abwertend wirklichkeitsfremder, kaum erreichbaren Idealen nachhängender Träumer
Beispiele:
Für die einen ist er [ein politischer Aktivist] eine wichtige Stimme, der in seinen Büchern
Alternativen zum Kapitalismus, Globalisierung, Demokratieabbau aufzeigt. Für
andere ist er ein Traumtänzer, der sich die Welt
zurechtbiegt. [Neue Zürcher Zeitung, 19.09.2015]
Das [die Gründung der Raumfahrtfirma SpaceX] spielte den Skeptikern in die Hand, die ihn
[den Gründer von Tesla Motors] als
Traumtänzer abzutun versuchten – und damit auch
seine Idee von einem Elektroauto. [Der Standard, 13.04.2015]
In den 70er‑Jahren fanden in den mittlerweile heruntergekommenen
Hinterhäusern [des Prenzlauer Bergs in Berlin]
jugendliche Aussteiger aus der ganzen DDR Zuflucht.
Traumtänzer, die der Kontrolle des Staates
entfliehen wollten. [Welt am Sonntag, 08.08.2004]
Merkt dieser multikulturelle Traumtänzer
[der Hamburger Stadtentwicklungssenator] denn
nicht, daß die deutsche Unterschicht sich von den Politikern alleingelassen
fühlt und sich zum Teil gar nicht traut, ihre Angst zur Sprache zu bringen,
weil sie befürchtet, gleich als ausländerfeindlich niedergemacht zu werden? [Die Zeit, 16.01.1998, Nr. 4]
Noch bis vor kurzem taten Bonner Kabinettsmitglieder Pazifisten gern
als spinnerte Idealisten ab, als »infantil« (Helmut Schmidt), als
Traumtänzer, die Westdeutschland allenfalls »mit
Pfeil und Bogen schützen wollten« (Verteidigungsminister Hans Apel). [Der Spiegel, 15.06.1981, Nr. 25]