salopp, abwertend plumper, schwerfälliger, unbeholfener Mensch, besonders Mädchen
Trampel, der oder das
Grammatik Substantiv (Maskulinum, Neutrum) · Genitiv Singular: Trampels · Nominativ Plural: Trampel
Aussprache
Worttrennung Tram-pel
Grundformtrampeln
Wortbildung
mit ›Trampel‹ als Letztglied:
Bauerntrampel
·
Dorftrampel
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
trampeln · trampen1 · Trampel · Trampeltier
trampeln
Vb.
‘mit derben, schwerfälligen Schritten gehen, wiederholt mit den Füßen laut auf den Boden stampfen’
(15. Jh.),
Iterativbildung zu seltenerem,
auf Grund seines lautmalenden Charakters
über das gesamte dt. Sprachgebiet in unverschobener Form bezeugtem
trampen1
Vb.
‘mit den Füßen stampfen’
(15. Jh.),
das ablautend neben einem in
got.
anatrimpan
‘bedrängen’
überlieferten starken Verbum steht.
Vgl. auch
mnd.
nl.
trampen,
mnl.
tramperen;
zu Herkunft, Verwandtschaft und Bildungsweise s.
Treppe.
Trampel
m.
n.
‘ungeschickter, schwerfälliger Mensch’
(17. Jh.),
aus dem Verb rückgebildet.
Trampeltier
n.
(umgangssprachlich)
‘plumper, schwerfälliger Mensch’,
auch
‘Kamel’
(16. Jh.),
danach in bewußter Unterscheidung zum einhöckrigen Dromedar
‘zweihöckriges Kamel’
(seit 1793,
Nemnich);
zur sprachlichen Entwicklung s.
Dromedar.
Thesaurus
Synonymgruppe
Tollpatsch
·
Tölpel
·
ungeschickter Mensch
●
(Hans) Taps
ugs.
·
Depp
ugs.
·
Elefant im Porzellanladen
ugs., fig.
·
Hiefler
ugs., österr.
·
Spast
derb
·
Tatterich
ugs.
·
Trampel
ugs.
·
Trampeltier
ugs., fig.
·
Trottel
ugs.
Assoziationen |
|
Verwendungsbeispiele für ›Trampel‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Kann denn dieser Trampel so dicht hinter mir nicht Abstand halten?
[Süddeutsche Zeitung, 05.03.2002]
Meine Mutter versuchte, mich mit Trampeln, Hüpfen und Springen unterwegs warm zu bekommen.
[Bild, 05.12.1997]
Neben ihm erscheint uns René eher als ein dummes Trampel.
[Doderer, Heimito von: Die Strudlhofstiege oder Melzer und die Tiefe der Jahre, Gütersloh: Bertelsmann 1996 [1951], S. 315]
Trampeln auf den schönen neuen Gedenkpflastersteinen herum, die an die gelungene Revolution 1989 gemahnen sollen, abends sind sie übrigens beleuchtet.
[Die Zeit, 19.08.2004, Nr. 35]
Doch die Kamele und Lamas sind keine Trampel, sehr graziös ziehen sie ihre Schau ab.
[Süddeutsche Zeitung, 10.10.1997]
Zitationshilfe
„Trampel“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Trampel>.
alphabetisch vorangehend | alphabetisch nachfolgend |
---|---|
Trampdampfer Tramp Tramontane Tramontana Tramlinie |
Trampelloge Trampelpfad Trampeltier Tramper Trampfahrt |
Weitere Wörterbücher
- Deutsches Wörterbuch (¹DWB)
- Deutsches Wörterbuch, Neubearbeitung (²DWB)
- Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG)
Belege in Korpora
Referenzkorpora
Metakorpora
Zeitungskorpora
Webkorpora
Spezialkorpora