Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Ufer, das

Grammatik Substantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Ufers · Nominativ Plural: Ufer
Aussprache 
Wortbildung  mit ›Ufer‹ als Erstglied: Uferabbruch · Uferabfall · Uferauswaschung · Uferbank · Uferbefestigung · Uferbereich · Uferböschung · Uferdamm · Ufereinfassung · Uferfiltration · Ufergeld · Uferlandschaft · Uferlinie · Uferläufer · Ufermauer · Uferpartie · Uferpromenade · Uferrand · Uferregion · Uferregulierung · Ufersaum · Uferschnepfe · Uferschwalbe · Uferstein · Uferstraße · Uferstreifen · Ufervorsprung · Uferweg · Uferzone · uferlos
 ·  mit ›Ufer‹ als Letztglied: Bachufer · Felsenufer · Felsufer · Flussufer · Gegenufer · Hochufer · Meeresufer · Ostufer · Seeufer · Steilufer · Stromufer · Teichufer
Mehrwortausdrücke  vom anderen Ufer sein
eWDG

Bedeutung

Randzone zwischen einem Gewässer und dem Land
Beispiele:
ein festes, hohes, steiles, felsiges, sanft abfallendes, flaches Ufer
ein bewaldetes, schilfbewachsenes Ufer
das Ufer, die Ufer eines Flusses, Sees
das Ufer (= Küste, Strand, Gestade) des Meeres
das, am Ufer entlanglaufen
das Schiff legt am rechten, linken, diesseitigen Ufer an
ans Ufer treten, gelangen, kommen, schwimmen, rudern, gespült werden, treiben
die Stadt liegt an beiden, an den Ufern, am Ufer der Elbe
das Boot stieß vom Ufer ab
der Fluss, Wasser trat über die Ufer
bildlich
Beispiel:
Zu neuen Ufern lockt ein neuer Tag [ GoetheFaustI 701]
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Ufer · uferlos · ausufern
Ufer n. ‘Begrenzung eines Gewässers, Küste, Strand’. Das nur westgerm. Substantiv mhd. uover, (md.) ūber, mnd. ōver (vgl. Hannover ‘(am) hohen Ufer’), mnl. nl. oever, aengl. ōfer, ōfor (in engl. Windsor, aus aengl. Windles ōfer ‘Ufer des Flusses Windel’), westgerm. *ōbera- n. vergleicht sich außergerm. mit griech. ḗpeiros (ἤπειρος), dor. ápeiros (ἄπειρος) ‘Festland, Küste’ und führt auf ie. *āpero- ‘Ufer’, das (nach Specht Dekl. 23) als Komparativbildung zu dem unter ab (s. d.) dargestellten ie. *apo ‘ab, weg’ angesehen werden kann; vgl. aind. áparaḥ ‘hinterer, späterer’, awest. apara-. Danach wäre als Ausgangsbedeutung etwa ‘weiter abgewandt’ und für Ufer ‘der rückwärts gelegene Teil’ vorauszusetzen. Ufer ist ursprünglich dem Obd. und Md. fremd; dafür Gestade (s. d.). Es findet (in mhd. Zeit) nur zögernd bei obd. Schriftstellern Eingang, wird danach vor allem durch Luther, Sachs und Fischart geläufig. – uferlos Adj. ‘grenzenlos, ohne Ende, maßlos’ (2. Hälfte 18. Jh.). ausufern Vb. ‘über die Ufer treten’, übertragen ‘ein bestimmtes Maß überschreiten, ausarten’ (Anfang 20. Jh.).

Thesaurus

Synonymgruppe
Küste · Strand · Ufer  ●  Gestade  geh., veraltet
Assoziationen
Synonymgruppe
Küste · Meeresufer · Seeufer · Ufer
Synonymgruppe
Böschung · Damm · Ufer · Wall
Geografie
Synonymgruppe
Küste · Küstenlinie · Ufer
Unterbegriffe
  • Malabarküste · Pfefferküste
  • Abbruchküste · Abrasionsküste · Kliffküste
  • Malaguettaküste · Pfefferküste
Assoziationen
Synonymgruppe
Ufer · Uferbereich · Uferzone
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Ufer‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Ufer‹.

Bodensee Bosporus Elbe Euphrat Fluß Flüsschen Genfersee Havel Landwehrkanal Mississippi See Seine Spree Tejo Themse Tigris Weiher Weser Wolga Zürichsee gegenüberliegend halleschen jenseitig märkisch rettend sachsenhaus schwanheimer schöneberger säumen tempelhofer

Verwendungsbeispiele für ›Ufer‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Um es schwimmend zu erreichen, war das Ufer womöglich zu fern. [Glavinic, Thomas: Die Arbeit der Nacht, München Wien: Carl Hanser Verlag 2006, S. 143]
Die Farben der Autos am anderen Ufer ließen sich jetzt unterscheiden. [Schulze, Ingo: Simple Storys, Berlin: Berlin-Verl. 1998, S. 150]
Immer noch aber fehlten dem Platze vor der Burg selber die festen Ufer. [Beenken, Hermann: Das Neunzehnte Jahrhundert in der deutschen Kunst, München: Bruckmann 1944, S. 23]
Da brach der Gegner in den Rücken in die Ufer der Krim ein. [o. A.: PK-Bericht vom Fall Sewastopols, 05.03.1945]
An den Ufern des Nils ist die Fülle nicht geringer. [Morenz, Siegfried: Der alte Orient. Von Bedeutung und Struktur seiner Geschichte. In: Propyläen Weltgeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1965], S. 25259]
Zitationshilfe
„Ufer“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Ufer>.

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