Sprachwissenschaft Grammatiktheorie, die die Regeln zur Umwandlung von Sätzen in andere mit gleichem semantischem Gehalt erforscht und über die verschiedenen möglichen Oberflächenstrukturen zu einer Tiefenstruktur vorzudringen sucht
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: generative Transformationsgrammatik
Beispiele:
Ich kannte eine Studentin, die Linguistik studierte. Sie war
entsetzt, als ich ihr berichtete, dass wir in der Schule linguistische
Grammatik unterrichteten (Transformationsgrammatik).
»Das ist ein Konstrukt der Wissenschaftler. Es geht um Annahmen,
Vermutungen, Annäherungen. Wir kapieren das selbst kaum.« [Basedow1764’s Weblog, 07.01.2011, aufgerufen am 28.04.2016]
In den fünfziger Jahren hat er [Noam Chomsky] mit seiner
Transformationsgrammatik die Sprachwissenschaften
grundlegend verändert. Er ging davon aus, dass die Fähigkeit zur Sprache
nicht von Grund auf erlernt wird, sondern bereits ins menschliche Gehirn
eingeschrieben ist – als eine anthropologische Konstante. Und dass es
deshalb unterhalb der Grammatiken der Sprachen gemeinsame Regeln geben
müsste, eine Art Gencode, der für alle menschlichen Sprachen
gilt. [Die Zeit, 06.10.2005, Nr. 41]
metonymischBesondere Bedeutung [für die maschinelle Sprachdatenverarbeitung] haben generative Grammatiken,
die grammatisch richtige Sätze (und nur solche) erzeugen und ihnen
Strukturbeschreibungen zuordnen sollen. Die wichtigsten sind
Phrasenstrukturgrammatiken (Konstituentengrammatiken),
Transformationsgrammatiken und
Netzwerkgrammatiken. [C’t, 1990, Nr. 1]
Die Linguistik‑Professoren John Ross, George Lakoff und Paul Postal
[…] bemängelten, daß Chomskys
Transformationsgrammatik gleichsam nur das
Sprach‑Skelett – die Logik des Satzbaus – exakt beschreibe, die im
Sprachfluß mitschwingenden Bedeutungsnuancen eines Textes hingegen
vernachlässige. Das Wörtchen »bitte« beispielsweise oder Verzögerungen wie
eh und oh, so
kritisiert Professor Postal, fänden in Chomskys grammatischem System keinen
Platz. [Der Spiegel, 16.10.1972, Nr. 43]
Sie [die Transformationsregeln] sorgen
dafür, daß die »abstrakte« Tiefe (Inhalt) in eine »konkrete« Oberfläche
(Form) überführt wird. Mit ihnen beschäftigt sich inzwischen ein ganzer
Wissenschaftszweig, die »Transformationsgrammatik«.
Diese Tiefenstruktur zu ergründen, ihre Regeln, zu beschreiben, ist, kurz
gesagt, das Ziel von Chomskys Buch. [Die Zeit, 10.10.1969, Nr. 41]