tasten
Vb.
‘(mit den Händen) vorsichtig oder unsicher über etw. hinweggleiten, nach etw. suchen, greifen’,
reflexiv
‘sich vorsichtig, mit den Händen um sich greifend vorwärtsbewegen’,
mhd.
mnd.
tasten
‘(be)fühlen, berühren’
ist
(vielleicht durch
nl. Vermittlung?,
vgl.
mnl.
nl.
tasten)
entlehnt aus
afrz.
taster
‘tasten, tastend suchen, betasten, prüfen’
(
frz.
tâter),
woraus auch
engl.
to taste
‘prüfen, probieren, schmecken, kosten’.
Voraus geht
vlat.
*tastāre,
eine kontrahierte Form aus
vlat.
*taxitāre
‘mehrmals berühren, betasten’,
Intensivbildung zu
lat.
taxāre
‘scharf anrühren, (prüfend) berühren, antasten, (durch Befühlen) den Wert einer Sache ermitteln und bestimmen, schätzen’
(s.
↗
taxieren).
antasten
Vb.
‘vorsichtig berühren, unberechtigt berühren, verletzen’,
mhd.
anetasten.
betasten
Vb.
‘mit den Fingern befühlen, prüfend anfassen’,
mhd.
betasten.
Taste
f.
‘mit dem Finger herabzudrückender Hebel’,
besonders
(dann oft Plur.)
bei bestimmten Musikinstrumenten
(1. Hälfte 18. Jh.),
aus
ital.
tasto
m.
bzw.
tasti
(Plur.)
‘Griffsteg zum Anschlagen der Saiten eines Musikinstrumentes (insbesondere eines Klaviers), Griff(brett)’,
eigentlich
‘das Tasten, Werkzeug zum Tasten’,
zu
(wohl aus dem
Galloroman. entlehntem)
ital.
tastare
‘(be)tasten, wiederholt berühren’,
aus
lat.
tastāre
(s. oben).