Tau2
n.
‘starkes Seil’,
aus dem
Nd.
(Anfang 16. Jh.)
in die Literatursprache aufgenommen.
Mnd.
touwe,
tow,
tau
‘Gerät, Werkzeug, Geschirr, Wagen, Webstuhl, Schiffsgerät’,
speziell
‘Schiffstau, Seil’
sowie
asächs.
tou
‘Werg’,
mnl.
tou(we)
‘Werkzeug, Gerät, Seil (aus Flachs), Werg’,
nl.
touw
‘Seil, Strick, Tau’,
afries.
tauv,
tow
‘Werkzeug, Gerätschaft, Tau, Seil’,
aengl.
tow-
in
towcræft
‘das Spinnen’,
towhūs
‘Spinnhaus’,
engl.
(aus dem
Mnd.)
tow
‘(Schlepp)seil, -kette, -tau’,
anord.
tō
‘Werg’
und
(mit
l-Suffix)
aengl.
anord.
tōl,
engl.
tool
‘Werkzeug’
sind wohl vergleichbar mit lautlich entsprechendem
ahd.
zawa
‘das Färben’
(9. Jh.),
‘Zuggarn, Schleppnetz’
(Hs. 13. Jh.).
Sie gehören zu einem Verb
mnd.
mnl.
nl.
touwen
‘ausrüsten, bereiten, zustande bringen, fertigmachen’,
intransitiv
‘eilen’,
unpersönlich
‘vonstatten gehen’,
aengl.
tāwian
‘fertigmachen’,
anord.
tawiðō
‘ich machte, verfertigte’
(Gallehus,
vor 400),
got.
taujan
‘machen, tun, wirken’
und
ahd.
zawen
‘glücken, gelingen’
(9. Jh.),
‘färben’
(10. Jh.),
zouwen
‘zurechtmachen, (ein Eisenstück) bearbeiten’
(11. Jh.),
mhd.
zouwen,
zöuwen
‘tun, verfahren, machen, fertigmachen, bereiten’,
reflexiv
‘sich bereitmachen, schmücken, rüsten, beeilen’.
Sichere
außergerm. Anschlüsse finden sich nicht.
Man kann ausgehen von
‘Werkzeug, mit dem etw. gemacht wird’,
weiterentwickelt zu
‘(Schiffs)gerät’
und schließlich
‘Schiffsseil’.