Tau, der
Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Tau(e)s · wird nur im Singular verwendet
Aussprache
Wortbildung
mit ›Tau‹ als Erstglied:
Taubildung
· Taufliege · Tauperle · Tautropfen · taubenetzt · taufeucht · taufrisch · taunass
· mit ›Tau‹ als Letztglied: Frühtau · Honigtau · Morgentau · Nachttau · Sonnentau
· mit ›Tau‹ als Letztglied: Frühtau · Honigtau · Morgentau · Nachttau · Sonnentau
eWDG
Bedeutung
an der abkühlenden Erdoberfläche sich tropfenförmig niederschlagende Feuchtigkeit der Nachtluft
Beispiele:
der Tau fällt
an den Gräsern hängt, glitzert noch der Tau
gehoben ⟨vor Tau und Tag⟩vorm Morgengrauen, in aller Frühe
Beispiel:
vor Tau und Tag aufstehen, in den Wald gehen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Tau1 · tauen1
Tau1
m.
‘an der Erdoberfläche sich tropfenförmig niederschlagende Feuchtigkeit der Nachtluft’,
ahd.
(8. Jh.),
mhd.
tou
(Genitiv
touwes)
n.
(md.
auch
m.),
asächs.
dou,
mnd.
douwe,
dow,
mnl.
dau,
dou,
nl.
dauw,
aengl.
dēaw,
engl.
dew
(wa-Stamm
germ.
*dawwa-
n.)
und
anord.
dǫgg
f.,
schwed.
dagg
(wō-Stamm
germ.
*dawwō
f.)
lassen sich im Sinne von
‘das Fließende, Tropfende’
außergerm. vergleichen mit
aind.
dhavatē
‘läuft, strömt’,
(dehnstufig)
dhā́vati
‘läuft, strömt, rinnt, gleitet’,
griech.
thé͞in
(θεῖν)
‘laufen, eilen, rennen’,
thoós
(θοός)
‘schnell, flink’
und zur Wurzel
ie.
*dheu-
‘laufen, rinnen’
stellen.
–
tauen1
Vb.
‘(sich) in Form von Tau niederschlagen’,
ahd.
touwōn
(um 1000),
mhd.
touwen;
gewöhnlich unpersönlich
es taut.
Typische Verbindungen zu ›Tau‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Tau‹.
Verwendungsbeispiele für ›Tau‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Und obwohl wir alles vorbereitet glaubten, waren binnen weniger Minuten alle Taue hilflos verheddert.
[Schrott, Raoul: Tristan da Cunha oder die Hälfte der Erde; Hanser Verlag 2003, S. 438]
Eine Minute genügt hier; im nassen Tau können Sie dagegen fünf Minuten treten.
[Schwenk, Hans: Gesünder wohnen, München: König Verlag 1972, S. 76]
Auf der lichtgrünen Farbe der geschmiedeten Ornamente glitzerte es samtig wie von Tau.
[Die Zeit, 12.05.1999, Nr. 20]
Seine nackten Füße sind vom Tau noch feucht, so früh ist es.
[Die Zeit, 12.09.2011, Nr. 37]
Aber man zieht dem Titel »Dürstende Erde« – »Herr über den Tau« vor.
[Klemperer, Victor: [Tagebuch] 1948. In: ders., So sitze ich denn zwischen allen Stühlen, Berlin: Aufbau-Verl. 1999 [1948], S. 613]
Zitationshilfe
„Tau“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Tau#1>.
Tau, das
Grammatik Substantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Tau(e)s · Nominativ Plural: Taue
Aussprache
Wortbildung
mit ›Tau‹ als Erstglied:
Tauende
· Tauwerk · Tauziehen
· mit ›Tau‹ als Letztglied: Ankertau · Haltetau · Klettertau · Schiffstau · Schlepptau · Stahltau · Strecktau
· mit ›Tau‹ als Letztglied: Ankertau · Haltetau · Klettertau · Schiffstau · Schlepptau · Stahltau · Strecktau
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutung
dickes Seil
a)
dickes Seil, das besonders auf Schiffen verwendet wird
Beispiele:
ein Tau um etw. schlingen
etw. mit einem Tau festbinden
ein Tau lösen, auswerfen, kappen
b)
dickes Seil, das bei Turnübungen besonders zum Klettern dient
Beispiel:
am Tau klettern
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Tau2
n.
‘starkes Seil’,
aus dem Nd.
(Anfang 16. Jh.)
in die Literatursprache aufgenommen.
