zeitlich befristete Forderung, bei deren Nichtbefolgung Gewaltmaßnahmen angedroht werden
Ultimatum, das
Grammatik Substantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Ultimatums · Nominativ Plural: Ultimatums/Ultimaten
Aussprache
Worttrennung Ul-ti-ma-tum
Wortbildung
mit ›Ultimatum‹ als Erstglied:
ultimativ
Herkunft zu ultimatusmlat ‘letzter’ < ultimārespätlat ‘zu Ende gehen, zu einem Ende kommen’ < ultimuslat ‘der entfernteste, äußerste, letzte’ < ulterlat ‘jenseitig, drüben befindlich’ (ultra-)
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Ultimatum · ultimativ · Ultimo
Ultimatum
n.
vor allem im politisch-diplomatischen Bereich
‘letzte Aufforderung zur befriedigenden Lösung einer schwebenden Angelegenheit innerhalb einer bestimmten Frist’
(meist verbunden mit der Androhung von Gegenmaßnahmen,
falls die Aufforderung nicht befolgt
und die Frist nicht eingehalten wird),
eine nlat. Bildung
(1. Hälfte 18. Jh.)
der Diplomatensprache zu
mlat.
ultimatus
‘letzter’,
Part. Perf. von
spätlat.
ultimāre
‘zu Ende gehen, zu einem Ende kommen’,
das von
lat.
ultimus
‘(der Zeit und Reihenfolge nach) der entfernteste, äußerste, letzte’
abgeleitet ist;
zu
lat.
ulter
‘jenseitig, drüben befindlich’,
Ableitung von
lat.
uls
‘jenseits’.
ultimativ
Adj.
‘in Form eines Ultimatums, nachdrücklich, unwiderruflich’,
besonders in der Fügung
ultimative Forderung
(1. Hälfte 20. Jh.);
vgl. nur wenig älteres
frz.
ultimatif.
Ultimo
m.
‘letzter Tag des Monats’;
adi ultimo
(Anfang 16. Jh.),
dann meist
bis,
auf ultimo
(mit nachfolgender Monatsangabe)
ist eine Übernahme der Kaufmannssprache von
ital.
a dí ultimo
‘am letzten Tag’;
vgl.
lat.
ultimō (mēnse Iūniō)
‘am Ende (des Monats Juni)’.
Thesaurus
Synonymgruppe
Ultimatum
·
zeitlich befristete Forderung
Typische Verbindungen zu ›Ultimatum‹ (berechnet)
Ablauf
Armeeführung
Entente
Entführer
Flugbegleitergewerkschaft
Geiselnehmer
Militärführung
Staatsmacht
ablaufen
ablaufend
auslaufen
befristet
beugen
bourne
britisch-französisch
gesetzt
gestellt
ignorieren
laufen
setzen
stellen
verhallt
verlängern
verstreichen
verstrichen
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Ultimatum‹.
Verwendungsbeispiele für ›Ultimatum‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Denn ohne Ultimatum änderte sich vielleicht die Form, nicht aber der Inhalt der sowjetischen Politik.
[Brandt, Willy: Erinnerungen, Berlin: Ullstein 1997 [1989], S. 27]
Kein Ultimatum, keine Note, kein Protest irgendwelcher Art wurde je zuvor der Belgischen Regierung übermittelt.
[o. A.: Fünfzehnter Tag. Freitag, 7. Dezember 1945. In: Der Nürnberger Prozeß, Berlin: Directmedia Publ. 1999 [1945], S. 28881]
Die Verlängerung des Ultimatums durch die Hamas habe man nicht als vollkommen glaubwürdig betrachten können.
[Archiv der Gegenwart, 2001 [1994]]
Wie kann hier also von einem Ultimatum die Rede sein?
[Archiv der Gegenwart, 2001 [1961]]
So hieß es seinerzeit, das Ultimatum müsse weg, bevor man verhandeln könne.
[Archiv der Gegenwart, 2001 [1961]]
Zitationshilfe
„Ultimatum“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Ultimatum>.
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