gehoben, besonders historisch gemeinsames Essen in Erinnerung an eine verstorbene Person, das besonders nach einer Bestattung, in festgelegten Abständen am Jahrestag des Todes oder an einem allgemeinen Gedenktag stattfindet
siehe auch Leichenschmaus
Beispiele:
In der Kanzlei des Museums wird [für die verstorbene Kollegin] der Tisch fürs Totenmahl
gedeckt. Die Frauen tragen das Essen auf. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.06.2003]
Die Totenfeier im Kloster Weltenburg beging man so ausgedehnt und
würdevoll, wie es sich für einen verehrten Mitbruder und langjährigen
Vertrauten, ja, beinahe väterlichen Freund des Herzogshauses und des
derzeitigen Landesherrn geziemte. Anschließend lud der Abt die herzogliche
Familie und ihre Begleitung zu einem feierlichen
Totenmahl ein. [Landshuter Zeitung, 28.03.2017]
Nach dem Gottesdienst […] findet auf
der serbischen Militärparzelle des Sennefriedhofes eine Andacht zur
Erinnerung an die Schlacht auf dem Amselfeld
[…] vor 619 Jahren statt. Bis heute
gedenkt die serbisch‑orthodoxe Kirche der damals Gefallenen. Zu ihren Ehren
wird ein Totenmahl auf dem Friedhof
eingenommen. [Neue Westfälische, 24.06.2008]
Kaum ist der Tote unter der Erde, versammeln sich die, die er
hinterlassen hat[…].
Sie trinken und reden und lachen – tun Dinge, die der Tote nie wieder tun
kann. […] Es gibt im deutschen Sprachraum
viele Bezeichnungen für diese uralte Sitte: Leichenmahl,
Totenmahl, Totentrunk, Totensuppe. [Der Tagesspiegel, 21.11.2004]
Anlässlich der allem Anschein nach üppigen
Totenmahle, deren Spuren sich archäologisch
[…] abzeichnen,
wurde griechischer Wein in grossen Mengen konsumiert. [Neue Zürcher Zeitung, 30.01.1993]
Besonders das zentrale Heiligtum der Katakomben, in dem
Begräbnisriten und Totenmähler abgehalten wurden,
offenbart mit seinem phantastischen Skulpturenschmuck die grandiose
Verquickung der ägyptischen und abendländischen Mythen. [Frankfurter Rundschau, 06.07.1996]