Mnd.
touwe,
tow,
tau
‘Gerät, Werkzeug, Geschirr, Wagen, Webstuhl, Schiffsgerät’,
speziell
‘Schiffstau, Seil’
sowie
asächs.
tou
‘Werg’,
mnl.
tou(we)
‘Werkzeug, Gerät, Seil (aus Flachs), Werg’,
nl.
touw
‘Seil, Strick, Tau’,
afries.
tauv,
tow
‘Werkzeug, Gerätschaft, Tau, Seil’,
aengl.
tow-
in
towcræft
‘das Spinnen’,
towhūs
‘Spinnhaus’,
engl.
(aus dem Mnd.)
tow
‘(Schlepp)seil, -kette, -tau’,
anord.
tō
‘Werg’
und
(mit
l-Suffix)
aengl.
anord.
tōl,
engl.
tool
‘Werkzeug’
sind wohl vergleichbar mit lautlich entsprechendem
ahd.
zawa
‘das Färben’
(9. Jh.),
‘Zuggarn, Schleppnetz’
(Hs. 13. Jh.).
Sie gehören zu einem Verb
mnd.
mnl.
nl.
touwen
‘ausrüsten, bereiten, zustande bringen, fertigmachen’,
intransitiv
‘eilen’,
unpersönlich
‘vonstatten gehen’,
aengl.
tāwian
‘fertigmachen’,
anord.
tawiðō
‘ich machte, verfertigte’
(Gallehus,
vor 400),
got.
taujan
‘machen, tun, wirken’
und
ahd.
zawen
‘glücken, gelingen’
(9. Jh.),
‘färben’
(10. Jh.),
zouwen
‘zurechtmachen, (ein Eisenstück) bearbeiten’
(11. Jh.),
mhd.
zouwen,
zöuwen
‘tun, verfahren, machen, fertigmachen, bereiten’,
reflexiv
‘sich bereitmachen, schmücken, rüsten, beeilen’.
Sichere außergerm. Anschlüsse finden sich nicht.
Man kann ausgehen von
‘Werkzeug, mit dem etw. gemacht wird’,
weiterentwickelt zu
‘(Schiffs)gerät’
und schließlich
‘Schiffsseil’.
Typische Verbindungen zu ›Tau‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Tau‹.
Verwendungsbeispiele für ›Tau‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Und obwohl wir alles vorbereitet glaubten, waren binnen weniger Minuten alle Taue hilflos verheddert.
[Schrott, Raoul: Tristan da Cunha oder die Hälfte der Erde; Hanser Verlag 2003, S. 438]
Eine Minute genügt hier; im nassen Tau können Sie dagegen fünf Minuten treten.
[Schwenk, Hans: Gesünder wohnen, München: König Verlag 1972, S. 76]
Auf der lichtgrünen Farbe der geschmiedeten Ornamente glitzerte es samtig wie von Tau.
[Die Zeit, 12.05.1999, Nr. 20]
Seine nackten Füße sind vom Tau noch feucht, so früh ist es.
[Die Zeit, 12.09.2011, Nr. 37]
Aber man zieht dem Titel »Dürstende Erde« – »Herr über den Tau« vor.
[Klemperer, Victor: [Tagebuch] 1948. In: ders., So sitze ich denn zwischen allen Stühlen, Berlin: Aufbau-Verl. 1999 [1948], S. 613]
Zitationshilfe
„Tau“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Tau#2>.
Tau, das
Grammatik Substantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Tau(s) · Nominativ Plural: Taus
Aussprache
Wortbildung
mit ›Tau‹ als Erstglied:
Taukreuz
Duden, GWDS, 1999
Bedeutung
neunzehnter Buchstabe des griechischen Alphabets; Τ, τ
Typische Verbindungen zu ›Tau‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Tau‹.
Verwendungsbeispiele für ›Tau‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Und obwohl wir alles vorbereitet glaubten, waren binnen weniger Minuten alle Taue hilflos verheddert.
[Schrott, Raoul: Tristan da Cunha oder die Hälfte der Erde; Hanser Verlag 2003, S. 438]
Eine Minute genügt hier; im nassen Tau können Sie dagegen fünf Minuten treten.
[Schwenk, Hans: Gesünder wohnen, München: König Verlag 1972, S. 76]
Auf der lichtgrünen Farbe der geschmiedeten Ornamente glitzerte es samtig wie von Tau.
[Die Zeit, 12.05.1999, Nr. 20]
Seine nackten Füße sind vom Tau noch feucht, so früh ist es.
[Die Zeit, 12.09.2011, Nr. 37]
Aber man zieht dem Titel »Dürstende Erde« – »Herr über den Tau« vor.
[Klemperer, Victor: [Tagebuch] 1948. In: ders., So sitze ich denn zwischen allen Stühlen, Berlin: Aufbau-Verl. 1999 [1948], S. 613]
Zitationshilfe
„Tau“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Tau#3>.
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