Tutti, das
GrammatikSubstantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Tutti(s) · Nominativ Plural: Tutti(s)
Aussprache
Worttrennung Tut-ti
Wortbildung
mit ›Tutti‹ als Letztglied:
Orchestertutti
Herkunft Italienisch
Bedeutungsübersicht
Duden, GWDS, 1999 und DWDS
Bedeutung
Musik
a)
gleichzeitiges Erklingen aller Stimmen, Instrumente
Kollokationen:
in Präpositionalgruppe/-objekt: der Wechsel von Soli und Tutti
Beispiele:
Übergänge ohne schroffe Grenzen bilden,
so moduliert [der Dirigent Charles] Dutoit das
Verhältnis zwischen Holz‑ und Blechbläsern,
zwischen Streichergruppe und Schlagzeug und
zwischen Tutti und Soli. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.01.1993]
Der Musikbeflissene unter uns weiß
natürlich längst Bescheid.
Tutti, das heißt
alle, womit im Orchester alle Instrumente
gemeint sind. [Berliner Zeitung, 21.07.1975]
Der Chor des Collegium Vocale ist mit
nur vier Sängern pro Stimmlage besetzt, was den
polyfonen Passagen eine vorbildliche
Durchhörbarkeit verleiht und zugleich die
Helligkeit des Klanges wahrt. Die vier Solisten
sind im Tutti Teil des
Chores und treten nur für ihre Arien und
Rezitative aus dessen Reihen. [Neue Zürcher Zeitung, 23.12.2015]
Und selbst das
Tutti des kleinen
Orchesters setzt […]
[der Komponist und Dirigent] nur als Ausnahme
ein. Meist spielen wenige Instrumente in
reizvollen Paarungen – eine Transparenz, die
der Komponist für ein subtiles Spiel mit
Motiven und Klangchiffren nutzt. [Die Zeit, 22.10.1998, Nr. 44]
Max Pommer differenzierte geschickt die
thematisch so unterschiedlichen Abschnitte,
ließ die Tuttis festlich
glänzen und war den Solisten ein feinnerviger
Begleiter. [Berliner Zeitung, 08.07.1987]
b)
tutti zu spielende Stelle (1 c β), Partie
Beispiele:
In der fließenden Bewegung der
fünfteiligen Komposition »Utopien« ist die
geordnete Struktur nur schwer auszumachen. Drei
großen Tutti sind Soli
und Duette gegenübergestellt: Sie handeln von
den negativen Kehrseiten von Glaube, Hoffnung,
Liebe, von Unglaube, Zweifel und
Hoffnungslosigkeit, von Lieblosigkeit und
Resignation. [Süddeutsche Zeitung, 22.05.2014]
Auch gibt […]
[der Komponist]
Hinweise zur Besetzung für die gesungenen
Partien, für das »Solo«, das
»Tutti« und jene
Mischformen, die zwischen den Soli und den
stärker besetzten Partien wechseln
sollen. [Neue Zürcher Zeitung, 26.03.2015]
Selten nur wird der analytische Finger
auf kompositionstechnische Wunden
[der Kompositionen Beethovens] gelegt. Es sei
sehr leicht, Beethoven Instrumentationsfehler
nachzuweisen: zu dicke
Tutti zum Beispiel,
welche die thematischen Ereignisse verdecken. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.01.1994]
Dessen [des Balletts] choreographisches
Schema mit jeweils einem Pas de deux zum
langsamen Mittelsatz folgt im Wechsel von Solo
und Gruppe genau der musikalischen Form der
Werke mit ihrer Ablösung von Solo und
Tutti. [Berliner Zeitung, 11.10.1977]
letzte Änderung:
Typische Verbindungen zu ›Tutti‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Tutti‹.
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