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Trophäe, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Trophäe · Nominativ Plural: Trophäen
Aussprache 
Worttrennung Tro-phäe
Wortbildung  mit ›Trophäe‹ als Letztglied: Jagdtrophäe · Schädeltrophäe · Siegestrophäe
Herkunft zu tropá͞iongriech (τροπαῖον) ‘Siegeszeichen, -denkmal’ < tropḗgriech (τροπή) ‘Wendung (der Sonne, des Feindes), Wechsel’
eWDG

Bedeutungen

1.
Siegerpreis bei Sportwettkämpfen
Beispiele:
die Trophäe erringen
der Sportler hat viele schöne Trophäen gesammelt
Heute ist der Davis‑Cup die wertvollste Trophäe des weißen Sports [ Tageszeitung1964]
2.
erbeutetes feindliches Ausrüstungsstück, besonders Waffen, Fahnen
Beispiele:
Trophäen erbeuten
Wir schwenkten als Trophäen ein paar Hakenkreuzbinden, die wir den SA‑Leuten abgerissen hatten [ UhseSöldner70]
trat ein Soldat … auf mich zu und wünschte die Waffe, die ihm wohl als Trophäe begehrenswert schien [ Erh. KästnerZeltbuch27]
Teil der Jagdbeute, besonders in Form eines Geweihs, Fells, als Erinnerung an eine Jagd
Beispiel:
der Jäger hängte seine Trophäen an die Wände des Wohnzimmers
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Trophäe f. ‘erbeutetes feindliches Ausrüstungsstück, Siegeszeichen’, Entlehnung (1. Hälfte 16. Jh.) aus spätlat. trophaeum, lat. tropaeum, griech. tropá͞ion (τροπαῖον) ‘Siegeszeichen, -denkmal’, ursprünglich ein mit erbeuteten Waffen behängter Baum an der Stelle, wo der Feind sich zur Flucht gewandt hatte, dem substantivierten Neutrum von griech. tropá͞ios (τροπαῖος) ‘Wendung (der Feinde) herbeiführend, Sieg verleihend’, abgeleitet von griech. tropḗ (τροπή) ‘Wendung (der Sonne, des Feindes), Wechsel’; zu griech. trépein (τρέπειν) ‘wenden, umkehren, in die Flucht schlagen, sich wenden, sich ändern, die Flucht ergreifen’. Anfangs in lat. (flektierter) Form Trophaeum n., häufiger der Plur. Tropheen n., vom 17./18. Jh. an auch, dem Frz. folgend, Trophée. Seitdem oft mit unklarem fem. Genus (als Fem. aufgefaßte Rückbildung aus dem Plur.? Oder da mfrz. frz. trophée m. irrig als Fem. gedeutet wurde?). In der Verwendung zunächst an das antike Vorbild anknüpfend ‘zum Andenken an einen Sieg errichtetes Ehrenmal (aus erbeuteten Waffen)’ (bis 1. Hälfte 19. Jh.), in der Kunst ‘aus Stein gehauene oder in Erz gegossene Nachbildung von eroberten, ornamental gruppierten Waffen und anderem Kriegsgerät’ (18./19. Jh.), auch ‘(zum Gedenken ausgestellte) erbeutete Waffe, Beutestück’ (Anfang 18. Jh.), ‘(zum Andenken ausgestellter) Teil des erjagten Wildes (Geweih, Hauer)’ (19. Jh.), im Sport ‘Pokal, Medaille zur Erinnerung an einen Sieg’ (1. Hälfte 20. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Siegesmal · Siegeszeichen · Trophäe
Unterbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Trophäe‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Trophäe‹.

Verwendungsbeispiele für ›Trophäe‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Sie führen einander vor, was ihnen einfällt, zeigen stolz ihre Trophäen herum. [Die Zeit, 02.04.1998, Nr. 15]
Wenn die Spieler während des gesamten Jahres herausragen, haben sie die Trophäe verdient, auch wenn sie keinen Titel gewonnen haben. [Die Zeit, 04.12.2013 (online)]
Sie heimste aber die begehrte Trophäe «Video des Jahres» ein. [Die Zeit, 01.08.2012 (online)]
Unzählige Male an diesem Tag, selbst in den Pausen, recken Männer eine Frau wie eine Trophäe, manche schaffen das mit einem Arm. [Die Zeit, 12.06.2012, Nr. 12]
Der will dich natürlich nur als Trophäe über seinem Kamin, preßte ich hervor. [Rothmann, Ralf: Stier, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1991 [1991], S. 308]
Zitationshilfe
„Trophäe“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Troph%C3%A4e>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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