Sprachwissenschaft im täglichen Umgang verwendetes, meist mündliches und nicht (wie ein Dialekt (1)) räumlich begrenztes informelles (1) sprachliches Register unterhalb der Standardsprache (1)
siehe auch Regiolekt
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: die alltägliche, allgemeine, hochdeutsche, österreichische Umgangssprache
mit Genitivattribut: die Umgangssprache der Gegenwart
als Genitivattribut: ein Ausdruck der Umgangssprache
in Koordination: Umgangssprache und Mundart
in Präpositionalgruppe/-objekt: in die Umgangssprache übergehen, eingehen, Eingang finden, eindringen
Beispiele:
Steckt nicht schon im Begriff
»Umgangssprache« eben der tägliche Umgang jener
Menschen miteinander, die in ihrer ursprünglichen Sprache miteinander
kommunizieren? [Mittelbayerische, 13.05.2022]
Hier [im »Sprachcafé«] lernen die
Teilnehmenden in einer aufgelockerten Atmosphäre deutsche
Umgangssprache für den Alltagsgebrauch: »Jede
Woche haben wir ein anderes Thema, über das wir gemeinsam ins Gespräch
kommen«[…]. [Berliner Morgenpost, 25.07.2022]
»Da tauchen Begriffe auf wie: Wasser lassen, pinkeln, schiffen oder
urinieren – die in keinem Deutschkursus auf der Welt gelehrt werden.«
Zweimal in der Woche haben Z[…] und
B[…] eine Stunde Unterricht in
Umgangssprache. [Hamburger Abendblatt, 25.06.2022]
Anfangs kam es beim Zitieren auf die Wiedergabe des genauen
Wortlautes an, und in der Literaturwissenschaft ist es noch heute so. Als
sich die Verwendung jedoch auf das Bildungsbürgertum ausweitete, flatterten
die Zitate aus dem Studierzimmer hinaus in die allgemeine
Umgangssprache. [Hamburger Abendblatt, 03.05.2022]
Eine besondere und grundsätzliche Schwierigkeit der sprachlichen
Situation des Arabischen beruht auf der Tatsache, daß zwischen der
Schriftsprache und den Umgangssprachen unterschieden
werden muß. [Heine, Peter: Arabisch. In: Lexikon des Islam. Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1991], S. 119]
Die wahre Sprache des Lebens ist das geredete Wort, und die
Umgangssprache der großen Masse des Volkes, ja
selbst die nicht von der bewußten Sprachkunst beherrschte Alltagsrede der
Gebildeten, weicht nicht unerheblich von der Sprache der Bücher ab. [Schädel, E.: Das Sprechenlernen unserer Kinder. Leipzig: Brandstetter 1905, S. 9]
metonymisch Die Bezeichnung Kindergärtnerin [statt »Erzieherin«] war noch weit bis in die 1980er‑Jahre
hinein gängige Umgangssprache. [Münchner Merkur, 25.07.2022]