katholische Kirche schwere, im Unterschied zur lässlichen Sünde den Verlust der übernatürlichen Gnade und der ewigen Seligkeit bewirkende Sünde
Todsünde, die
Duden, GWDS, 1999
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Tod · tödlich · Todfeind · todkrank · Todsünde · Todesangst · Todesstrafe · todmüde
Tod
m.
‘das Sterben, das Aufhören aller Lebensvorgänge’,
ahd.
tōd
(8. Jh.),
mhd.
tōt
(Genitiv
tōdes)
‘Tod, das Sterben, Toter, Leichnam’,
asächs.
dōð,
mnd.
dōt,
mnl.
doot,
nl.
dood,
aengl.
dēaþ,
engl.
death,
anord.
dauðr,
schwed.
död,
got.
dauþus,
germ.
*dauþu-,
mit dem Suffix
ie.
-tu-
gebildetes Abstraktum zu den unter
tot
(s. d.)
angeführten Verben für
‘sterben’.
tödlich
Adj.
‘den Tod herbeiführend’,
ahd.
tōdlīh
(8. Jh.),
mhd.
tōtlich,
tœtlich,
mnd.
dȫtlīk,
mnl.
dootlijc,
dootlike,
nl.
dodelijk,
aengl.
dēadlic,
engl.
deadly.
Todfeind
m.
‘unversöhnlicher Gegner’,
mhd.
tōtvī(e)nt.
todkrank
Adj.
‘sterbenskrank, so krank, daß Todesgefahr besteht’
(Mitte 16. Jh.).
Todsünde
f.
nach der katholischen Moral
‘Sünde, die den Verlust des Gnadenstandes nach sich zieht’,
allgemein
‘schwere Sünde, schweres Vergehen’,
mhd.
tōtsünde.
Todesangst
f.
‘Angst vor dem Tod, sehr große Angst’
(1. Hälfte 17. Jh.).
Todesstrafe
f.
(16. Jh.).
todmüde
Adj.
‘sehr, äußerst müde’
(Anfang 18. Jh.).
Thesaurus
Synonymgruppe
Todsünde
·
nichtlässliche Sünde
·
schwere Sünde
Oberbegriffe |
|
Antonyme |
|
Synonymgruppe
(großer, schwerer, gravierender) Fehler
·
Kardinalfehler
·
Riesendummheit
·
Riesenfehler
●
Todsünde
fig.
Oberbegriffe |
|
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›Todsünde‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Todsünde‹.
Verwendungsbeispiele für ›Todsünde‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Christlicher Tradition gemäß rechnete er sie zu den sieben Todsünden.
[Der Spiegel, 17.10.1988]
Von den „zehn Todsünden der Task Force“ ist darin die Rede.
[Die Zeit, 21.07.2003, Nr. 29]
Was heute bei Olympischen Spielen normal ist, erschien noch vor zwei Jahrzehnten als Todsünde.
[Die Zeit, 28.09.1990, Nr. 40]
Die Regierung müsse aufhören, das Verlassen des Landes immer noch als Todsünde zu werten.
[Die Zeit, 22.04.1988, Nr. 17]
Von der schlimmsten Todsünde befleckt, hatte er den Leib des Herrn empfangen.
[Walser, Martin: Ein springender Brunnen, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1998, S. 212]
Zitationshilfe
„Todsünde“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Tods%C3%BCnde>.
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