Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Tumult, der

Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Tumult(e)s · Nominativ Plural: Tumulte
Aussprache 
Worttrennung Tu-mult
Wortbildung  mit ›Tumult‹ als Erstglied: Tumultuant · tumultartig · tumultuieren · tumultuos · tumultuös
 ·  mit ›Tumult‹ als Letztglied: Straßentumult  ·  mit ›Tumult‹ als Grundform: tumultuarisch
Herkunft aus tumultuslat ‘Unruhe, Getöse, (Kriegs-)Lärm, Aufruhr, Aufregung’
eWDG

Bedeutungen

1.
lärmendes Durcheinander
Beispiele:
ein lauter, wilder, unbeschreiblicher Tumult
der Tumult wurde stärker, legte sich
wir flüchteten aus dem Tumult der Großstadt
Um uns breitete sich Stille wie nach einem äußersten Tumult [ A. ZweigClaudia60]
2.
lärmende, erregte, gegen bestimmte Personen, Zustände gerichtete Auseinandersetzung, Empörung
Beispiele:
nach den Ausführungen des Redners entstand in der Versammlung ein Tumult
einen Tumult entfesseln, beschwichtigen
auf dem Markt kam es zu einem Tumult
schwere Tumulte brachen aus
die Vorstellung endet in einem wüsten Tumult [ St. ZweigBalzac395]
bildlich
Beispiele:
im Tumult der Gefühle
es erhob sich ein Tumult in ihrem Innern [ KolbSchaukel120]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Tumult m. ‘lärmendes Durcheinander erregter Menschen, Getümmel’, im politischen Bereich ‘(von Tätlichkeiten begleiteter) Aufruhr, Aufstand, Erhebung’, entlehnt (Ende 15. Jh.) aus lat. tumultus ‘Unruhe, Getöse, (Kriegs)lärm, Aufruhr, Aufregung’; zu lat. tumēre ‘geschwollen sein, vor Zorn aufbrausen, schwülstig sein’ (s. Daumen).

Thesaurus

Synonymgruppe
Auflehnung · Aufruhr · Aufstand · Aufstand der Massen · Ausschreitung(en) · Erhebung · Krawall · Massenaufstand · Massenproteste · Massenunruhen · Protestaktionen · Proteste · Rebellion · Tumult · Unruhe(n) · bürgerkriegsähnliche Zustände
Unterbegriffe
Assoziationen
Synonymgruppe
Aufruhr · Krawall · Lärm · Rabatz · Randale · Spektakel · Tumult · Unruhe  ●  (die) Welle ugs. · Aufstand ugs. · Terz ugs. · Theater ugs.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Tumult‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Tumult‹.

Verwendungsbeispiele für ›Tumult‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Die ganze Klasse mußte mitsuchen und es entstand ein förmlicher Tumult. [Reventlow, Franziska Gräfin zu: Ellen Olestjerne. In: Deutsche Literatur von Frauen, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1903], S. 6087]
Und dann war großer Tumult, als der Kardinal entdeckt wurde. [o. A.: Einhundertachtundfünfzigster Tag. Mittwoch, 19. Juni 1946. In: Der Nürnberger Prozeß, Berlin: Directmedia Publ. 1999 [1946], S. 10972]
Ursache für die Tumulte war eine umstrittene Entscheidung des Referees kurz vor dem Ende des Spiels. [Die Zeit, 29.10.2012 (online)]
Daß dieser neue Plan wieder zu weit geht, zeigt der einsetzende Tumult. [Die Zeit, 17.05.1963, Nr. 20]
Das ist das Zeichen zu einem alltäglich sich wiederholenden Tumult. [Die Zeit, 31.01.1949, Nr. 05]
Zitationshilfe
„Tumult“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Tumult>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

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