beim Klavier konstanter schneller Wechsel zwischen zwei verschiedenen Tönen, Intervallen (2) oder Akkorden¹
Tremolo, das
GrammatikSubstantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Tremolos · Nominativ Plural: Tremolos/Tremoli
Aussprache [ˈtʀeːmolo]
Worttrennung Tre-mo-lo
Wortbildung
mit ›Tremolo‹ als Erstglied:
tremolieren
Herkunft zu tremuluslat ‘zitternd, bebend, Zittern erregend’
Bedeutungsübersicht
- siehe auch Vibrato, Triller
- a) [Musik] durch schnelle Tonwiederholung besonders bei Streichinstrumenten hervorgerufenes Beben, Zittern des Klangs; beim Klavier: konstanter schneller Wechsel zwischen zwei verschiedenen Tönen, Intervallen oder Akkorden¹
- b) [Musik] (interpretatorisch gewolltes) Beben der Stimme beim Gesang
- c) emotionales Beben, Zittern der Stimme bei einem Vortrag o. Ä.
eWDG und ZDL
Bedeutung
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: ein pathetisches, erregtes Tremolo
in Koordination: Tremolo und Vibrato
a)
Musik durch schnelle Tonwiederholung besonders bei Streichinstrumenten hervorgerufenes Beben, Zittern des KlangsWDG
beim Klavier konstanter schneller Wechsel zwischen zwei verschiedenen Tönen, Intervallen (2) oder Akkorden¹
beim Klavier konstanter schneller Wechsel zwischen zwei verschiedenen Tönen, Intervallen (2) oder Akkorden¹
Beispiele:
Tremolo (ital.), Abk.: trem., 1)
wiederholter Wechsel zwischen einer Note und deren oberer oder unterer
Nebennote; Triller. 2) bei Streichinstrumenten rascher gleichmäßiger
Bogenwechsel auf demselben Ton, möglich in verschiedenen
Schnelligkeitsgraden[…]
[…] 3) rascher gleichmäßiger Wechsel
zwischen zwei in größerem Abstand als dem einer Sekunde
auseinanderliegenden Tönen […] [Brockhaus-Riemann-Musiklexikon, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1989], S. 10595]
Die Klangfarben der unterschiedlichen Instrumente mischen sich
bei den schnellen Arpeggien, Tremolos und
Vibratos zu einem Sound, der sich mit viel Moll in die Seele schmeichelt
und die sehnsüchtige Melancholie eines unsteten Zigeunerlebens
[…] ausbreitet. [Südkurier, 03.09.2010]
Glissandi und Tremoli, hier setzen die
Finger beider Hände schnell nacheinander dieselbe Saite
[der Harfe] in Bewegung[…]. [Südkurier, 01.08.2006]
Zum erregten Tremolo der Bratsche
intonierten die vier Herren des Hilliard‑Ensembles Vokalklänge, die mit
ihren schlichten Intervallen an die frühe Mehrstimmigkeit der
abendländischen Musik erinnerten. [Neue Zürcher Zeitung, 02.11.2005]
Eine simple Melodie kann zu Tränen rühren, ein knappes
Tremolo macht Gänsehaut. [Die Zeit, 26.11.1993]
b)
Musik (interpretatorisch gewolltes) Beben der Stimme beim Gesang
Beispiele:
Warum singen Solisten immer mit einem
Tremolo (Beben, Zittern, Vornuance), einem
Vibrato (Bebung)? Die Stimme klingt viel schöner, wenn ohne Schwingungen
»gerade« gesungen wird, und ist auch besser zu verstehen. Es ist
[…] schwieriger, Intervalle auf den Punkt
zu treffen, ohne sich einzupendeln. [Hamburger Abendblatt, 18.10.2006]
Denn noch immer wackelten Schlussakkorde zwischen Moll und Dur,
kamen Tenöre nur mit gehörigem Vibrato und
Tremolo in die Höhe. [Leipziger Volkszeitung, 07.01.2003]
Sie gleicht, wenn sie es darauf anlegt, einer
Gesang gewordenen Geisterbahn, mit dem unheimlichen
Tremolo einer singenden Säge. [Südkurier, 06.03.2014]
Wie auch in anderen Balladen wird der wiegende Gesang mit
zahlreichen Trillern, Tremoli und anderen
Verzierungen versehen, was einen mächtigen emotionalen Sog auf das
Publikum ausübt. [Allgemeine Zeitung, 29.12.2005]
Sie singt sie mit angemessen schlichter Kunstlosigkeit, als
handelte es sich tatsächlich um Volkslieder, die mit einem Minimum an
pathetischem Tremolo auskommen. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.03.2004]
c)
emotionales Beben, Zittern der Stimme bei einem Vortrag o. Ä.
Beispiele:
Man werde darüber reden, nicht mit moralischem
Tremolo in der Stimme, sondern vernünftig
verhandeln. [Neue Zürcher Zeitung, 30.08.2017]
Wenn Sigmar Gabriel (SPD) über die Energiewende spricht, bekommt
er ein leichtes Tremolo in der
Stimme. [Die Zeit, 29.01.2014]
Und wieder und wieder und am Ende[…] wird der Manager wie immer in solchen
Fällen mit Tremolo in der Stimme und Tränen in
den Augen den traurigen, notwendigen Abschied verlesen. [Der Tagesspiegel, 15.02.2003]
letzte Änderung:
Zum Originalartikel des WDG gelangen Sie hier.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Tremolo · tremolieren
Tremolo n. leichtes Vibrieren der Singstimme auf demselben Ton, rasches („zittriges“) Wiederholen eines Tones bei Streich- und Blasinstrumenten, Übernahme (18. Jh.) von gleichbed. ital. tremolo m., zu ital. tremulo Adj. ‘zittrig’, tremolare ‘beben, zittern’, woraus tremolieren Vb. (19. Jh.). Zugrunde liegen lat. tremulus ‘zitternd’ und lat. tremere ‘(er)zittern’.
Typische Verbindungen zu ›Tremolo‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Tremolo‹.
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