Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Tau, der

Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Tau(e)s · wird nur im Singular verwendet
Aussprache 
Wortbildung  mit ›Tau‹ als Erstglied: Taubildung · Taufliege · Tauperle · Tautropfen · taubenetzt · taufeucht · taufrisch · taunass
 ·  mit ›Tau‹ als Letztglied: Frühtau · Honigtau · Morgentau · Nachttau · Sonnentau
eWDG

Bedeutung

an der abkühlenden Erdoberfläche sich tropfenförmig niederschlagende Feuchtigkeit der Nachtluft
Beispiele:
der Tau fällt
an den Gräsern hängt, glitzert noch der Tau
gehoben vor Tau und Tagvorm Morgengrauen, in aller Frühe
Beispiel:
vor Tau und Tag aufstehen, in den Wald gehen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Tau1 · tauen1
Tau1 m. ‘an der Erdoberfläche sich tropfenförmig niederschlagende Feuchtigkeit der Nachtluft’, ahd. (8. Jh.), mhd. tou (Genitiv touwes) n. (md. auch m.), asächs. dou, mnd. douwe, dow, mnl. dau, dou, nl. dauw, aengl. dēaw, engl. dew (wa-Stamm germ. *dawwa- n.) und anord. dǫgg f., schwed. dagg (wō-Stamm germ. *dawwō f.) lassen sich im Sinne von ‘das Fließende, Tropfende’ außergerm. vergleichen mit aind. dhavatē ‘läuft, strömt’, (dehnstufig) dhā́vati ‘läuft, strömt, rinnt, gleitet’, griech. thé͞in (θεῖν) ‘laufen, eilen, rennen’, thoós (θοός) ‘schnell, flink’ und zur Wurzel ie. *dheu- ‘laufen, rinnen’ stellen. – tauen1 Vb. ‘(sich) in Form von Tau niederschlagen’, ahd. touwōn (um 1000), mhd. touwen; gewöhnlich unpersönlich es taut.

Typische Verbindungen zu ›Tau‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Tau‹.

Verwendungsbeispiele für ›Tau‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Und obwohl wir alles vorbereitet glaubten, waren binnen weniger Minuten alle Taue hilflos verheddert. [Schrott, Raoul: Tristan da Cunha oder die Hälfte der Erde; Hanser Verlag 2003, S. 438]
Eine Minute genügt hier; im nassen Tau können Sie dagegen fünf Minuten treten. [Schwenk, Hans: Gesünder wohnen, München: König Verlag 1972, S. 76]
Auf der lichtgrünen Farbe der geschmiedeten Ornamente glitzerte es samtig wie von Tau. [Die Zeit, 12.05.1999, Nr. 20]
Seine nackten Füße sind vom Tau noch feucht, so früh ist es. [Die Zeit, 12.09.2011, Nr. 37]
Aber man zieht dem Titel »Dürstende Erde« – »Herr über den Tau« vor. [Klemperer, Victor: [Tagebuch] 1948. In: ders., So sitze ich denn zwischen allen Stühlen, Berlin: Aufbau-Verl. 1999 [1948], S. 613]
Zitationshilfe
„Tau“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Tau#1>.

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Tau, das

Grammatik Substantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Tau(e)s · Nominativ Plural: Taue
Aussprache 
Wortbildung  mit ›Tau‹ als Erstglied: Tauende · Tauwerk · Tauziehen
 ·  mit ›Tau‹ als Letztglied: Ankertau · Haltetau · Klettertau · Schiffstau · Schlepptau · Stahltau · Strecktau
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Bedeutung

