Tip
m.
‘Hinweis auf eine Gewinnaussicht’
(beim Pferderennen, beim Börsengeschäft),
‘guter Rat (eines Fachmannes), Fingerzeig’,
dann besonders
‘(schriftlich abgegebene) Vorhersage’
von Siegern
(bei Rennen, bei Wettkämpfen),
von Zahlen
(bei Ziehungen einer Lotterie),
Übernahme
(2. Hälfte 19. Jh.)
von
engl.
tip
‘(Gewinn)hinweis, vertrauliche Andeutung’,
auch
‘Belohnung, Trinkgeld’,
wohl nach der Wendung
to tip the wink
‘verstohlen, heimlich einen Wink geben’.
Vgl.
engl.
to tip
‘leicht berühren’,
gaunersprachlich
‘übergeben, aushändigen, eine Belohnung geben’,
dann auch allgemein
(dem Gebrauch des Substantivs folgend)
‘Hinweise geben, eine Vorhersage machen (bei Rennen, Wettkämpfen, Lotterien)’.
Zugrunde liegt wahrscheinlich
engl.
tip
‘äußerstes Ende, Spitze’,
to tip
also eigentlich
‘das äußere Ende, einen bestimmten Punkt berühren’,
wohl entlehnt aus zur gleichen Wortgruppe gehörigem
anord.
typpi
‘Mastspitze’,
typpa
‘eine Spitze bilden’,
später beeinflußt von
mnd.
mnl.
tip
(s.
↗
Zipfel),
die wie
↗
tippen2,
↗
Zapfen,
↗
Zopf
(s. d.)
eine onomatopoetische Grundform
zur Bezeichnung von etw. Spitzem voraussetzen.
tippen1
Vb.
‘eine Vorhersage machen’
(bei Rennen, Wettkämpfen, Lotterien),
‘vermuten, für wahrscheinlich halten’
(19. Jh.),
‘wetten’
(20. Jh.),
engl.
to tip
(s. oben).