Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Trupp, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Trupps · Nominativ Plural: Trupps
Aussprache  [tʀʊp]
Wortbildung  mit ›Trupp‹ als Erstglied: Truppführer · Trüppchen · Trüpplein · truppweise
 ·  mit ›Trupp‹ als Letztglied: Arbeitstrupp · Erkundungstrupp · Flüchtlingstrupp · Funktrupp · Greiftrupp · Hilfstrupp · Kompanietrupp · Nachtrupp · Schanztrupp · Schlägertrupp · Sprengtrupp · Spähtrupp · Stoßtrupp · Sturmtrupp · Störtrupp · Suchtrupp · Vortrupp
eWDG

Bedeutung

zusammengehörige, kleinere Schar, Gruppe
Beispiele:
ein Trupp Arbeiter, Bergleute, Soldaten, Gefangener
ein Trupp von zehn, zwölf jungen Burschen
schwitzende Trupps von Ausflüglern [ G. Hauptm.Quint1,124]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Trupp · Vortrupp · Nachtrupp · Truppe
Trupp m. ‘zusammengehörige Gruppe, kleine Schar, kleinere militärische Einheit’, wahrscheinlich über nl. troep, mnl. trop, troepe m. ‘Trupp, Schar’ (mnl. auch ‘Herde’) entlehnt (Anfang 17. Jh.) aus afrz. trope m. ‘Gruppe von Personen’ (seit dem 14. Jh. f.), mfrz. frz. troupe f. ‘Menschengruppe’, besonders ‘Gruppe von Soldaten, Abteilung einer Armee’, einer Rückbildung aus afrz. tropel m. ‘Personengruppe, Menschenmenge, Gruppe von Soldaten’ (wonach mhd. trop(p)el, truppel ‘Trupp, Haufen’), auch ‘Viehherde’ (frz. troupeau ‘Herde’). Dieses setzt ein gleichbed. afrz. *trop voraus (vgl. aprov. trop, mlat. troppus ‘Herde’, ferner adverbielles afrz. trop ‘viel, sehr, zuviel’, frz. trop ‘zuviel, allzu’), das seinerseits auf anfrk. thorp zurückgeht und sich damit an die unter Dorf (s. d.) behandelte germ. Wortgruppe anschließt (vgl. auch anord. þorp in der Bedeutung ‘Haufen, Schar’, wohl nicht zu trennen von anord. þorp ‘Hof, Bauernhaus, Dorf, Grabhügel’). Trupp (so allgemein seit dem späten 18. Jh., älter auch Trop(p), Troup, Tropf u. ä.) bedeutet zunächst ‘Herde, Schwarm, Rudel’ (von Tieren), auch (Mitte 17. Jh.) ‘Gruppe gemeinsam handelnder Menschen, Schar’, übertragen ‘beträchtliche Menge von Dingen’, außerdem (sicherlich unter semantischem Einfluß von Truppe, s. unten) seit dem frühen 17. Jh. ‘militärische Abteilung unbestimmter Größe’, dann (18. Jh.) ‘kleiner militärischer Verband mit besonderen Aufgaben’. Dazu Vortrupp m. ‘Vorhut’ (Mitte 17. Jh.), Nachtrupp m. ‘Nachhut’ (2. Hälfte 18. Jh.). – Truppe f. ‘militärischer Verband’, unabhängig von Trupp als heeressprachlicher Ausdruck entlehnt (Anfang 17. Jh., zweifelhaft ist vereinzeltes troppen Plur., 2. Hälfte 15. Jh.) aus gleichbed. frz. troupe f. (s. oben), anfangs vorwiegend pluralisch verwendet (Troupen, Truppen) in der Bedeutung ‘größere Abteilung von Soldaten’, besonders ‘Heereseinheit einer bestimmten Waffengattung’, dann (ohne Plur.) ‘Gesamtheit der militärischen Einheiten, Heer, Armee’, speziell ‘an der Front kämpfende Streitkräfte’ (2. Hälfte 19. Jh.), allgemeiner ‘Schar, Gruppe von Menschen oder Tieren’ (1. Hälfte 17. Jh.), daraus nach frz. Vorbild ‘Gruppe von Schauspielern, Artisten’ (2. Hälfte 18. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Gruppe (von Menschen) · Grüppchen · Kreis · Kränzchen · Pulk · Runde · Schar · Traube · Trupp · Versammlung  ●  Clique ugs., abwertend · Korona ugs. · Schwarm geh., fig., literarisch · bunte Truppe ugs., scherzhaft · lustiger Verein ugs., fig.
Oberbegriffe
Unterbegriffe
Assoziationen

Unterbegriffe
Assoziationen

Gruppe (von Tieren) · Herde · Koppel · Meute · Rotte · Rudel · Schule · Sprung · Trupp  ●  Schwarm auch figurativ
Assoziationen

Kolonne · Mannschaft · Pulk · Tross · Trupp
Oberbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Trupp‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Trupp‹.

Verwendungsbeispiele für ›Trupp‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Zu den Männern von Trupp neunzehn gehörte er jedenfalls nicht. [Hohlbein, Wolfgang: Das Druidentor, Stuttgart: Weitbrecht 1993, S. 80]
In den letzten zwei Tagen sind wir nur noch zwei alten wahnsinnigen Frauen begegnet und einem Trupp von Kindern. [Hermlin, Stephan: Die Zeit der Gemeinsamkeit, Berlin: Bibliothek Fortschrittlicher Deutscher Schriftsteller 1951, S. 151]
Über den kleinen Trupp scheinen sie sich kaum zu wundern. [Die Zeit, 21.10.1999, Nr. 43]
Die meisten der versprengten Trupps schaffen es nicht, sich durchzuschlagen. [konkret, 1981]
Auf einem Hange dahinter eilten feindliche Trupps über das geschoßbestreute Feld. [Jünger, Ernst: In Stahlgewittern, Stuttgart: Klett-Cotta 1994 [1920], S. 247]
Zitationshilfe
„Trupp“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Trupp>.

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selten häufig

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