Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Trampel, der oder das

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum, Neutrum) · Genitiv Singular: Trampels · Nominativ Plural: Trampel
Aussprache  [ˈtʀampl̩]
Worttrennung Tram-pel
Grundformtrampeln
Wortbildung  mit ›Trampel‹ als Letztglied: Bauerntrampel · Dorftrampel
eWDG und ZDL

Bedeutung

umgangssprachlich, abwertend, oft Schimpfwort plumpes, ungeschickt auftretendes Lebewesen (Mensch oder größeres Tier)
Beispiele:
Du kannst brillant sein, aber manchmal hat man den Eindruck, du bist ein Trampel [Astérix & Obélix: Mission Cléopâtre, 2002, aufgerufen am 31.10.2014]
Im Film sieht man mich ständig hinfallen und stolpern, und das war echt. Sie haben mir nicht gesagt, dass ich das machen soll. Es war ein Unfall, aber sie haben das im Film verwendet. Ich war wirklich sauer, weil ich eigentlich cool aussehen wollte und jetzt wie ein Trampel wirke. [Wird Cassie Lang jetzt Teil der Young Avengers?, 26.02.2023, aufgerufen am 27.02.2023]
[…] »Du hast den Geschmack eines Trampels aus der Provinz von Figueras« fuhr sie ihn einmal an, als er sie im Schloss besuchte […]. [Süddeutsche Zeitung, 19.01.2004]
Kann denn dieser Trampel so dicht hinter mir nicht Abstand halten? [Süddeutsche Zeitung, 05.03.2002]
Doch die Kamele und Lamas sind keine Trampel, sehr graziös ziehen sie ihre Schau ab. [Süddeutsche Zeitung, 10.10.1997]
Neben ihm erscheint uns René eher als ein dummes Trampel. [Doderer, Heimito von: Die Strudlhofstiege oder Melzer und die Tiefe der Jahre. Gütersloh: Bertelsmann 1996 [1951], S. 315]
[…] während in ihrem Rücken die Köchin, das Trampel, schnarchte […] [ FalladaWolf1,308]WDG

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Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
trampeln · trampen1 · Trampel · Trampeltier
trampeln Vb. ‘mit derben, schwerfälligen Schritten gehen, wiederholt mit den Füßen laut auf den Boden stampfen’ (15. Jh.), Iterativbildung zu seltenerem, auf Grund seines lautmalenden Charakters über das gesamte dt. Sprachgebiet in unverschobener Form bezeugtem trampen1 Vb. ‘mit den Füßen stampfen’ (15. Jh.), das ablautend neben einem in got. anatrimpan ‘bedrängen’ überlieferten starken Verbum steht. Vgl. auch mnd. nl. trampen, mnl. tramperen; zu Herkunft, Verwandtschaft und Bildungsweise s. Treppe. – Trampel m. n. ‘ungeschickter, schwerfälliger Mensch’ (17. Jh.), aus dem Verb rückgebildet. Trampeltier n. (umgangssprachlich) ‘plumper, schwerfälliger Mensch’, auch ‘Kamel’ (16. Jh.), danach in bewußter Unterscheidung zum einhöckrigen Dromedar ‘zweihöckriges Kamel’ (seit 1793, Nemnich); zur sprachlichen Entwicklung s. Dromedar.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Assoziationen

Tollpatsch · Tölpel · ungeschickter Mensch  ●  (Hans) Taps ugs. · Depp ugs. · Elefant im Porzellanladen ugs., fig. · Hiefler ugs., österr. · Spast derb · Tatterich ugs. · Trampel ugs. · Trampeltier ugs., fig. · Trottel ugs.
Unterbegriffe
  • unsensibler Mensch  ●  Fettnäpfchen-Suchgerät ugs., scherzhaft-ironisch · Klotz ugs. · Primitivling ugs.
Assoziationen
Zitationshilfe
„Trampel“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Trampel>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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