trecken
Vb.
‘ziehen, gehen, sich im Treck fortbewegen’,
landschaftlich auch transitiv
‘ziehen, schleppen’,
mhd.
mnd.
mnl.
trecken
(intransitiv)
‘ziehen, wandern, reisen’,
(transitiv)
‘ziehen, schleppen’,
nl.
trekken
ist eine Intensivbildung zum starken Verb
ahd.
bitrehhan
‘(Asche aufs Feuer) schieben, scharren, ziehen’
(11. Jh.),
mhd.
frühnhd.
trechen
‘ziehen, schieben, stoßen, (Feuer, Glut) scharrend bedecken’
(nach dem 16. Jh. nicht mehr üblich),
auch (semantisch unklar)
mnd.
mnl.
trēken
‘schaudern’
(selten,
meist mit dem schwachen Verb
trecken
vermischt).
Verwandtschaft mit dem unter
↗
tragen
(s. d.)
behandelten Verb
und Anschluß an die dort genannte Wurzelerweiterung
ie.
*dereg-
ist wahrscheinlich.
trekken
bleibt seit etwa 1700
im wesentlichen auf landschaftlichen und fachsprachlichen Gebrauch beschränkt,
vgl.
(Schiffersprache)
‘ein Schiff vom Uferweg aus durch Ziehen fortbewegen, treideln’.
Die heute übliche Bedeutung
‘im Treck (weg)ziehen’,
besonders
‘mit dem Ochsenwagen fahren, auswandern’
(Ende 19. Jh.)
geht wie die von
Treck
(s. unten)
auf die Sprache der südafrikanischen Buren
(
nl.
trecken)
zurück.
Treck
m.
‘Siedler-, Flüchtlingszug mit Fuhrwerken’
(Ende 19. Jh.),
zunächst im Hinblick auf die Auswanderung der Buren aus der Kapkolonie
(
nl.
de Grote Trek der Boeren).
Vgl.
mnd.
treck,
mnl.
trec(k)
‘(Kriegs)zug, feierlicher Zug, Prozession’,
nl.
trek
‘Zug’.
Trecker
m.
‘Zugmaschine’
(um 1930),
vom
Nordd. ausgehende Eindeutschung
der vielleicht aus dem
Engl. übernommenen Bezeichnung
↗
Traktor
(s. d.).
Zuvor
‘herauszuziehendes Verschlußstück, Zapfen’
(15. Jh.),
‘wer ein Schiff zieht, Treidler’
(17. Jh.).