Tracht, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Tracht · Nominativ Plural: Trachten
Aussprache
Wortbildung
mit ›Tracht‹ als Erstglied:
Trachtbiene
· Trachtenanzug · Trachtenfest · Trachtengruppe · Trachtenhut · Trachtenjanker · Trachtenjoppe · Trachtenkapelle · Trachtenkleid · Trachtenkostüm · Trachtenlook · Trachtenstaat · Trachtenverein · Trachtler · Trachtpflanze
· mit ›Tracht‹ als Letztglied: Amtstracht · Anstaltstracht · Barttracht · Bauerntracht · Bergmannstracht · Berufstracht · Biedermeiertracht · Bischofstracht · Frauentracht · Haartracht · Hoftracht · Jägertracht · Landestracht · Männertracht · Nationaltracht · Nonnentracht · Ordenstracht · Pflegerinnentracht · Priestertracht · Schellentracht · Schwesterntracht · Standestracht · Vereinstracht · Volkstracht · Warntracht · Werthertracht · Zatteltracht · Zeittracht · Zimmerertracht · Zimmermannstracht
· mit ›Tracht‹ als Letztglied: Amtstracht · Anstaltstracht · Barttracht · Bauerntracht · Bergmannstracht · Berufstracht · Biedermeiertracht · Bischofstracht · Frauentracht · Haartracht · Hoftracht · Jägertracht · Landestracht · Männertracht · Nationaltracht · Nonnentracht · Ordenstracht · Pflegerinnentracht · Priestertracht · Schellentracht · Schwesterntracht · Standestracht · Vereinstracht · Volkstracht · Warntracht · Werthertracht · Zatteltracht · Zeittracht · Zimmerertracht · Zimmermannstracht
Bedeutungsübersicht
- 1. Kleidung
- 2. [salopp] ⟨eine Tracht Prügel⟩ Schläge
- 3. [Imkerei] von der Honigbiene eingetragener Pollen und Nektar der Pflanzen
- 4. [Landwirtschaft] Stellung einer Fruchtart in der Anbaufolge (und deren Ertrag), besonders im Gemüsebau
- 5. [veraltet] Menge, Last, die jmd. trägt
eWDG
Bedeutungen
1.
Kleidung
a)
die an Landschaften und Berufsgruppen gebunden und kaum der Mode unterworfen ist
Beispiele:
die Spreewälder Tracht
eine Tracht mit reicher Stickerei
eine farbenprächtige Tracht
die alte Tracht tragen, bewahren
die geistliche Tracht
2.
salopp ⟨eine Tracht Prügel⟩Schläge
Beispiele:
jmdm. eine tüchtige, gehörige, kräftige Tracht Prügel verabreichen
er hat seine Tracht Prügel bekommen, verdient
3.
4.
Landwirtschaft Stellung einer Fruchtart in der Anbaufolge (und deren Ertrag), besonders im Gemüsebau
Beispiel:
eine Fruchtart in erster und zweiter Tracht
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Tracht · trächtig
Tracht f. ‘traditionelle Kleidung einer Volks-, Berufsgruppe, Menge, Last, die einer trägt, Traglast’, in der Imkerei ‘der von der Biene eingetragene Honig, Pollen usw.’, in der Landwirtschaft ‘(Feld)frucht, Stellung einer Fruchtart in der Anbaufolge (und deren Ertrag), Fruchtfolge im Gemüsebau’, ahd. trahta ‘aufgetragene Speise, Gericht’ (9. Jh.), mhd. traht(e), auch ‘Traglast, Schwangerschaft’, mnd. mnl. nl. dracht. Das nur im Dt. und Nl. begegnende Substantiv ist Verbalabstraktum zu dem unter tragen (s. d.) behandelten Verb und bedeutet ursprünglich ganz allgemein ‘das Tragen, das Getragenwerden, was getragen wird’, z. B. ‘das Herbei- bzw. Aufgetragene, Speise, Mahlzeit’ (nach dem 19. Jh. kaum noch üblich; doch vgl. eine Tracht Schläge, Prügel, eigentlich ‘ein Gericht Prügel’, 17. Jh.), ‘das Tragen der Leibesfrucht, Schwangerschaft’ (heute noch mundartlich), ‘Traglast’ (vgl. Tracht Wasser, Holz), besonders ‘was als Kleidung, Kopfbedeckung und Schuhwerk am Körper getragen wird, Art und Weise, seine Kleider zu tragen, sein Haar zu ordnen’ (seit Ende 15. Jh.). Mit der Vorstellung des Althergebrachten wird Tracht zum Fachwort der Volkskunde und bezeichnet die überlieferte Kleidung einer Gruppe, eines Volkes, einer Nation (Heimat-, Volks-, Nationaltracht) sowie bestimmter Berufe (Bauern-, Bergmanns-, Schwestern-, Amts-, Berufstracht). Bis ins 18. Jh. gilt Tracht auch für das ‘Soldatenkleid’, danach durch Uniform (s. d.) mehr und mehr verdrängt. – trächtig Adj. ‘(Leibesfrucht) tragend, schwanger’ (von Säugetieren), spätmhd. trehtec, trehtic.
Typische Verbindungen zu ›Tracht‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Tracht‹.
Brauchtum
Habitus
Landhausmode
Lederhose
Sorbe
Volkstanz
alpenländisch
altdeutsch
altertümlich
bayrisch
bestickt
bäuerlich
dachauer
farbenfroh
farbenprächtig
heimatlich
hinterländer
hüttenberger
kleidsam
landestypisch
miesbacher
schaumburger
schleifer
schwälmer
sorbisch
traditionell
untergeschoben
verabreichen
zünftig
Verwendungsbeispiele für ›Tracht‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Sie trägt immer eine Gestalt, eine Frau in verschiedener Tracht, aber immer dieselbe.
[Rilke, Rainer Maria: Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge. Prosa 1906 bis 1926, Frankfurt a. M.: Insel-Verl. 1966 [1910], S. 753]
Bauern, Bürger, der Arzt, kenntlich an ihrer Tracht, sehen zu.
[Elias, Norbert: Über den Prozeß der Zivilisation – Soziogenetische und psychogenetische Untersuchungen Bd. 1, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1992 [1939], S. 283]
Die Frauen halten an der deutschen Tracht zäher fest, aber auch sie erliegen der Mode.
[Jahresberichte für deutsche Geschichte, 1936, S. 372]
Die Trachten, die wir heute kennen, sind zum Teil allerdings wesentlich jüngeren Datums.
[Die Zeit, 11.07.2011, Nr. 28]
Da die Bänke eng sind, brauchten die Bauern die Ablage für die zur Tracht gehörenden hohen Zylinder.
[Die Zeit, 03.07.1987, Nr. 28]
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