taufen
Vb.
‘an jmdm. die christliche Taufe vollziehen’
(durch Besprengen des Kopfes mit geweihtem Wasser,
anfangs, verschiedentlich noch heute,
durch Eintauchen des ganzen Körpers in Wasser),
‘einen Namen geben’.
Das
gemeingerm. Verb
ahd.
toufen
(um 800),
mhd.
toufen,
töufen
‘untertauchen, taufen’,
asächs.
dōpian,
mnd.
dȫpen
‘tauchen, taufen’,
mnl.
dōpen,
nl.
dopen,
aengl.
dēopian
‘untertauchen’,
schwed.
döpa
‘taufen’,
got.
daupjan
‘eintauchen, taufen’
ist (ablautendes) Faktitivum
(eigentlich
‘tief machen’,
d. h.
‘ein-, untertauchen’)
zu dem unter
tief
(s. d.)
behandelten Adjektiv.
Die Verwendung des Verbs im christlichen Sinne geht von
got.
daupjan
aus,
womit
Wulfila
griech.
baptízein
(
βαπτίζειν)
‘wiederholt ein-, untertauchen’,
kirchensprachlich
‘taufen’
wiedergibt,
Erweiterung von
griech.
báptein
(
βάπτειν)
‘untertauchen’;
vgl.
spätlat.
baptizāre
‘beträufeln’,
kirchenlat.
‘taufen’.
Durch gotische Arianer oder griechische Kaufleute
dringt das
got. Verb donauaufwärts
(5. Jh.) ins
Bair.,
von wo aus es sich im
Kontinentalgerm. weiter verbreitet.
Ihm stehen eigene Bezeichnungen in
aengl.
fulwian
‘taufen’
und
anord.
skīra
‘reinigen, taufen’
gegenüber.
–
Taufe
f.
‘Sakrament zur Aufnahme des Täuflings in die Gemeinschaft der Christen, feierliche Namensgebung’,
ahd.
toufī
(8. Jh.),
touf
(9. Jh.),
toufa
(
bair.
11. Jh.),
mhd.
touf(e),
asächs.
dōpi,
mnd.
dȫpe,
mnl.
dōpe,
nl.
doop,
got.
daupeins;
nach
griech.
(kirchensprachlich)
báptisma
(
βάπτισμα)
‘Taufe’.
Täufer
m.
‘wer tauft’,
ahd.
toufāri
(9. Jh.),
mhd.
toufære,
toufer.
Täufling
m.
‘wer getauft wird’
(16. Jh.).
Taufname
m.
‘in der Taufe gegebener Name, Vorname’,
mhd.
toufname.