dickes Seil
a)
dickes Seil, das besonders auf Schiffen verwendet wird
Beispiele:
ein Tau um etw. schlingen
etw. mit einem Tau festbinden
ein Tau lösen, auswerfen, kappen
b)
dickes Seil, das bei Turnübungen besonders zum Klettern dient
Beispiel:
am Tau klettern
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Tau2 n. ‘starkes Seil’, aus dem Nd. (Anfang 16. Jh.) in die Literatursprache aufgenommen. Mnd. touwe, tow, tau ‘Gerät, Werkzeug, Geschirr, Wagen, Webstuhl, Schiffsgerät’, speziell ‘Schiffstau, Seil’ sowie asächs. tou ‘Werg’, mnl. tou(we) ‘Werkzeug, Gerät, Seil (aus Flachs), Werg’, nl. touw ‘Seil, Strick, Tau’, afries. tauv, tow ‘Werkzeug, Gerätschaft, Tau, Seil’, aengl. tow- in towcræft ‘das Spinnen’, towhūs ‘Spinnhaus’, engl. (aus dem Mnd.) tow ‘(Schlepp)seil, -kette, -tau’, anord. ‘Werg’ und (mit l-Suffix) aengl. anord. tōl, engl. tool ‘Werkzeug’ sind wohl vergleichbar mit lautlich entsprechendem ahd. zawa ‘das Färben’ (9. Jh.), ‘Zuggarn, Schleppnetz’ (Hs. 13. Jh.). Sie gehören zu einem Verb mnd. mnl. nl. touwen ‘ausrüsten, bereiten, zustande bringen, fertigmachen’, intransitiv ‘eilen’, unpersönlich ‘vonstatten gehen’, aengl. tāwian ‘fertigmachen’, anord. tawiðō ‘ich machte, verfertigte’ (Gallehus, vor 400), got. taujan ‘machen, tun, wirken’ und ahd. zawen ‘glücken, gelingen’ (9. Jh.), ‘färben’ (10. Jh.), zouwen ‘zurechtmachen, (ein Eisenstück) bearbeiten’ (11. Jh.), mhd. zouwen, zöuwen ‘tun, verfahren, machen, fertigmachen, bereiten’, reflexiv ‘sich bereitmachen, schmücken, rüsten, beeilen’. Sichere außergerm. Anschlüsse finden sich nicht. Man kann ausgehen von ‘Werkzeug, mit dem etw. gemacht wird’, weiterentwickelt zu ‘(Schiffs)gerät’ und schließlich ‘Schiffsseil’.

Typische Verbindungen zu ›Tau‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Tau‹.

Verwendungsbeispiele für ›Tau‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Und obwohl wir alles vorbereitet glaubten, waren binnen weniger Minuten alle Taue hilflos verheddert. [Schrott, Raoul: Tristan da Cunha oder die Hälfte der Erde; Hanser Verlag 2003, S. 438]
Eine Minute genügt hier; im nassen Tau können Sie dagegen fünf Minuten treten. [Schwenk, Hans: Gesünder wohnen, München: König Verlag 1972, S. 76]
Auf der lichtgrünen Farbe der geschmiedeten Ornamente glitzerte es samtig wie von Tau. [Die Zeit, 12.05.1999, Nr. 20]
Seine nackten Füße sind vom Tau noch feucht, so früh ist es. [Die Zeit, 12.09.2011, Nr. 37]
Aber man zieht dem Titel »Dürstende Erde« – »Herr über den Tau« vor. [Klemperer, Victor: [Tagebuch] 1948. In: ders., So sitze ich denn zwischen allen Stühlen, Berlin: Aufbau-Verl. 1999 [1948], S. 613]
Zitationshilfe
„Tau“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Tau#2>.

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Tau, das

Grammatik Substantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Tau(s) · Nominativ Plural: Taus
Aussprache 
Wortbildung  mit ›Tau‹ als Erstglied: Taukreuz
Duden, GWDS, 1999

Bedeutung

neunzehnter Buchstabe des griechischen Alphabets; Τ, τ

Typische Verbindungen zu ›Tau‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Tau‹.

Verwendungsbeispiele für ›Tau‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Und obwohl wir alles vorbereitet glaubten, waren binnen weniger Minuten alle Taue hilflos verheddert. [Schrott, Raoul: Tristan da Cunha oder die Hälfte der Erde; Hanser Verlag 2003, S. 438]
Eine Minute genügt hier; im nassen Tau können Sie dagegen fünf Minuten treten. [Schwenk, Hans: Gesünder wohnen, München: König Verlag 1972, S. 76]
Auf der lichtgrünen Farbe der geschmiedeten Ornamente glitzerte es samtig wie von Tau. [Die Zeit, 12.05.1999, Nr. 20]
Seine nackten Füße sind vom Tau noch feucht, so früh ist es. [Die Zeit, 12.09.2011, Nr. 37]
Aber man zieht dem Titel »Dürstende Erde« – »Herr über den Tau« vor. [Klemperer, Victor: [Tagebuch] 1948. In: ders., So sitze ich denn zwischen allen Stühlen, Berlin: Aufbau-Verl. 1999 [1948], S. 613]
Zitationshilfe
„Tau“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Tau#3>.

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