besonders
‘billiges broschiertes Buch in Taschenformat’,
verbreitet seit Mitte des 20. Jhs. nach
engl.
pocketbook.
Taschengeld
n.
‘an nicht selbst Verdienende regelmäßig gezahlte Geldsumme für kleine persönliche Ausgaben’
(18. Jh.).
Taschenmesser
n.
‘kleines, in der Tasche zu tragendes, zusammenklappbares Messer’,
spätmhd.
taschenmeʒʒer.
Taschenspieler
m.
‘wer kleine Kunststücke vorführt, die besondere Fingerfertigkeit erfordern, Gaukler’
(Mitte 17. Jh.),
nach der Wendung
aus der Tasche spielen
‘aus einer scheinbar leeren Tasche allerhand Dinge hervorziehen’
(17. Jh.).
Taschentuch
n.
‘kleines, in der Tasche eines Kleidungsstücks oder in der Handtasche zu tragendes Tuch zum Naseputzen’
(
Campe
1810).
Täschner
m.
‘Lederwarenhersteller’,
spätmhd.
tasch(e)ner.