scherzhaft kleinere Entschädigung für einen Verlust, eine Benachteiligung, einen Misserfolg o. Ä.
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: ein kleines, dickes, stattliches, finanzielles, schönes Trostpflaster
als Akkusativobjekt: ein Trostpflaster bekommen, erhalten; für jmdn. ein Trostplaster bereithalten; jmdm. ein Trostpflaster bieten
Beispiele:
Denn ob als Belohnung für eine gute Tat oder als
Trostpflaster für ein »Aua«: Schleckereien werden
gerade bei den Jüngsten gern als Motivationshilfe und Beruhigungspille
eingesetzt. [Neue Zürcher Zeitung, 24.08.2017]
In Nikosia, Zypern, gibt es in diesem Jahr 16 Feiertage, zwei mehr
als die meisten Bayern haben und sechs mehr als in Hamburg. Das
Trostpflaster: In Hamburg und Bayern ist in
diesem Jahr ausnahmsweise der Reformationstag frei, da sich zum
fünfhundertsten Mal der Thesenanschlag von Martin Luther jährt. [Der Spiegel, 27.04.2017 (online)]
Die milden Temperaturen […] in Berlin sind
vor allem für Allergiker nicht unbedingt nur ein Grund zur Freude.
[…]
Trostpflaster: Wenn das Wetter so bleibe, seien
Haselnuss und Erle Ende Februar wohl verblüht. [Die Zeit, 18.02.2014 (online)]
Andere Unzulänglichkeiten wie etwa Baulärm oder einschneidende
Flugzeitänderungen kompensieren die örtlichen
[…]Reiseleiter seit fast drei Jahrzehnten mit
»Trostpflastern« in Gestalt zum Beispiel eines
kostenlosen Mietwagens für den einen oder anderen Tag. Auch die freie
Teilnahme an normalerweise extra zu zahlenden Ausflügen stellt eine mögliche
Entschädigung dar. [Frankfurter Rundschau, 30.08.1997]
Jemandem ein Trostpflaster auflegen: ihn durch
ein Geschenk beruhigen, meist von einem Kind gesagt, das gefallen ist und
durch eine Süßigkeit die Tränen und Schmerzen vergißt. [Röhrich, Lutz: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten. Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1994] [1973], S. 6650]